Ein Comeback zu wenig

FT 1844 Freiburg vs. BADEN VOLLEYS SSC Karlsruhe, 16.01.21, 2. BLSM
Bringt auch gegen Karlsruhe einen Impuls von der Bank: Luc Hartmann
Foto: Lukas Reich

Gegen die Gäste aus der Spitzengruppe der Liga erwischt die FT 1844 einen starken Start. Die Karlsruher stellen in der Folge jedoch die Eigenfehler weitgehend ab und können das Spiel im 4. Satz beinahe schon für sich entscheiden. Doch eine junge Freiburger Aufstellung um die wiedererstarkten Paul Botho und Paul Mauch erkämpft den Punktgewinn für die Affenbande. Im folgenden Tiebreak unterliegen die Affen allerdings der Karlsruher Abgeklärtheit, die FT 1844 muss sich mit 2:3 (25:19, 20:25, 22:25, 25:22, 11:15) geschlagen geben.

„Wir haben die letzten zwei Wochen über gut trainiert und sind dann auch schnell richtig stark ins Spiel gekommen.“, freut sich Paul Mauch über den Blitzstart seiner Freiburger. Zu Beginn der Partie ist die Affenbande gleich voll da und überzeugt vor allem durch druckvolle Aufschläge und sichere Angriffe. Bereits früh im Spiel sticht aufseiten der FT 1844 Paul Botho heraus. Zuletzt hatte der Diagonalangreifer mit Formschwankungen zu kämpfen, blieb zumeist außen vor. Auch sein Einsatz gegen Karlsruhe blieb wegen Zahnbeschwerden lange fraglich. Doch Paul Botho sorgt am Samstag für die erste Freiburger Comeback-Story. Immer wieder spielt er im Angriff seine Höhe aus, bringt einen Ball nach dem anderen sicher im Karlsruher Feld unter. Diese Angriffspower kann er das gesamte Spiel über konstant halten, was ihm den verdienten MVP-Titel auf FT-Seite beschert. „Paul Botho hat großen Anteil an unserer Leistung.“, lobt sein Teamkollege Paul Mauch.

Die Gäste hingegen agieren zu Spielbeginn nicht auf der Höhe ihres Vermögens. Karlsruhe unterlaufen vor allem im Angriff ungewöhnlich viele Fehler. Der erste Satz geht so deutlich an die Affenbande. Im zweiten Durchgang finden die Karlsruher Angreifer jedoch ihre Präzision und punkten deutlich sicherer. Dem Freiburger Block hingegen fehlt der Zugriff. Besonders Jens Sandmeier stellt die Freiburger Block- und Feldabwehr immer wieder vor unlösbare Probleme, während Lukas Jaeger durch starke Aufschläge Druck aufbaut. Satz 2 und 3 gehen somit deutlich an Karlsruhe. Als die Gäste auch im vierten Durchgang in Front liegen, sieht es schon nach dem Aus für die Freiburger Hoffnungen aus. Es folgen jedoch zwei weitere Comebacks:

Die Affenbande wechselt auf den Außenpositionen. Die Eigengewächse Luc Hartmann und Paul Mauch stehen nun auf dem Feld und bringen sich prächtig ein. Auch Paul Mauch musste sich in den letzten Monaten eher hinten anstellen, spielte vor der erneuten Corona-Pause eigentlich in der zweiten Mannschaft. „Da war ich schon manchmal frustriert. Aber der Coach Jakob Schönhagen und auch mein Teamkollege Oliver Morath haben mich bestärkt, den Spaß wiederzufinden und wieder mehr meine Persönlichkeit im Training und Spiel auszuleben. Das klappt seitdem sehr gut. Ich habe wieder viel Freude und Bock, weiter anzugreifen.“, erklärt der Außenangreifer seinen Aufschwung. Eine junge Freiburger Aufstellung beweist einmal mehr Comeback Qualitäten und erspielt sich den Tiebreak. Ein mitentscheidender Block gelingt dabei dem erst 16-jährigen Justus von Maydell, der sein erstes komplettes Bundesligaspiel absolviert.

Im Tiebreak haben die Affen eigentlich das Momentum auf ihrer Seite. Eine schnelle Auszeit des Karlsruher Trainers Antonio Bonelli nimmt jedoch etwas den Schwung. „Am Ende ist es auf Karlsruher Seite dann einmal mehr Jens Sandmeier, der den Unterschied macht. Uns hat dagegen ein bisschen die Erfahrung gefehlt.“, so Paul Mauch. Den Freiburgern glückt im Entscheidungssatz ein Comeback zu wenig. Leider ist die knappe Niederlage bei den Freiburger Comeback-Stories nicht der einzige Wermutstropfen: Nach einer ebenfalls ansprechenden Leistung zieht sich der Freiburger Zuspieler Tom Kaufhold leider eine Handverletzung zu und wird sich in die Liste der Ausfälle einreihen.

veröffentlicht am Sonntag, 17. Januar 2021 um 21:44; erstellt von Christian Stein, FT 1844 Freiburg e.V.