Die United Volleys um Moritz Reichert lieferten dem Tabellenführer erneut ein hochklassiges Match.
Foto: Gregor Biskup
Spiel verloren, aber ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt: Mit
der neuen Rekordzahl von 3.721 Besuchern in der Fraport Arena
stellten die United Volleys am Samstagabend einmal mehr unter
Beweis, dass sie endgültig angekommen sind im Kreis der
deutschen Elite-Clubs. Daran konnte auch das Resultat von 0:3
(21:25, 29:31, 21:25) gegen den Spitzenreiter Berlin Recycling
Volleys nichts ändern, das - gemessen am Spielverlauf - doch
etwas zu deutlich ausfiel. Nach leicht nervösem Beginn hatten
die Aufsteiger aus Hessen dem sechsmaligen Deutschen Meister und
frisch gebackenen Pokalsieger nämlich ordentlich Paroli
geboten.
Ein anfänglicher Drei-Punkte-Rückstand war zur zweiten
technischen Auszeit in eine knappe Führung verwandelt, bevor
die Gäste, die sich zwei Tage zuvor für das Halbfinale
des europäischen CEV-Cups qualifiziert hatten, noch einmal
aufdrehten. Letztendlich war es der US-Nationalspieler und
spätere Berliner MVP Paul Lotman, der mit einer unglaublichen
Aufschlagserie den Satzgewinn für die Hauptstädter
sicherte. BR Volleys-Coach Roberto Serniotti schickte während
des gesamten Matches seine aktuelle Bestbesetzung aufs Feld, auch
der zuvor angeschlagene Diagonalangreifer Paul Carroll war mit von
der Partie.
Satzausgleich noch verspielt
Das konnte allerdings nicht verhindern, dass in Durchgang zwei
plötzlich die United Volleys den Ton angaben und sich -
ähnlich wie bei den beiden knappen Begegnungen in der Berliner
Max-Schmeling-Halle - nicht vom verlorenen ersten Satz beeindrucken
ließen. Mal krachende, mal clever platzierte Angriffe von
Kapitän Christian Dünnes, starke Aufschläge des
für Jan Klobucar eingewechselten Kanadiers Bryan Fraser,
Blocks von Lukas Bauer und aufopferungsvolle Abwehrarbeit des
gesamten Teams sorgten dafür, dass beim 20:16 schon alles nach
Ausgleich und der Chance zur Wende des Matches aussah. Dann zeigte
sich jedoch die enorme Klasse des Tabellenführers, der bei
insgesamt fünf Satzbällen zugunsten der Gastgeber die
Nerven behielt und in Person des Australiers Carroll
schließlich selbst zum 31:29 blockte.
Nach diesem erneuten Dämpfer gaben sich die Männer um
Nationalzuspieler Jan Zimmermann keinesfalls geschlagen. Gleich
mehrfach wurden auch in Satz drei Rückstände mit
unermüdlichem Einsatz wettgemacht. Überragend war nicht
zuletzt die Aufschlagleistung der Uniteds. Gleich neunmal war die
Berliner Annahme ohne Chance. Insgesamt sieben Spieler aus den
Reihen der Hausherren trugen sich in die Liste der Service-Winner
ein. Im Angriff zeigte neben Christian Dünnes (18 Punkte)
erneut Moritz Reichert eine Top-Leistung und war zudem gewohnt
sicher in der Annahme gegen die ihrerseits durchweg stark
aufschlagenden Berliner. Folgerichtig konnte sich der
20-Jährige nach dem Match über die Auszeichnung als "Most
Valuable Player" freuen.
Mit neuen Erkenntnissen in die Playoffs
Entscheidenden Anteil am Sieg der Berliner hatte auf der
Außen/Annahme-Position Nationalspieler Robert Kromm. Der
2,12-Meter-Mann kam auf 22 Zähler und eine Erfolgsquote von
beeindruckenden 69 Prozent. Er war es auch, der letztendlich die
entscheidenden Angriffe zum dritten Satzgewinn seines Teams
durchbrachte, der die Heimserie der United Volleys nach acht Siegen
in Folge beendete und die rund 20 aus der Hauptstadt mitgereisten
Fans jubeln ließ. "Die BR Volleys waren heute einfach
stärker und haben den Sieg verdient", zeigte sich
United-Cheftrainer Michael Warm wenig betrübt. "Unsere jungen
Spieler konnten in diesem Match gegen die beste Mannshaft der Liga
wichtige Erfahrungen für die bevorstehenden Playoffs
sammeln."
Die beginnen aller Voraussicht nach am 19. März mit dem
ersten Viertelfinale gegen den Sechstplatzierten in der Fraport
Arena. Aktuell belegt diesen Rang der TV Bühl. Dann
wünschen sich Dünnes, Zimmermann & Co. erneut eine so
grandiose Kulisse wie gegen Berlin. Den begeisterten Zuschauern
wurde von Beginn an einiges geboten. Zum Einlauf der Spieler
schossen Flammensäulen empor, zwischendurch sorgten die
Auftritte der EBS-Cheerleader zusätzlich für Stimmung.
Mit Gänsehaut-Atmosphäre in der Fraport Arena und dem
Wissen um ihre besondere Stärke vor eigenem Publikum wollen
die "jungen Wilden" von den United Volleys dementsprechend auch in
den Playoffs für Furore sorgen und nach dem schon erreichten
"Bronzerang" in der Tabelle neue Ziele in Angriff nehmen.
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veröffentlicht am Sonntag, 6. März 2016 um 17:01; erstellt von TG 1862 e.V. Rüsselsheim
letzte Änderung: 07.03.16 11:46