Foto: Sebastian Schmidt
Am Samstag, 18 Uhr, empfangen die Damen von Schwarz-Weiß Erfurt in der Riethsporthalle den amtierenden Deutschen Meister SSC Palmberg Schwerin. Ein ganz harter Brocken, der da in den Erfurter Norden anreist und für die Gastgeberinnen kaum zu bewältigen sein dürfte.
Nachdem die SWE-Damen in den letzten Tagen wegen ihrer Werbekampagne „Erfurts längste Beine“ in die Schlagzeilen in verschiedenen Medien gekommen waren, sollen nun am Samstag wieder sportliche Aspekte im Vordergrund stehen. Auch wenn der schier übermächtig erscheinende Kontrahent aus der mecklenburgischen Landeshauptstadt kaum Hoffnung auf Punktezuwachs seitens der Gastgeberinnen zulassen dürfte, so wollen die Schwarz-Weißen zeigen, dass sie kein Kanonenfutter für den Meister der letzten beiden Jahre sind. Ganz ohne Druck und mit einigem Risiko in der Spielgestaltung werden sie dem Schweriner SC begegnen, um ihn zumindest zu ärgern und das bestmögliche Resultat heraus zu holen. Dabei wollen die Damen um Kapitänin Sindy Lenz und der im Sommer aus Schwerin nach Erfurt gekommenen Sabrina Krause dem eigenen Publikum zeigen, dass Erfurts Volleyballerinnen nicht nur im Abendkleid eine gute Figur machen, sondern auch auf dem Spielfeld ein ernst zu nehmender Kontrahent sind.
Die Gäste, die sich am Mittwoch ein packendes Fünf-Satz-Match mit Aachen lieferten und am Ende knapp mit 3:2 siegreich waren, befinden sich in Thüringen so zu sagen auf der Durchreise. Denn von Erfurt geht es weiter Richtung Lodz, wo am Dienstag das erste Championsleague-Spiel ansteht. Vielleicht besteht für die Erfurterinnen gerade darin die Chance, den SSC-Damen das Spiel schwer zu machen. Denn nach dem kräftezehrenden Spiel am Mittwoch, einer langen Anreise und mit dem Spiel in der Königsklasse im Hinterkopf, könnte die Mannschaft von Trainer Felix Koslowski möglicherweise einige Prozente auf der Strecke lassen. Für diese Momente sollten die SWE-Damen gewappnet sein und dann ihre Chance ergreifen. Gleichwohl hat der Schweriner Vereins- und Bundestrainer in Personalunion einen auch in der Breite wahnsinnig guten Spielerkader, der Wechsel ohne großen Qualitätsverlust zulässt. Die zahlreichen Nationalkader beim SSC Palmberg lassen auf alle Fälle ein Spiel erwarten, in dem der Favorit einige Kostproben seines Könnens abgeben wird. Interessant wird sein, wie sich die wesentlich unerfahreneren Gastgeberinnen gegen Denise Hanke, Jennifer Geerties & Co. durchsetzen können.
Dabei hoffen die SWE-Damen auf reichlich Unterstützung von den Rängen, die möglichst in großer Zahl besetzt und lautstark sein sollen. Moralische Unterstützung haben sie unter der Woche reichlich aus den Medien erfahren. Jetzt haben sie es verdient, auch in ihrer Sportart adäquat vor Ort selbige zu erfahren. (StS)