3:0-Sieg versöhnt zum Saisonfinale

VfL Oythe vs. SV Blau-Weiß Dingden, 22.04.17, 2. BLNF
Sandra Cabanska (Nr.6) ist eine von drei Spielerinnen, die den Verein verlassen.
Foto: Hubert Lammers

Versöhnlicher Saisonausklang mit Nachdenklichkeit und offenen Fragen: Bei den Volleyballerinnen vom VfL Oythe herrschte am Samstagabend nach dem klaren 3:0 (26:24, 25:21, 25:19 im letzten Spiel der Serie 2016/17 gegen BW Dingden eine ausgelassene Atmosphäre, die einige Misstöne in der abgeschlossenen Zweitliga-Spielzeit überlagerte. Zugleich gab's durch den feststehenden Abschied von mindestens drei Spielerinnen auch sentimentale Momente. Und angesichts einiger noch ausstehender Personalentscheidungen inklusive Trainerposition wurde auch deutlich, dass der Abend des 22. April noch nicht das letzte Wort der Saison war. In der sportlichen Bilanz steht nach dem starken Abschluss im Verfolgerduell gegen die Gäste aus dem westfälischen Münsterland der fünfte Platz. Im Vergleich zu den Platzierungen der beiden Vorjahre (Meister und Vize) ist das ein Rückschritt. Doch gemessen an der Zukunft könnte es auch die Obergrenze der künftigen Erwartungen markieren. Denn der VfL Oythe will umstrukturieren, sowohl personell (mit mehr eigenen Leuten) als auch finanziell (mit weniger Aufwand). Ob dieser Weg weiter mit Coach Danuta Brinkmann beschritten wird, ist noch offen. Die Trainerin hielt sich zu ihren Zukunftsperspektiven bedeckt und wollte erst abwarten, wie die personellen Rahmenbedingungen aussehen. Danuta Brinkmann sagte nach der Partie angesichts des Abschieds von Sandra Cabanska, Aleksandra Niemiec und Moana Behrens: „Es gibt immer Veränderungen nach einer Saison. So entscheidet nun mal der Verein. Ich warte erst mal ab, was passiert.“ Sie schloss aber bei einem entsprechenden Angebot eines anderen Vereins auch einen Wechsel nicht aus. Oythes Volleyball-Vorstand Hauke Anders hielt sich bedeckt, was die weitere Personalentwicklung betrifft, kündigte aber baldige Entscheidungen an, auch in der Trainerfrage. Man werde verstärkt mit Eigengewächsen bzw. Spielerinnen aus der Region arbeiten und dabei auch vor dem Abstiegskampf nicht zurückschrecken. Rückblickend zum Abend sagte Anders ans Team gewandt: „Die Saison war durchwachsen. Aber heute habt ihr noch mal gezeigt, was ihr könnt.“ Auch Danuta Brinkmann war sehr zufrieden mit dem finalen Auftritt. Die Anspannung sei sehr wechselhaft gewesen: „Beim Training am Donnerstag war sie sehr schlecht, am Freitag richtig gut, und heute konnte man schon beim Aufwärmen sehen, dass die Mannschaft voll motiviert ist.“ So wurde Dingden nach einer konstanten Leistung mit nur wenigen Schwächephasen besiegt. „Dingden war schwächer als erwartet. Aber wir haben auch mit Druck gespielt. Und alle Spielerinnen waren heute beteiligt“, freute sich die Trainerin, bevor sich Mannschaft, Freunde Fans und Sponsoren in die Abschlussfeier im Foyer der Antonianumhalle stürzten. Hauke Anders dankte dem Publikum in einer kurzen Ansprache für die Unterstützung – die auch am Samstagabend sehr lautstark war – und besonders dem Fanklub Oyther Pflege: „Ihr habt alles gegeben.“ Man hoffe, dass das so bleibe. Den drei ausgeschiedenen Spielerinnen dankte Anders für den hohen Einsatz. Während Moana Behrens aus privaten Gründen in ihre schleswig-holsteinische  Heimat  zurückkehrt, wollen Sandra Cabanska – wertvollste Spielerin der Liga im Oyther Meisterjahr 2014/15 – und ihre polnische Landsfrau Aleksandra Niemiec neue sportliche Herausforderungen suchen. Vielleicht demnächst als Oyther Gegnerinnen.
Von Andreas Hausfeld

veröffentlicht am Montag, 24. April 2017 um 18:11; erstellt von VfL Oythe 1947 e.V.
letzte Änderung: 24.04.17 18:13