"Die beste reine Amateurmannschaft"

TGM Mainz-Gonsenheim vs. TSV Grafing, 22.04.17, 2. BLSM
Abgang: Libero Carlo Wiese verlässt die TGM
Foto: TGM Mainz-Gonsenheim

Am letzten Spieltag heißt es nach jeder Saison für einige Akteure Abschied nehmen. Das 0:3 der TGM Mainz-Gonsenheim gegen Grafing war für Mittelblocker Jan Steinborn (Zweite Mannschaft) und Außenangreifer Torben Hapke (Auszeit aus Studiengründen) der letzte Auftritt im Dress des Zweitligisten. Libero Carlo Wiese feierte gegen Grafing ebenfalls seinen Abschied. Der 35-Jährige zieht berufsbedingt nach Hamburg. Für das letzte Spiel reiste er noch einmal nach Mainz und zog danach Bilanz.

Hallo Carlo, warum hatte die TGM dem TSV Grafing so wenig entgegenzusetzen?

Wir hatten vier Wochen Spielpause und haben erst seit zwei Wochen wieder einigermaßen trainiert. Vorher war klar, dass wir schlechtestenfalls Dritter werden. Die Sicherheit hat gefehlt, auch weil einige Leistungsträger erst spät auf dem Feld standen. Sobald wir in der wohl stärksten Aufstellung standen, waren wir zumindest ebenbürtig. Natürlich hätten wir lieber gewonnen, aber anders als für Profis ist es für uns verschmerzbar, so ein Spiel auch mal zu verlieren. In der Auszeit im dritten Satz hat man gemerkt, dass keiner mehr richtig heiß auf den Satzgewinn war.

Trotz allem habt ihr eine für TGM-Verhältnisse überragende Saison gespielt. Was bedeutet dir Platz drei?

Mit Rüsselsheim war ich zweimal Dritter, deshalb wäre Platz zwei bei einem eigenen Sieg und einer Niederlage von Schwaig genial gewesen, aber auch eher ein positiver Unfall (lacht). Wenn man unseren Aufwand und Etat als reines Amateur-Team mit den beiden vor uns, Eltmann und Schwaig, vergleicht, ist die Leistung einfach klasse. Da das in der Nord-Staffel ähnlich aussieht und in der Bundesliga alle Profis sind, kann man sagen, dass wir die beste reine Amateurmannschaft Deutschlands sind.

2015 kamst du von Rüsselsheim nach Mainz. Wie fällt dein Fazit nach zwei Zweitliga-Jahren mit der TGM aus?

Als mich Aline angefragt hat, war ich schon 33 und hab mich gefragt, ob ich mir das nochmal geben muss. Im Nachhinein war es die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. In einer so homogenen Mannschaft macht es unglaublich viel Spaß. Ich hatte selten so viel Lust, ins Training zu gehen, auch zum Ende der Saison hin. Jedes Mal freut man sich auf die Mitspieler. Diese besondere Atmosphäre zeichnet die TGM aus.

Wie geht es in Hamburg für dich volleyballmäßig weiter?

Das entscheide ich im Laufe des Sommers. Ich weiß noch nicht, mit welchem Aufwand ich weitermachen will, ob in der Dritten oder in der Regionalliga.

Siehe auch: http://www.allgemeine-zeitung.de/sport/lokalsport/volleyball/index.htm

veröffentlicht am Dienstag, 25. April 2017 um 08:37; erstellt von Stephan Thalmann, Turngemeinde 1861 e.V. Mainz-Gonsenheim
letzte Änderung: 25.04.17 08:37