Horrorserie wird zur Kopfsache

VV Humann Essen vs. DJK Delbrück, 17.02.19, 2. BLNM
Erfolgreicher Delbruecker Mittelblock
Foto: www.sportpictures.de

Für den abstiegsbedrohten Volleyball-Zweitligisten DJK Delbrück gehen die Wochen der Wahrheit am Sonntag in Essen weiter. Um 16 Uhr tritt die DJK (vier Punkte), die alle 15 Spiele der Saison verloren hat, beim VV Humann Essen (16 Punkte) an, der zurzeit den ersten Nichtabstiegsplatz einnimmt

Statt in den Niederungen Sporthalle in der Wolfskuhle in Steele, geht es nun aber in den Essener Norden nach Stoppenberg, wo auf einer Anhöhe, dem Hallo, im dortigen Sportpark aufgeschlagen wird. Die Heimstätte der Humänner ist wegen eines kaputten Hallenbodens vermutlich noch ein Jahr gesperrt, deshalb absolvieren die Volleyballer seit Dezember ihre Heimspiele dort, wo sonst nur Handballer und Basketballer zuhause sind. Neunmal ist die DJK in der Wolfskuhle angetreten, immerhin viermal hat sie dort gewonnen. Legendär ist die Partie vom letzten Spieltag der Saison 2011/2012, als sich Delbrück dort den Klassenerhalt sicherte und Essen in die 3. Liga schickte. Auch diesmal stecken beide Teams im Abstiegskampf, wobei Delbrück in ungleich größerer Not ist.

»Wir wissen, dass unsere Lage faktisch schwierig ist«, sagt DJK-Trainer Uli Kussin. Da käme doch ein bisschen Hilfe ganz gut. Essen hat in dieser Saison nämlich (ungewollt) schon Dreier hergeschenkt. So wurde das Heimspiel im November gegen SV Lindow-Gransee mit 0:3 gewertet, weil wegen des kaputten Bodens nicht gespielt werden konnte und die Brandenburger umsonst angereist waren. Auch der TV Baden hatte Glück und nahm drei Punkte aus Essen mit, weil beim VV beide Zuspieler fehlten. Dass die DJK bei ihrem Gastspiel auch mal von so einer Konstellation profitieren könnte, ist den Essenern natürlich nicht zu wünschen, wird aber eh nicht eintreten. »Auch wenn der VV mal personelle Probleme hatte, gegen uns werden sie wie immer komplett sein«, meinte Delbrücks Kapitän Johannes Grodde schon am vergangenen Samstag nach dem 1:3 gegen Braunschweig.

Über diese Pleite wurde am Montag im Training geredet. »Darüber haben wir uns ausgesprochen. Meine Frage war, warum wir nicht das Level erreicht haben, dass wir Anfang des Jahres, bei unseren guten Auftritten gegen Bocholt und Kiel hatten«, berichtet Kussin. Tatsächlich ist die Horrorserie wohl inzwischen Kopfsache. »Die Spieler sind nach 15 Niederlagen nicht mehr frei. Zudem haben unsere drei Außenangreifer eingestanden, dass sie, aus welchen Gründen auch immer, ein schwaches Spiel abgeliefert haben«, erklärt der Coach.

Fakt ist: Zwei von drei Außen sind angeschlagen. Maximilian Protte (schon länger krank, sitzt wohl erst auf der Bank) und Brian Leppin konnten gar nicht oder kaum trainieren. Auch Mittelblocker Lars Wienhues musste krankheitsbedingt pausieren. Es werden aber alle Spieler in Essen dabei sein. »Wir wollen und dürfen trotz der angespannten Lage die Lockerheit nicht verlieren. Das habe ich auch im Training vermittelt, wo die Spieler frei von Taktik mal Gas geben konnten«, schildert Kussin. Das Motto muss lauten: Gas geben und endlich siegen!

veröffentlicht am Samstag, 16. Februar 2019 um 08:46; erstellt von Westfalen Blatt, DJK Graf Sporck 1920 e.V. Delbrück
letzte Änderung: 16.02.19 08:46