Der Cheftrainer zeigt es an: Der erste Sieg ist eingefahren, der zweite muss noch erkämpft werden.
Foto: Gregor Biskup
Rund um die Liverpooler Anfield Road mag man es vereinzelt
anders sehen, für alle Volleyballanhänger fand das
bislang sensationellste Sportereignis dieser Woche aber definitiv
am Mittwochabend in der Friedrichshafener ZF Arena statt. Mit ihrem
dortigen 3:2-Sieg setzten die United Volleys den gastgebenden VfB
im Kampf um den Playoff-Finaleinzug unter Zugzwang. Teil zwei soll
am Samstag um 19.30 Uhr in der Fraport Arena folgen - Die
Ausgangssituation könnte spektakulärer kaum sein. Mit
0:2-Sätzen hatten die Uniteds auswärts bereits
zurückgelegen. Dann gelang ihnen etwas, was die
Friedrichshafener unter ihrem scheidenden Erfolgstrainer Stelian
Moculescu in eigener Halle noch nie erlebt hatten: Mit 25:9 holten
sich die Männer von United-Coach Michael Warm Durchgang drei
und ließen dabei nur einen einzigen Angriffspunkt der
Hausherren zu.
Mission noch nicht beendet
Fortan war die Begegnung, in der den Aufsteigern aus Hessen zu
Beginn noch etwas die nötige Lockerheit zu fehlen schien,
endgültig ein offener Schlagabtausch. Beim 17:20 im vierten
Satz sahen die Uniteds bereits wie der ehrenvolle Verlierer aus,
bevor Kapitän Christian Dünnes mit unwiderstehlichen
Angriffen den 22:22-Ausgleich besorgte. Als sich beim Stand von
24:24 Friedrichshafens Baptiste Geiler für eine respektlose
Geste die Rote Karte abholte, lag der Vorteil auf Seiten des
Außenseiters, der einige abgewehrte Matchbälle
später den Tiebreak erzwang. "Im dem waren wir dann eigentlich
von Anfang an besser", befand Dünnes. Den Schlusspunkt zum
15:8 setzte Nationalzuspieler Jan Zimmermann mit einem Ass, das von
der Netzkante ins VfB-Feld tropfte.
Damit haben die United Volleys am Samstagabend vor eigenem
Publikum die erste Chance, den Deckel drauf und ihre "MISSION:
FINALE" vorzeitig wahr zu machen. Dementsprechend fokussiert
richtete sich der Blick nach kurzem Jubel mit den mitgereisten Fans
bereits nach vorn. "Wir haben nur ein Spiel gewonnen. Der Favorit
heißt immer noch Friedrichshafen", betonte Christian
Dünnes, wohl wissend, dass es einer weiteren Top-Vorstellung
bedarf, um den Titelverteidiger und 13-fachen Deutschen Meister
vorzeitig aus dem Rennen zu werfen. Es wäre immerhin erst das
dritte Mal seit 1996, dass der VfB ein Playoff-Finale verpasst.
Das Publikum als "siebter Mann"
Dem Rekordmeister die Tour zu vermasseln, das ist den Uniteds
schon einmal gelungen, als sie das Starensemble vom Bodensee im
November mit 3:1 aus dem DVV-Pokal warfen. In der Liga gab es zwei
knappe Tiebreak-Niederlagen, bevor die "jungen Wilden" am Mittwoch
erstmals triumphierten. Mit einem weiteren Sieg könnten sie
ihrer unglaublichen Erfolgsgeschichte als bester Aufsteiger aller
Zeiten ein weiteres Kapitel hinzufügen und die Grundfesten des
deutschen Volleyballs endgültig erschüttern.
Entscheidender Erfolgsfaktor dürfte dabei erneut eine
geschlossene Mannschaftsleistung werden.
Schon in Friedrichshafen punkteten neben Topscorer Dünnes
auch die Außenangreifer Moritz Reichert und Jan Klobucar
ebenso zuverlässig wie der "Mainblock" mit Lukas Bauer und
Tobias Krick. Libero Florian Ringseis entschärfte zahlreiche
Angriffshämmer der VfB-Größen um den 280-maligen
Nationalspieler Björn Andrae, Zuspieler Zimmermann setzte
seine Mitspieler mit ebenso variablen wie präzisen Pässen
in Szene. Vor allem brauchen die Uniteds aber ihren "siebten Mann":
das Publikum in der Fraport Arena. Gemeinsam können alte und
neue Volleyballfans aus der gesamten Rhein-Main-Region ihr Team zum
Sieg tragen und sich damit selbst das größte Geschenk
machen: Finalspiele um die Deutsche Meisterschaft in Frankfurt!
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veröffentlicht am Freitag, 15. April 2016 um 22:51; erstellt von TG 1862 e.V. Rüsselsheim
letzte Änderung: 16.04.16 10:26