Verstärkung aus dem hohen Norden

Dresdner SC
Piia Korhonen ist "Finnlands schärfste Waffe auf dem Volleyballfeld"
Foto: DSC 1898 Volleyball GmbH

Bis Donnerstag ist die neue Diagonalangreiferin des Dresdner SC, Piia Korhonen, zum Vorabbesuch in der sächsischen Landeshauptstadt. Dabei stehen viele Punkte auf ihrer Agenda und so ging es bereits kurz nach ihrer Ankunft zum Pressegespräch beim langjährigen DSC-Sponsor Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), wo sie den lokalen Medienvertretern gemeinsam mit Cheftrainer Alexander Waibl und Geschäftsführerin Sandra Zimmermann Rede und Antwort stand. 

“Es war schon immer mein Traum irgendwann im Ausland zu spielen und nach meinem Abitur ist jetzt einfach der perfekte Zeitpunkt für diesen Schritt“, erklärt die 20-Jährige. „Dass meine erste Station Dresden ist, macht mich umso glücklicher.“

Bereits vor dem Angebot aus Dresden hatte die zurückhaltende, freundliche Finnin ein weiteres Angebot. Als ihr Manager Piia jedoch vom DSC-Angebot berichtete, stand schnell fest, dass die 1,87m große Diagonalangreiferin in die 1. Volleyball Bundesliga wechseln würde.

„Piia ist eine Granate“, freut sich auch Chefcoach Alexander Waibl über die Verstärkung aus dem hohen Norden. „Sie ist eine clevere Spielerin, die trotz ihres Alters im Angriff bereits viele Lösungen findet. Sie ist cool, bedacht, strahlt Ruhe aus und verliert nicht so schnell den Kopf.“

Im Alter von sechs Jahren hat Piia mit dem Volleyball angefangen „weil meine beiden älteren Brüder gespielt haben und ich ihnen nacheifern wollte.“ Mit 16 startete sie ihre Profikarriere bei HPK Hämeenlinna. 2016 holte sie mit dem Team die Meisterschaft. In der abgelaufenen Saison wurde sie Vizemeister. Zudem kann Piia auf wichtige internationale Erfahrungen aus dem CEV Cup zurückgreifen, wo sie auch schon ihrem Vorbild Tatjana Koschelewa gegenüberstand.

In ihrer Heimat gehört die Nationalspielerin zu den Top-Athleten – wird auch als „Finnlands schärfste Waffe auf dem Volleyballfeld“ betitelt und gehörte in der European League einmal mehr zu den Topscorerinnen.

Genau darin sieht sie ihre Stärke: “Meine Hauptaufgabe ist es Punkte zu machen und auch im Block gut zu arbeiten. Ich bin sicher nicht die Lauteste auf dem Spielfeld, aber ich hoffe, dass ich mit meiner Art dem Team in schwierigen Situationen etwas Ruhe geben kann.“

Jetzt steht für das junge Nordlicht aber erst einmal Urlaub an. Nachdem sie in letzter Zeit nonstop mit dem Nationalteam quer durch Europa reiste, steht in den kommenden drei Wochen vor allem Entspannung mit Freund, Familie und den engsten Freunden an. Typisch finnisch mit Sauna versteht sich.

Bevor Korhonen im September nach Dresden zurückkehrt, trägt die Studentin der Erziehungswissenschaft allerdings noch einmal das Nationaltrikot. Gemeinsam mit einem Großteil der finnischen Nationalmannschaft reist sie zur Sommer Universiade, den Weltsportspielen der Studenten, nach Taipei.

„Aber ich freue mich sehr nach Dresden zurückzukommen. Die Stadt ist wirklich beeindruckend. Auch wenn ich aktuell noch keinen Überblick habe und alles sehr groß wirkt“, so Piia. Bislang lebte sie in vergleichsweise kleinen Städten (Eura: 12.000 Einwohner, Hämeenlinna: 68.000 Einwohner).

Zudem wird sie sich an ein größeres Publikum gewöhnen müssen, denn in Finnland spielte sie vor maximal 500 Zuschauern. „Das ist in Finnland aber völlig normal“, erklärt Alexander Waibl. Umso mehr fiebert Piia ihrem ersten Auftritt in der Margon Arena entgegen. „Ich bin sehr gespannt darauf vor so vielen Menschen zu spielen und hoffe, dass uns die vielen Fans noch einen extra Push geben werden.“

veröffentlicht am Mittwoch, 12. Juli 2017 um 16:37; erstellt von Dresdner SC 1898 e.V.