Ergebnisarchiv | 1. Bundesliga Männer

Wunder in pink bleibt aus

TSV Herrsching vs. VfB Friedrichshafen, 05.03.16, 1. BLM
Auch gemeinsame Anstrengungen halfen nichts. Der VfB ist an diesem Abend zu stark.
Foto: GCDW

Der GeilsteClubderWelt kann gegen den Rekordmeister am Samstag nicht mithalten und unterliegt klar. Das 0:3 (22:25, 17:25, 18:25) war deutlich, Coach Hauser gibt zu: "Wir haben nicht gut gespielt." Der VfB Friedrichshafen erlebt in der Nikolaushalle also kein pinkes Wunder.

Alles war wie immer perfekt vorbereitet - nur das Volleyballfest fand für den in pink gewandeten GCDW nicht statt. In der rappelvollen Nikolaushalle, auch aus Friedrichshafen waren die Fans inklusive einer Blaskapelle zahlreich angereist, herrschte eine "geile Stimmung", wie Herrschings Trainer Max Hauser fand. Seine Mannschaft konnte diese Stimmung allerdings zu selten in positive Energie umwandeln. 

Der Beginn ist holprig, beide Seiten produzieren Aufschlagfehler. Als Julius Höfer zum 5:4 blockt, stehen die 1.000 Zuschauer erstmals. Allerdings leistet sich der GeilsteClubderWelt in der Folge einige Annahmefehler bei den Aufschlägen von Marc Anthony Honore, es steht 5:9 - und wenig später sogar 7:12, weil der Block des Tabellenzweiten zugeschlagen hat. Erst als Tobias Neumann, der für Patrick Steuerwald hereinkam, zum 12:17 blocken kann, ist wieder Feuer im Spiel des TSV Herrsching. Julius Höfer kommt mit einem Angriff zum 15:19 durch, das 17:21 besorgt der GCDW-Block. Nach dem Service-Winner von Peter Ondrovic (18:21) segelt ein Block von Roy Friedrich über alle VfB-Spieler hinweg ins Feld. Aus dem 20:22 macht Friedrichshafen aber ganz konzentriert ein 21:24, Satzbälle. Einen kann der GCDW beim längsten Ballwechsel des Satzes noch abwehren, ein Fehlaufschlag von Roy Friedrich besiegelt schließlich das 22:25.

In Durchgang zwei kommt Herrsching zunächst besser ins Spiel. Eine kleine Aufschagserie von Daniel Malescha, dem sonst an diesem Abend nicht viel gelingen mag, bringt die Gastgeber mit 6:5 in Front. Allerdings haben die Gäste stets eine passende Antwort parat. Vor allem die Annahme (70 Prozent positiv) steht und erlaubt Zuspieler Simon Tischer (später MVP) sein Spiel aufzuziehen. Im Aufschlag legt der VfB ebenfalls noch eine Schippe drauf, Tischer ist für das 7:10 verantwortlich. 9:14 steht es bereits, als sich Tobias Neumann wegen Reklamierens die gelbde Karte einhandelt -seiner Meinung nach war der Ball im Aus. Seine Teamkollegen sehen das als Motivation und kommen auf 12:14 heran. VfB-Caoch Moculsecu riecht den Braten, nimmt eine Auszeit und bringt sein Team wieder auf Kurs. Das 13:20 ist umstritten, jetzt macht sich GCDW-Libero Ferdinand Tille Luft und zerrt vehement am Netz. Aber es hilft alles nichts: der Satz geht mit 17:25 verloren.

Nach der Pause ist der GeilsteClubderWelt zu Beginn wieder dabei. Das 5:5 besorgt Roy Friedrich über die Mitte, wenig später gelingt ihm ein guter Aufschlag zum 7:6. Doch Friedrichshafen hat stets eine Antwort parat. Zwei Aufschlagserien brechen den Widerstand beim GCDW endgültig: Babtiste Geiler stellt auf 8:10. Wenig später erhöht VfB-Mittelblocker Alexey Nalobin auf 9:13 - die Vorentscheidung. In der Schlussphase kann sich Johannes Kessler noch zweimal auszeichnen, der für Daniel Malescha gekommen ist. Letztlich heißt es aber 18:25 und damit 0:3 gegen den amtierenden Titelträger.

Die Niederlage ist sicher kein Beinbruch, gegen ein absolutes Topteam verkraftbar. Es zeigte sich an diesem Abend, dass der GCDW ohne einen Glanztag kaum eine Chance hat, die Spitzenmannschaften der VBL zu ärgern. Deshalb richtete GCDW-Trainer Max Hauser sein Augenmerk gleich auf die Vorbereitung für die nächsten Spiele: "Wir versuchen, dass wir wieder besser werden - und wir werden es, das verspreche ich." Nötig hätte Herrsching eine Steigerung allemal, denn die Punkte bei den Netzhoppers (9.3.) und gegen Mitteldeutschland (12.3.) gibt es nicht geschenkt. Immerhin: Platz sieben ist den Herrschingern nun sicher, da Coburg in Rottenburg mit 0:3 unterlag. Platz sechs dürfte dagegen nur noch theoretisch möglich sein. Bühl gewann gegen die Netzhoppers mit 3:2 und liegt vier Punkte vor dem GCDW.

Kurioses Detail am Rande: VfB-Coach Selian Moculsecu verweigerte nicht nur den Trainer-Talk nach dem Spiel, sondern auch die MVP-Wahl. Kurzerhand entschloss sich Herrschings Hallensprecher Bene Doranth auszuzeichnen. Keine schlechte Entscheidung, denn Doranth lieferte immerhin die besten Annahme-Werte seines Teams.

veröffentlicht am Sonntag, 6. März 2016 um 18:44; erstellt von Benedikt Pohlus, TSV Herrsching
letzte Änderung: 07.03.16 11:46