Abschied vom Burdadschungel I

FT 1844 Freiburg vs. GSVE Delitzsch, 16.11.19, 2. BLSM
Rappelvoller und lauter Schuhkarton: Der Burdadschungel
Foto: Patrick Seeger

Seit Jahrzehnten ist die Burdahalle die Heimat der FT 1844, Mittelpunkt der Freiburger Volleyballfamilie, Schauplatz herzzerreißender Dramen und rauschender Feste. Schon als Gründungsmitglied der Volleyballbundesliga 1974 sind die Freiburger Volleyballer hier beheimatet. Zum Burdadschungel wird die Halle 2013 im Spiel gegen Leipzig getauft – vor über 600 Zuschauern, alle in Grün. Am Samstag heißt es Abschied nehmen vom Wohnzimmer der Affenbande. Bis dahin schauen wir zurück auf die emotionalen Highlights und skurrilen Geschichten, die unsere Spieler an diesem traditionsreichen Ort erlebt haben. Den Anfang macht Marcus Gensitz:

Der hässliche Schuhkarton wird aufgehübscht

„Im Prinzip ist die Burdahalle seit Jahrzehnten der gleiche hässliche Schuhkarton mit Glasfront aber es haben sich immer wieder Dinge geändert.“, erinnert sich Marcus Gensitz. Der Freiburger Kapitän erzählt, wie im Lauf der Jahre die Tribüne erneuert wird, Stahlstreben ausgetauscht werden oder der Stauraum für die Netze von der „Größe einer Duschkabine zu einem richtigen Raum“ erweitert wird. Sehr gut kann sich der 32-Jährige daran erinnern, wie die Mannschaft selbst den Boden im markanten Orange gestrichen hat. Zum Glück gibt es mittlerweile eine neue Netzanlage, auch darin steckt viel Eigenarbeit: „Bei der alten Anlage haben die Pfosten gefühlt eine Tonne gewogen. Für die neue mussten wir extra Löcher bohren und Halterungen einbauen.“, erklärt Marcus Gensitz.

Ein schöner Mix aus Alt und Neu

Viele Sachen sind im Burdadschungel professioneller geworden, andere sind gleichgeblieben: „Zum Beispiel quietscht der Boden seit 20 Jahren immer noch an denselben Stellen. Er federt an denselben Stellen genau gleich und ist an anderen Stellen seit jeher steinhart.“ Wo diese sind, weiß der Freiburger Capitano mittlerweile haargenau. „Der Burdadschungel ist so ein schöner Mix aus Alt und Neu – irgendwie wird er mir schon fehlen.“, beendet er die Reise durch die kleinen Veränderungen und Konstanten in der Burdahalle.

Der Doppel-Tiebreak

Marcus Gensitz hat allen Grund, viel mit der Burdahalle zu verbinden. Bereits mit 15 Jahren erlebt er hier in der Saison 2002/3 einen Doppelkrimi: „Damals hatte ich als Jugendspieler ein Doppelspielrecht für die erste und zweite Mannschaft.“ Nach fünf Sätzen am Nachmittag bei der Zweiten, darf der junge Marcus am Abend direkt bei der Ersten ran. Auch dieses Spiel geht in den Tiebreak. Zehn Sätze an einem Tag! „Bei der Zweiten haben wir leider 2:3 verloren aber bei der Ersten 3:2 gewonnen. Das war ein geiles Erlebnis, in dem Alter wirklich zehn Sätze zu spielen und am Ende erfolgreich zu sein.“, beschließt Marcus Gensitz die erste Runde von Burdadschungel-Anekdoten. Fortsetzung folgt…

veröffentlicht am Mittwoch, 13. November 2019 um 21:09; erstellt von Christian Stein, FT 1844 Freiburg e.V.