Unbändiger Jubel der jungen United-Truppe nach dem Sensationssieg beim Rekordmeister.
Foto: Jan Kahlenbach
"Bester Aufsteiger aller Zeiten" sind sie bereits in der
Volleyball Bundesliga - Seit Mittwochabend dürfen sich die
United Volleys auch "Comeback-Kids der Stunde" nennen. In einem
unglaublichen ersten Halbfinalspiel um die Deutsche Meisterschaft
bezwangen sie in fremder Halle den Titelverteidiger und
Rekordmeister VfB Friedrichshafen mit 3:2 (21:25, 19:25, 25:9,
30:28, 15:8) und machten in einem spektakulären Playoff-Fight
einen 0:2-Rückstand wett. Lange in Erinnerung bleiben wird vor
allem Durchgang drei, in welchem den Männern von Cheftrainer
Michael Warm nahezu alles gelang, während die Anzahl
missglückter Friedrichshafener Aktionen normalerweise gleich
für mehrere Spiele gereicht hätten. Sage und schreibe
einen einzigen Angriffspunkt gelang den VfB-Stars in diesem
Satz.
Friedrichshafen scheinbar bestens
präpariert
Zuvor habe noch etwas die Lockerheit gefehlt, analysierte nach
Spielende Mittelblocker Lukas Bauer, einer von fünf
Ex-Häflern im United-Team. Die Gastgeber schienen hingegen die
zwei Wochen Vorbereitungszeit seit dem Viertelfinale optimal
genutzt zu haben, präsentierten sich spielfreudig und
einfallsreich und setzten die Annahme des Aufsteigers mit
eindrucksvollen Aufschlägen unter Druck. Dennoch kämpften
die Uniteds jedes Mal aufopferungsvoll bis zum Schluss, schafften
es aber zunächst nicht, die Konzentration durchgängig
hoch zu halten. "Nach dem 0:2 konnten wir aber eigentlich befreit
aufspielen", erklärte Bauer den plötzlichen Umschwung in
Satz drei.
Höchst dramatisch verlief dann der vierte Durchgang, in dem
die Uniteds dank ihres während der ganzen Partie glänzend
aufgelegten Youngsters Tobias Krick vielversprechend mit 2:0
gestartet waren. Beim 17:20 sahen sie nach einem bis dahin offenen
Schlagabtausch dann allerdings bereits wie die ehrenvollen
Verlierer aus. Mit unwiderstehlichen Angriffen besorgte
Kapitän Christian Dünnes jedoch noch den 22:22-Ausgleich,
kurz darauf wurde dem stark agierenden Moritz Reichert jedoch ein
reaktionsschnell abgewehrter Ball als gehoben abgepfiffen. Als sich
beim Stand von 24:24 Friedrichshafens Baptiste Geiler für eine
respektlose Geste gegenüber dem Schiedsrichter die Rote Karte
abholte, lag der Vorteil wieder auf Seiten der Gäste, die
einige abgewehrte Matchbälle, unüberwindbare Blocks und
halsbrecherische Abwehraktionen von Libero Florian Ringseis &
Co. später den Tiebreak erzwangen.
Gleich Fünf punkten zweistellig
"Im fünften Satz waren wir dann eigentlich von Anfang an
besser", befand Dünnes, mit 23 Punkten Topscorer der Partie.
Symptomatisch dafür die Abgeklärtheit des
17-jährigen Krick: Verweigerte ihm der 1. Schiedsrichter eben
noch die Anerkennung als neue Zuspiel-Hoffnung, blockte er direkt
danach bitterböse zum 7:3 für sein Team. Auch der
slowenische Vizeeuropameister Jan Klobucar steuerte nun wertvolle
Zähler bei, so dass letzten Endes gleich fünf
Uniteds-Akteure mit zweistelliger Ausbeute die Heimreise antraten.
Unglaubliche 88 Prozent seiner Angriffschancen konnte dabei
Routinier Lukas Bauer verwerten.
Bei 14:8 hatten die Uniteds dementsprechend reichlich
Matchbälle. Dessen ungeachtet nutzte Nationalzuspieler
Zimmermann gleich den ersten so, wie er es am liebsten hat: Mit
Unterstützung der Netzkante servierte der "MVP" ein
blitzsauberes Ass und versetzte die gut 30 mitgereisten
"U-U-United"-Fans in Freudentaumel. In der zweiten Begegnung der
"best of three"-Serie haben die United Volleys nun am Samstag
(16.4.) um 19.30 Uhr vor eigenem Publikum in der Fraport Arena
bereits die Chance, den Deckel drauf zu machen und ihre "MISSION:
FINALE" Wirklichkeit werden zu lassen. Nach der grandiosen
Auswärts-Vorlage gegen den 13-fachen Deutschen Meister sollte
die erhoffte Marke von 4.000 Zuschauern nun doch endgültige zu
knacken sein, so die Hoffnung des an diesem Abend ansonsten
wunschlos glücklichen Teams.
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veröffentlicht am Donnerstag, 14. April 2016 um 03:36; erstellt von TG 1862 e.V. Rüsselsheim
letzte Änderung: 14.04.16 16:14