Die Deckenhöhe ist für TuB ein Trumpf

TuB Bocholt vs. VC Bitterfeld-Wolfen, 03.12.22, 2. BLMN

Keinen Monat ist es her, dass das Richtfest für die Dreifach-Sporthalle des Berufskollegs Bocholt-West gefeiert wurde. Landrat Dr. Kai Zwicker bezeichnete die Sporthalle damals als ein „Prunkstück mit einer Besonderheit“. Damit meinte er die ungewöhnliche Deckenhöhe von neun Metern. Diese ist in der Zweiten Volleyball-Bundesliga eigentlich Standard. Nach der Fertigstellung soll TuB in der neuen Halle die Heimspiele austragen.

Die Volleyballer freuen sich einerseits schon darauf, andererseits geht damit aber auch ein Heimvorteil verloren. Denn in der flacheren Euregio-Sporthalle ist es wesentlich schwerer, die Bälle anzunehmen, besonders wenn die Gäste die geringere Deckenhöhe nicht gewohnt sind. Deshalb geht der eine oder andere Punkt schon einmal schneller an TuB Bocholt.

Darauf setzt der Sportliche Leiter Sven Böhme auch am Samstag, wenn ab 18 Uhr der souveräne Tabellenführer VC Bitterfeld-Wolfen in der Euregiohalle zu Gast ist. Der hat alle acht Spiele in dieser Saison gewonnen und dabei gerade einmal drei Sätze abgegeben. „Wir müssen bei den Angaben volles Risiko gehen. Auch Bitterfeld-Wolfen dürfte eine höhere Hallendecke gewohnt sein. Und mit Luis Kubo, Ben Stoverink und Lukas Salimi haben wir drei Spieler, die richtig druckvolle Angaben schlagen können“, sagt Böhme.

Die Gäste gehören schon seit Jahren zu den besseren Teams der Liga. In der Vorsaison sprang der vierte Tabellenplatz heraus. Vor der neuen Spielzeit gab es einen Umbruch. Neu ist auch der mobile Boden, mit dem Bitterfeld-Wolfen die Attraktivität der Spiele erheblich verbessern will, auch das Trainerteam wurde neu aufgestellt. Mit Danilo Mirosavjlevic übernahm der ehemalige Co-Trainer das Traineramt. Erstmals stehen mit Lukas Wiedemann und Steffen Knetsch zwei Co-Trainer zu Verfügung. Bei den Spielern gab es fünf Neuzugänge, wobei sich Zuspieler Anton Napolitano aus Australien als wichtige Personalie erwies. Er wurde schon zweimal zum MVP gewählt. Besser ist nur Libero Michael Haßmann mit drei Auszeichnungen als bester Bitterfelder Spieler. „Unsere Stärke ist das Team an sich, wir sind gut aufgestellt“, sagt Teammanager Michael Eisel.

Im Gespräch mit Peter Bach, Trainer des Ligarivalen VV Humann Essen, erfuhr Böhme, dass die Verstärkungen vor allem sehr gezielt geschehen sind und die Qualität im Spiel des VC Bitterfeld-Wolfen dadurch tatsächlich deutlich nach oben gegangen ist. „Das Team ist daher auch haushoher Favorit“, sagt Böhme.

Aber er hat auch Hoffnung, dass TuB Bocholt gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte gut aussehen wird, so wie es in der Vergangenheit schon oft der Fall war. „Gegen Bitterfeld-Wolfen haben wir auch eine ganz ordentliche Bilanz“, so der Sportliche Leiter. Er wünscht sich eine ähnliche Unterstützung wie zuletzt beim 3:0-Erfolg gegen den ETV Hamburg, als rund 300 Zuschauer in die Euregio-Sporthalle kamen und sahen, wie sich die Gäste mit der ungewohnten Deckenhöhe schwertaten. Schneider kann wohl nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen. Es sieht so aus, als ob lediglich der langzeitverletzte Libero Vincent Grütter die Partie verpasst.

veröffentlicht am Freitag, 2. Dezember 2022 um 20:49; erstellt von TuB Bocholt 1907 e.V.