Die BR Volleys hatten in Lüneburg knapp das Nachsehen.
Foto: SVG Lüneburg/Behns
Die BR Volleys mussten sich am Mittwochabend nach
aufopferungsvollem Kampf bei der heimstarken SVG Lüneburg mit
2:3 (22:25, 38:36, 24:26, 25:23, 12:15) geschlagen geben. Durch den
wichtigen Auswärtspunkt ist den Hauptstädtern nun auch
rechnerisch der erste Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Damit
starten die Berliner von der bestmöglichen Ausgangsposition in
die Playoffs, sind aber auch gewarnt, in der Meisterschaftsrunde
keinen Gegner zu unterschätzen.
Headcoach Serniotti rotierte beim Auswärtsspiel in
Lüneburg und begann mit Kühner im Zuspiel und Baroti als
Diagonalnagreifer. Die Startformation komplettierten Kromm, Lotman,
Fischer, Le Goff und Shoji.
In der besonderen Atmosphäre der "Gellersenhölle"
benötigten die BR Volleys einige Ballwechsel, um ins Spiel zu
finden. Nachdem der Ausgleich geschafft war (4:4), brachte Baroti
den Berlinern zur technischen Auszeit den Vorteil (8:7). Nach einem
Ass des Ungarn konnten sich die Gäste dann ein erstes Mal
absetzen (12:9). Kurze Zeit später packte der Berliner Block
gleich dreimal zu und erhöhte den Vorsprung (18:13). Mit dem
auffälligen Del Bianco und ebenfalls gutem Blockspiel glichen
die kampfstarken Gastgeber jedoch aus (18:18). In der Endphase
zeigten Kromm und Co. plötzlich Schwächen in der Annahme
und gaben nach druckvollen Aufschlägen von Mora und Kevorken
den ersten Durchgang ab (22:25).
Die Probleme in der Annahme hielten auch zu Beginn von Satz zwei
an und so mussten die Gäste kämpfen, um Anschluss zu
halten (5:6, 9:11). Nachdem die BR Volleys kurzzeitig den Faden
verloren hatten (13:17), trat Kühner an die Aufschlaglinie und
brachte sein Team zurück ins Match (17:17). Nach einigen
strittigen Schiedsrichterentscheidungen geriet der
Tabellenführer aber erneut ins Hintertreffen (17:20). Doch
Berlins Volleyballteam Nr. 1 zeigte Moral und Kampfgeist und hatte
mit Le Goff am Aufschlag und Baroti im Angriff die passenden
Antworten (22:21). Nun wurde es nervenaufreibend: Mit Netz- und
Aufschlagfehlern ließen die Berliner ihre ersten beiden
Möglichkeiten zum Satzgewinn aus. Nach drei weiteren
vergebenen Chancen auf BR Volleys-Seite erspielten sich die
Lüneburger den Vorteil und vergaben ihrerseits fünf
Gelegenheiten. Im insgesamt neunten Anlauf erlöste Fischer die
mitgereisten Fans, entschied den längsten Durchgang dieser
Saison und sorgte für den Satzausgleich (38:36).
Nach 10-minütiger Unterbrechung fanden die BR Volleys nur
schwer in Satz drei (6:8). Vor einem weiterhin ekstatischen
Publikum blieb das Match ein Kampf auf Biegen und Brechen, in dem
der starke Baroti die Gäste wieder in Führung brachte
(13:10). Trotz viel Risko im Aufschlag und damit verbundenen
Fehlern verteidigten Kromm und Co. ihren Vorsprung (18:16). Doch
mit dem bärenstark agierenden Del Bianco am Service drehte der
Tabellenvierte den Satz plötzlich (20:22) und im dritten
Anlauf schnappten sich die Gastgeber unter dem lautstarken Jubel
der heimischen Fans den dritten Durchgang (24:26).
Der Hauptstadtclub steigerte sich nun wieder im Aufschlag und
zog den Gastgebern anfänglich den Zahn (7:3, 10:5). Erst
Schlien auf Lüneburger-Seite und dann Lotman für die
Berliner zeigten starke Service-Serien und so wog das Spiel hin und
her (10:9, 14:9). Aber die SVG bewies erneut
Comeback-Qualitäten und glich aus (17:17). In der Schlussphase
ging BR Volleys Kapitän Kromm voran, machte drei wichtige
Punkte (24:22) und nutzte den zweiten Satzball zum Ausgleich
(25:23). So bekam dieses Spiel, was es verdiente - einen
Tiebreak.
Zu Beginn des Entscheidungssatzes hatten die Gastgeber
zunächst Oberwasser (3:4), aber ein Break wollte zunächst
keinem Team gelingen (6:6). Als die Konzentration und das
nötige Quäntchen Glück bei den Berlinern kurzzeitig
verloren gingen, setzten sich die Lüneburger entscheidend ab
(8:13). Mit Baroti am Service keimte nochmals Hoffnung auf (11:13),
aber nach einem weiteren Aufschlagfehler ins Netz mussten sich die
BR Volleys schussendlich knapp geschlagen geben.
Trainer Roberto Serniotti haderte nach dem Spiel mit den
vergebenen Chancen: "Für das Publikum war es ein
großartiges Match. Wir hätten es jedoch nicht so spannend
machen müssen. Ich bin mir sicher, hätten wir den ersten
Satz gewonnen, hätte das Spiel einen anderen Verlauf genommen.
Doch so viel "hätte, wenn und aber" hilft uns am Ende
natürlich nicht. Arpad und Basti haben trotz der Niederlage
ihren Job sehr gut gemacht. Ich bin stolz auf den Kampfgeist meiner
Mannschaft, die trotz Rückschlägen heute nie aufgegeben
hat."
Kapitän Robert Kromm sah das Positive am knappen Resultat:
"Natürlich ist diese Niederlage ärgerlich, aber wir haben
diesen einen, ganz wichtigen Punkt geholt und damit das
nächste kleine Saisonziel erreicht. Daher tut der Ausgang des
heutigen Spiels nicht ganz so weh." Mit nun 50 Punkten auf dem
Konto ist den BR Volleys der Spitzenplatz in der Volleyball
Bundesliga nich mehr zu nehmen. Somit wird das letzte
Hauptrundenspiel am Samstag (12. März um 19.30 Uhr) gegen die
VSG Coburg/Grub zur lockeren Generalprobe für das dann
folgende CEV-Cup-Halbfinale gegen Knack Roeselare.
Alle weiteren Informationen auf
www.br-volleys.de
veröffentlicht am Donnerstag, 10. März 2016 um 03:32; erstellt von cb, SCC Berlin e.V.
letzte Änderung: 10.03.16 03:32