Der Mainzer Restalkohol ist abgebaut

TGM Mainz-Gonsenheim vs. TV/DJK Hammelburg, 17.02.18, 2. BLSM
In Mainz sind die Hammelburg Volleys bisher ungeschlagen.
Foto: Saale Zeitung

TG Mainz-Gonsenheim - Hammelburg Volleys (Samstag, 19 Uhr)
Es war das Team aus Mainz, bei dem die Hammelburg Volleys, damals frisch in die 2. Bundesliga aufgestiegen, ihren ersten Sieg im allerersten Spiel feiern konnten. Der "crazy Aufsteiger" ist man schon lange nicht mehr angesichts der dritten Saison in der Liga. Zum Establishment gehören die Saalestädter damit noch lange nicht, denn für alle Beteiligten ist es immer noch ein Privileg, in Deutschlands zweithöchster Spielklasse schmettern zu dürfen.

Für Hammelburgs Schmetterkünstler Ansporn und Verpflichtung zugleich, in jedem Spiel eine Top-Leistung abzurufen. So auch im Duell gegen die Mainzer, denn die sind derzeit im Flow: Ganze vier Spiele in Folge konnten die Rheinländer für sich entscheiden. Eine Serie, die natürlich auch gegen Hammelburg (8./30) nicht reißen soll, zumal die Gastgeber nach der Tiebreak-Niederlage aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen haben. Damals hatte man sich trotz 2:1-Führung im Tiebreak geschlagen geben müssen. Die bisherige Saison der Mainzer verläuft in Wellenform: Einem guten Saisonstart folgte eine kleinere Delle und ein Verharren im unteren Tabellendrittel. Seit nunmehr drei Wochen steigt das Mainzer Erfolgsbarometer allerdings stetig. Mainz hat ein Spiel mehr auf dem Konto und steht drei Punkte vor den Hammelburgern, die sich mit einem Erfolg in fremder Halle in der Tabelle vor die Mainzer schieben können. "Selbst wenn sich die Mainzer vermutlich dem Faschingstreiben hingegeben haben, ist davon auszugehen, dass der Restalkohol schon lange wieder abgebaut ist", schmunzelt Tado Karlovic und freut sich auf das Spiel gegen die abwehrstarken Frohnaturen.

Mit Torben Tidick-Wagner verfügen die Gastgeber aus dem Mainzer Stadtteil Gonsenheim über einen der besten, wenn nicht sogar den besten Zuspielerder Liga, der laut Karlovic "mit seiner ganzen Cleverness und Routine der absolute Stabilitätsanker im Mainzer Offensivspiel ist". Der Mainzer Kader besteht, mit Ausnahme des 19-jährigen viermaligem Gold-MVP Tobias Brand, vornehmlich aus gestandenen Zweitligaakteuren, die sich in dieser Saison vor allem in eigener Halle pudelwohl fühlen. Mitte Januar vollzogen die Mainzer einen Trainerwechsel: Aline Reinhardt, die einzige Frau an der Seitenlinie, übergab aufgrund ihrer Schwangerschaft das Zepter an Achim Ziegele, der neben den Regionalliga-Damen des Vereins nun auch bei den Herren die Taktik vorgibt.

Über Reinhardt sagt der Hammelburger Trainer: "Aline war stets eine sehr nette Trainerkollegin, die sich mit sehr viel Volleyballsachverstand in einer männerdominierten Trainerwelt mehr als durchgesetzt hat. Wir wünschen ihr auf diesem Wege alles Gute für ihre persönliche Zukunft." Da sich derzeit so mancher Hammelburger Akteur auf anstehende Prüfungen im Studium vorbereitet, konnte über die närrischen Tage nicht ganz so akribisch trainiert werden wie gewünscht. Dennoch sind die Jungs hoch motiviert, ihre Auswärtsbilanz gegen Mainz auszubauen: Denn in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt sind die Hammelburg Volleys bisher noch ungeschlagen.

veröffentlicht am Samstag, 17. Februar 2018 um 09:14; erstellt von Oliver Wendt, TV/DJK Hammelburg
letzte Änderung: 17.02.18 09:14