Unglücklich verloren in der Crunchtime

SV Schwaig vs. TV/DJK Hammelburg, 04.12.21, 2. BLSM
Marian Epple spielte gut in Schwaig. Allerdings hatten die Gastgeber in der Crunchtime die Nase vorn
Foto: Sportfoto Zink

Es war dieses Ende des 3. Satzes, das das Spiel entschied: Die Hammelburg Volleys hatten beim Stand von 20:24 vier Satzbälle, hätten sich damit schon mindestens einen Auswärtspunkt sichern können. Doch sie taten es nicht, gaben den Satz nach weiteren Gelegenheiten, ihn zuzumachen, noch an die aufkommenden Schwaiger ab. Und leider auch den letzten.

Dabei war es exzellent losgegangen für die Hammelburg Volleys - dieses Franken-Derby in der Schwaiger Hans-Simon-Halle. Die Truppe von Trainer Thiago Welter war gleich voll da, während die Schwaiger in Aufschlag und Annahme zu unkonzentriert wirkten. Der Lohn, auch von guter Arbeit im Block: ein schnelles 5:11 zugunsten der Hammelburger.

Danach schmolz der Vorsprung etwas, weil die Gastgeber über den Block besser ins Spiel fanden. Während die Gäste nun nicht mehr so souverän wirkten. Thiago Welter unterbrach den Schwaiger Lauf beim Stand von 13:15 für sein Team mit einer Auszeit. Danach berappelten ich die Hammelburger wieder, starteten ihrerseits eine Serie, zogen auf 13:21 davon. Vielleicht wollte Schwaig auch zu viel; jedenfalls segelten ein ums andere Mal Angaben und Schmetterbälle hinten ins Aus. Und so gewannen die Gäste den 1. Satz sehr souverän.

Doch es zeigte sich schon, dass die Gastgeber jetzt konsequenter zu Werke gehen wollten. Was sie im 2. Satz auch taten. Dank zwingenderer Aufschläge und mehr Druck im Angriffsspiel sicherten sie sich fast immer einen kleinen Vorsprung. Dennoch: Der Satz blieb eng, die Hammelburg Volleys dran. Teilweise lieferten sich beide Teams umkämpfte Ballwechsel, mit wechselndem Glück auf beiden Seiten.

Bis zum 15:13 blieb der TV/DJK in Schlagweite; dann zogn die Schwaiger, auch dank guter Blocks, auf 18:13 davon.

Doch was hieß das schon in diesem engen Derby? Fast spielend machte Hammelburg den Rückstand wett: 20:20 dank eines Superblocks. Doch in der Crunchtime schafften es die Gäste nicht, selbst in Führung zu gehen. Sie erkämpften sich zwar immer den Ausgleich, leisteten sich aber dann wieder zu leichte Fehler. Und nachdem Nils Rehmeier seine Angabe ins Netz setzte und Moritz Rauber im Block hängenblieb, hatte Schwaig den Ausgleich nach Sätzen geschafft.

Einen Knacks verpasste das den Hammelburgern aber nicht. Sie lieferten den Schwaigern auch im 3. Satz ein offenes, umkämpftes Spiel, auch wenn die Aufschläge nicht mehr so gut gelangen wie am Beginn der Partie. Den steten leichten Rückstand hatten die Gäste kurz vor der Schlussphase des Satzes beim 18:18 egalisiert. Und legten ihrerseits mächtig los. Sie selbst machten sechs, die SVler nur noch zwei Punkte.

Nun hätten die Hammelburger nur noch einen eigenen Aufschlag durchbringen müssen. Oder einen Schwaiger Angriff abwehren. Doch erst nahmen sie den Gästen den Aufschlag ab; dann schafften sie bei Aufschlag Michal Dzierwa den Ausgleich. Wobei der beim 22:24 sogar Glück hatte, dass Rehmeier und Rauber den abtropfenden Ball nicht mehr erreichten. Zweimal hatten die Hammelburger noch Matchball; zweimal parierten die Schwaiger. Und als der Ball von der TV/DJK-Annahme an die nicht ganz so hohe Hallendecke prallte, hatten die Gastgeber tatsächlich den Satz (und das Spiel gedreht).

Denn dieser Satzverlust blieb den Gästen in den Kleidern hängen. "Das hat sich auf den Rest des Spiels ausgewirkt. Ab da hatte ich den Eindruck, dass wir es verlieren", sagte auch Trainer Thiago Welter hinterher.

Zwar blieben die Volleys auch im 4. Satz bis zum 19:19 gleichwertig, führten sogar zwischenzeitlich. Doch als Schwaig in der erneuten Crunchtime nochmal anzog, blieben sie seltsam emotionslos. Die Kraft reichte nicht einmal, sich über eine offensichtliche Schiri-Fehlentscheidung vor den 21:19 aufzuregen. Und so brachten selbstbewusste SVler das Spiel heim. Max Biebrack wurde auf deren Seite MVP; Moritz Rauber für den TV/DJK Vize.

Thiago Welter war mit dem Spiel seiner Mannschaft "teilweise zufrieden, weil wir mit viel Disziplin die Chance geschaffen haben, in der Crunch-Time in Führung zu kommen. Die Block- und Abwehrarbeit, die Passverteilung und vor allem die Annahme waren durchaus sehr gut. Uns hat nur die Erfahrung gefehlt, in den Schlussphasen die Konzentration hochzuhalten und damit den Satz abzuschließen. An dieser Erfahrung müssen wir wachsen und uns gut auf die nächste Spiele vorbereiten."

veröffentlicht am Dienstag, 7. Dezember 2021 um 14:37; erstellt von Steffen Standke, TV/DJK Hammelburg
letzte Änderung: 07.12.21 14:37