Bestes Abschiedsgeschenk für Trainer Ronny

Rote Raben Vilsbiburg II
Jubel bei dem Rote Raben U18 Kader
Foto: Rote Raben

Vilsbiburg. Mit dem unerwarteten dritten Platz bei der deutschen Meisterschaft der U18-Jugend in Biberach haben die jungen Roten Raben ihrem scheidenden Trainer Ronny Johansson ein im Vorfeld kaum erhofftes Abschiedsgeschenk bereitet. Erst im Halbfinale unterlagen sie dem bayerischen Konkurrenten und späteren Meister SV Lohhof mit 1:2.

Die zwölf Mädchen aus Vilsbiburg, Dingolfing und Unterhaching waren am Wochenende ohne allzu große Erwartungen nach Baden-Württemberg gereist, zumal bereits in der Vorrunde mit Dingden, Neubrandenburg und Dresden knifflige Aufgaben auf sie zukamen. Das sollte schon die erste Partie gegen den Westzweiten SV Blau-Weiß Dingden belegen. Denn die Mannschaft aus dem Landkreis Wesel erwies sich am Samstagmorgen noch als zu stark. Die Raben konnten bei der 0:2-Niederlage (16:25, 22:25) nicht ein einziges Mal in Führung gehen. Doch die Niederbayerinnen zeigten im Spiel gegen den SC Neubrandenburg ein starke Reaktion, reduzierten ihre Eigenfehlerquote und traten insgesamt wesentlich kompakter auf. So dominierten sie den ersten Satz mit 25:16 eindeutig, um im zweiten Abschnitt nach dem 23:23-Zwischenstand mit 26:28 zu unterliegen. Der Tiebreak war dann wieder eine klare Angelegenheit: Nach der 8:2-Führung wurde es lediglich beim 9:10 noch einmal knapp. Doch die daraufhin genommene Auszeit sollte Wirkung zeigen. Denn Neubrandenburg gelang nur noch ein Punkt.

Das vielleicht beste Turniermatch lieferten die Niederbayerinnen gegen den hoch eingeschätzten Dresdner SC ab. Der Favorit ging zunächst mit 8:3 in Führung. Wieder brachte eine Auszeit von Johansson den gewünschten Erfolg, denn kurze Zeit später stand es 17:17. In der Folge blieb die Begegnung bis zum 23:23 ausgeglichen. Am Ende bewahrten die Bayern die Nerven und setzten sich knapp mit 26:24 durch. Vom Satzgewinn beflügelt ließen sie den Sachsen im zweiten Abschnitt keine Chance. Nur beim Stande von 8:8 mussten die Vilsbiburgerinnen einen Gleichstand hinnehmen, ansonsten dominierten sie vom 16:11, über 19:13 bis zum 25:18. Damit belegte man in der Vorrundentabelle punktgleich mit Dresden den zweiten Platz und musste am späten Samstagabend das Überkreuzspiel gegen den Dritten der Gruppe A2 Allianz MTV Stuttgart bestreiten.

Mit einem glatten 2:0 (25:16, 25:22) konnten sich die Raben für das Viertelfinale der besten Acht qualifizieren. Lediglich im zweiten Satz hielten die Schwaben bis zum 22:22 gegen eine beherzt um jeden Ball kämpfende Vilsbiburger Mannschaft mit.

Mit VoR Paderborn wartete ein schwerer Gegner auf die Mädchen von Ronny Johansson. Die Westfalen hatten sich in ihrer Gruppe souverän gegen Plauen, Bad Laer und Schwerin durchgesetzt und dabei keinen Satz abgegeben. Es begann gut für die Niederbayerinnen: Sie lagen im ersten Abschnitt bis zum 25:18 ständig in Führung. Anders sah es im zweiten Durchgang aus. Der blieb bis zum Ende eng (7:8, 15:16, 20:21). Beim Stande von 21:24 konnten die Raben zwei Satzbälle abwehren, doch ein wuchtiger Angriff über die Position vier sorgte für den Ausgleich (23:25). Im entscheidenden Tiebreak lagen die Bayern schon mit 8:2 vorne, acht Punkte in Folge ließen Paderborn allerdings wieder auf 11:11 herankommen. Schließlich gelang Naomi Janetzke der umjubelte Punkt zum 15:13, was den Einzug in das Halbfinale und mindestens Rang drei, der nicht ausgespielt wurde, bedeutete.

Dort stand man dem bayerischen Rivalen SV Lohhof gegenüber. Nach anfänglich knapper Rabenführung 8:5 und 16:15 zog Lohhof zum Ende des ersten Satzes auf 23:21 davon. Doch die Raben konnten zum 24:24 ausgleichen und anschließend zwei weitere Punkte machen. Im zweiten Durchgang hielt Vilsbiburg bis zum 10:10 ausgezeichnet mit. Danach setzte sich das besser zusammengespielte oberbayerische Team recht deutlich mit 25:17 durch. Und auch im Tiebreak ließ es nichts anbrennen (15:6). Lohhof bezwang im Finale auch den SC Union Emlichheim mit 2:1.

Trotz der Halbfinalniederlage war man im Rabenlager mit dem dritten Platz mehr als zufrieden: "Ich bin selbstverständlich überaus glücklich. Die Mädchen haben mir das beste Abschiedsgeschenk bereitet, das man sich vorstellen kann. Für uns war es eine tolle Erfahrung. Mich freut besonders, dass wir den Dresdner SC, ja ebenfalls Dritter, mit 2:0 schlagen konnten. Und gegen Lohhof haben wir zumindest einen Satz geholt. So bleibt der Titel in Bayern. Meine Mädchen haben sich vor den anwesenden Trainern ganz stark präsentiert. Loben muss ich auch unseren Physio Maxi Häußler, der die strapazierten Spielerinnen am Samstag bis spät in die Nacht versorgte."

Für Vilsbiburg spielten: Kira Deisel, Selina Ebner, Corina Glaab, Lena Herzog, Paula Hötschl, Paulina Hölzer, Naomi Janetzke, Elisabeth Kerscher, Aulona Nikqi, Egzona Nikqi, Sarah Scheuerer und Kim West. Mit dabei: die beiden Trainer Ronny Johansson und Alex Klobertanz sowie Physiotherapeut Maxi Häußler.

veröffentlicht am Dienstag, 2. Mai 2017 um 10:52; erstellt von Roland Regahl, Rote Raben Vilsbiburg