Der Berliner Block stand auch gegen Coburg.
Foto: Eckhard Herfet
Die Tabellenführung war den BR Volleys schon vor dem
heutigen Spieltag nicht mehr zu nehmen, umso befreiter
präsentierten sich Kapitän Kromm & Co in der letzten
Hauptrunden-Partie der Volleyball Bundesliga: Vor mehr als
3.700 Besuchern in der Max-Schmeling-Halle wurden die
fokussiert auftretenden Berliner ihrer Favoritenrolle gerecht und
gewannen gegen die VSG Coburg/Grub ebensoverdient wie klar mit
3:0 (25:14, 25:17, 25:20). Am 26. März starten die
Hauptstädter nun von Platz eins in die Playoffs um die
Deutsche Meisterschaft.
Trainer Roberto Serniotti startete mit Diagonalangreifer Paul
Carroll, den Außenangreifern Robert Kromm und Ruben Schott,
den Mittelblockern Nicolas Le Goff und Felix Fischer, Zuspieler
Tsimafei Zhukouski sowie Libero Erik Shoji.
Erst am Morgen hatte die Volleyball Bundesliga aufgrund nicht
erfüllter Lizenzauflagen den Abzug von sechs Punkten vom Konto
der VSG Coburg/Grub bekannt gegeben, womit die Mannschaft bereits
vor der Partie als Absteiger feststand. Um ihr vorerst letztes
Match in der Eliteliga angemessen zu zelebrieren, waren die
Oberfranken mit zahlreichen Fans nach Berlin gereist. Trotz dieser
Unterstützung und eines engagierten Auftritts der Gäste
erspielten sich die Hausherren schon früh einen Vorteil (8:6).
Eine stabile Abwehrleistung ermöglichte es Serniottis
Schützlingen ein variables und schnelles Angriffsspiel
aufzuziehen, das den Gegner zunehmend unter Druck setzte (16:9).
Fokussiert baute der Favorit seine Führung aus (23:14), ehe
Carroll nach einem umkämpften Ballwechsel zum ersten Satzball
punktete. Ein Angriff der VSG ins Aus besiegelte schließlich
das ungefährdete 25:14 zugunsten der Hauptstädter.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (6:6) brachte Schott die
Berliner mit zwei Aufschlagassen auch im Folgesatz schnell in
Führung (9:6). Doch Konzentrationsfehler der Männer in
Orange ließen die Gäste wieder herankommen (11:11). Mit
bärenstarken Angriffen leitete der Australier Carroll
schließlich den Endspurt ein (19:15, 23:16) und Arpad Baroti,
kurz zuvor für Carroll eingewechselt, brachte den BR Volleys
den nächsten Satzball, der im zweiten Versuch durch einen
Coburger Aufschlagfehler zum 25:17 entschieden wurde.
Mit Sebastian Kühner für Zhukouski auf der
Zuspielposition hielten die Berliner den Druck in der Folgezeit
hoch und ließen das VSG-Team auch im dritten Satz nicht ins
Spiel kommen. Zwar präsentierte sich Coburg kampfstark, die BR
Volleys aber agierten konsequent und gingen erneut früh in
Front (9:6). Zwischenzeitlich kamen die Gäste zwar bis auf
einen Zähler heran (11:10), aber Kapitän Kromm brachte
sein Team mit einer Aufschlagserie zurück in die Erfolgsspur
(18:11). Ein letztes Aufbäumen des Absteigers (22:18) kam zu
spät, denn die Hausherren wollten keineswegs in die
Verlängerung. Einmal mehr war es Kromm, der per Angriff nach
70 Spielminuten zum 25:20 und 3:0-Matchgewinn vollendete.
VSG-Trainer Itamar Stein bilanzierte das Spiel mit gemischten
Gefühlen: "Wir haben es den BR Volleys heute insgesamt zu
leichtgemacht, auch wenn sie natürlich klar besser sind. Das
Match war okay, aber nicht mehr. Ich denke, wir haben uns mit
Anstand verabschiedet." Auch zur finanziellen Situation seines
Vereins äußerte sich Stein: "Es war unsere Aufgabe, diese
Saison auf einem wirtschaftlich soliden Fundament zu bestreiten.
Das haben wir nicht geschafft. Ich hoffe, wir werden dafür in
der Zukunft bessere Lösungen finden."
Bei Berlins MVP Arpad Baroti fiel das Fazit am Samstag
erwartungsgemäß positiv aus: "Ich freue mich sehr
über diesen klaren 3:0-Erfolg. Wir hatten auf alle Coburger
Bemühungen immer die richtige Antwort. Nun haben wir am
Dienstag ein ganz wichtiges Spiel vor uns, für das wir alle
Kräfte bündeln müssen", lenkte der Diagonalangreifer
den Fokus bereits auf das schwierige CEV-Cup-Halbfinale gegen Knack
Roeselare.
Auch Coach Roberto Serniotti zeigte sich mit dem
Hauptrundenabschluss seines Teams zufrieden: "Ich freue mich
über das Ergebnis und die konzentrierte Vorstellung meiner
Mannschaft. Das war ein gutes Training ohne Druck für die
kommenden Aufgaben. Ich konnte wieder alle Spieler einsetzen und
jeder Einzelne hat seinen Job wirklich gut gemacht." Auch der
Italiener richtete seinen Blick bereits auf die bevorstehenden
internationalen Aufgaben: "Meine Spieler sind erfahren genug und
wissen um die große Bedeutung dieser beiden Spiele. Uns
erwarten zwei großartige Duelle gegen eine europäische
Spitzenmannschaft. Sollten wir es am Ende tatsächlich
schaffen, in das Finale einzuziehen, wäre das ein riesiger
Erfolg für den Verein."
Alle weiteren Informationen auf
www.br-volleys.de
veröffentlicht am Samstag, 12. März 2016 um 22:49; erstellt von lmt, SCC Berlin e.V.
letzte Änderung: 12.03.16 23:03