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1. Bundesliga Männer Playoff

Nichts zu verlieren: Besiegt Bühl Berlin?

TV Ingersoll Bühl vs. BERLIN RECYCLING Volleys, 26.03.17, 1. BLMPO
llya Zhilin muss trotz Knieproblemen morgen noch mal die Zähne zusammenbeißen.
Foto: Lucas Martin Photography

Bühls Team-Manager Molnar ist optimistisch vor zweitem Spiel gegen Berlin. Es ist möglicherweise der letzte Auftritt in dieser Saison. lm zweiten Spiel des Playoff-Viertelfinales gegen den Deutschen Meister Berlin morgen 16 Uhr in der Großsporthalle droht den Volleyballern des TV Ingersoll Bühl das Saisonende. Nachdem beim Aufeinandertreffen in Berlin jedoch ein Satz gewonnen wurde‚ gibt sich der Außenseiter keck.

„Wenn wir daran glauben, dass wir es schaffen können, werden wir es auch schaffen". sagt Trainer Ruben Wolochin und auch Team-Manager David Molnar will nichts ausschließen. „Berlin ist hoher Favorit und wir kennen auch unsere personelle Situation, doch kein Spieler geht in ein Spiel, ohne gewinnen zu wollen.“

Zumindest an ein kleines Wunder wird geglaubt und dazu passt auch, dass an diesem Sonntag kein Spieler aus dem aktuellen Kader verabschiedet werden soll. „Wir haben nichts vorbereitet“, sagt Molnar. „Wir werden uns erst einmal über jeden gewonnenen Satz freuen und wenn es drei gewonnene Sätze werden, dann wären wir natürlich total happy."

lm Heimspiel scheint so manches möglich. Der Ungar ist aber auch Realist genug, um nicht an die ganz große Sensation zu glauben, dazu sind die Karten einfach zu eindeutig verteilt. Um ins Halbfinale einzuziehen, müsste im Fall des Falles ein Sieg im Entscheidungsspiel folgen, das dann wieder in Berlin steigen würde. Davon gehen selbst die größten Optimisten nicht aus.

Berlin hat sich während der Woche von seiner besten Seite gezeigt und in der Champions League gegen Istanbul nach einem 0:2-Rückstand noch den Kopf aus der Schlinge gezogen. Mit einer starken Aufholjagd wurde zunächst das Spiel mit 3:2 gewonnen und damit die 2:3-Auswärtsniederlage egalisiert, der hierdurch nötige „Golden Set“ wurde zur einseitigen Angelegenheit. Damit gehören die Hauptstädter zu den sechs besten Mannschaften des Kontinents, was die Schwere der Aufgabe für die Bühler Volleyballer unterstreicht.

Zumal die personelle Situation angespannt bleibt. Ob Zuspieler Juan Finoli an diesem Sonntag in der Startformation stehen wird, dürfte sich wohl erst kurz vor Spielbeginn entscheiden, die Zerrung der Leiste ist eine zähe und vor allem schmerzhafte Angelegenheit. Auch Mittelblocker Magloire Mayaula wird wohl nur kommen, wenn es Sinn macht.

Bei llya Zhilin, dessen Knie nach jedem Spiel dick anschwillt, gibt es hingegen keine echte Alternative. Der Russe muss nochmals die Zähne zusammen beißen, so wie in Berlin, wo er zumindest mit seinen Aufschlägen für viel Unruhe im Annahmesystem des Meisters sorgte. Im Angriff blieb Zhilin aber, wie der Rest der Mannschaft, unter seinen Möglichkeiten.

Einzige Ausnahme: Akhrorjon Sobirov. Am Netz fehlerfrei, im Aufschlag eine Waffe. Sobirov bekam am Ende auch völlig zurecht die Auszeichnung als wertvollster Spieler seines Teams - und von Wolochin ein Sonderlob. „Einfach toll", kommentierte Bühls Trainer die Leistung des Usbeken und hofft, dass er diese wiederholen kann. Wenn dann noch die Unterstützung der anderen Angreifer hinzu kommt und auch das Publikum das Team richtig puscht, dann können die Bühler zumindest auf ein drittes Spiel hoffen.

Immerhin kann Wolochin morgen wieder auf eine volle Ersatzbank bauen, die Talente aus der zweiten Mannschaft stehen zur Verfügung und könnten gegen den Meister durchaus zu Kurzeinsätzen kommen. „Zu verlieren haben wir nichts", sagt Molnar und dies gelte erst recht für die Nachwuchsspieler.

veröffentlicht am Samstag, 25. März 2017 um 14:46; erstellt von Winfried Heck, Badisches Tagblatt, TV Bühl Volleyball
letzte Änderung: 25.03.17 14:45