Gut gebrüllt Löwe - Friedrichshafen gewinnt Viertelfinale Nummer eins
Foto: Günter Kram
Am Samstagabend gewann der VfB Friedrichshafen das erste Spiel
im Modus "best of three" gegen den TSV Herrsching mit 3:1 (25:15,
25:17, 20:25, 25:14). Vor 2030 Zuschauern in der heimischen ZF
Arena zeigten die Häfler eine konstante Leistung. Einzig im
dritten Satz blieben sie unter ihren Möglichkeiten, doch das
Team berappelte sich und meldete sich stark zurück. Als
wertvollste Spieler wurden bei den Häflern Diagonalangreifer
Adrian Gontariu und beim TSV Herrsching Libero Ferdinand Tille
ausgezeichnet
Über Außen-Annahme plagten VfB-Trainer Stelian
Moculescu vor dem Spiel die größten Sorgen. Adrian
Aciobanitei eingespannt bei der rumänischen
Juniorennationalmannschaft, Luis Joventino mit Muskelfaserriss
außer Gefecht gesetzt und Björn Andrae gerade erst von
jenem genesen - einfach geht anders. Doch Andrae machte seine Sache
gut - agierte sicher in der Annahme und verzeichnete insgesamt zehn
Punkte. Neben ihm spielten Baptiste Geiler, Mittelblocker Marc
Honoré und Alexey Nalobin, Diagonalangreifer Adrian Gontariu
sowie Zuspieler Simon Tischer und Libero Luke Perry. Der Satzbeginn
zeichnete sich durch viele Fehlaufschläge aus, sowohl bei
Herrsching als auch beim VfB. Dann kam Friedrichshafen rein und
blockte ein ums andere Mal den gegnerischen Angriff (4:5, 9:6,
12:9). Herrsching kämpfte, wirbelte auf seiner Spielfeldseite
herum, doch die Punkte machte Friedrichshafen durch eine
konzentrierte Arbeit (16:10, 18:13). Tischer setzte seine Angreifer
variabel ein, Geiler schlug das Ass zum Satzball und Herrsching
konnte den nächsten Angriff des VfB nicht mehr verwerten. Satz
eins holten sich die Häfler (21:15, 25:15).
Friedrichshafen blieb die spielgestaltende Mannschaft:
Hinterfeld, Schnellangriff - Herrsching hatte in der Abwehr zu
kämpfen. Doch zunächst ging Geiler an den Aufschlag und
servierte gleich viermal mit großem Erfolg (4:0, 8:3). Etwas
unruhiger wurde es bei den nächsten Ballwechseln, Herrsching
punktete (9:4, 11:8), der VfB bekam seine Angriffe nicht mehr durch
(14:12). Dann aber kam die Annahme sauber nach vorn,
Friedrichshafen übte Druck aus und setzte sich wieder ab
(20:16). Auch die Auszeit half dem Gegner nichts, Geiler legte
zunächst den Ball hinter den Block und schlug dann im
nächsten Zug ein Ass (22:17). Nalobin, Gontariu und Andrae
erwiesen sich als Wand unüberwindbar und dann holte Geiler mit
einem Hinterfeldangriff den Satzball (24:17). Der nächste
Angriff von Herrsching ging ins Aus - der Satz damit an den VfB
(25:17).
Ein Raunen ging durch die 2030 Zuschauer, als Geiler eine
völlig missglückte Annahme einmal quer übers
Spielfeld in Richtung Gontariu zuspielte, der diese in
beeindruckender Manier mitten durch den Block zum Punkt durchschlug
(4:4). Das Spiel gestaltete sich offen, der VfB bekam seine
Angriffe nicht gut durch (8:7, 12:11). Herrsching machte viele
Fehler im Aufschlag, doch blieb dran und setzte sich mit drei
Punkten sogar ab (13:16). Kurze Pause in der technischen Auszeit,
Kräfte sammeln, Gedanken ordnen und weiter. Moculescu
wechselte Andrae aus, stellte Diagonalangreifer Michal Finger auf
die für ihn ungewohnte Außen-Annahmeposition (16:18).
Dann kam Maxi Gauna für Honoré im Mittelblock (17:19) und
der Moment war geschaffen, Friedrichshafen zog ran (19:19).
Herrsching allerdings packte starke Aufschläge aus und dem
eingewechselten Andrae (20:23) rutschte die Annahme über die
Arme (24:20). Perry machte es ihm nach und Herrsching holte sich
Durchgang drei (20:25).
Andrae blieb und mit ihm Gauna für den eigewechselten
Honoré. Den ersten Ball pflückte Andrae von der Netzkante
(1:0), dann entwickelte sich eine Abwehrschlacht, in der
Friedrichshafen das bessere Händchen bewies und sich mit drei
Punkten absetzte (5:2, 8:5). Jetzt war Friedrichshafen wieder da
und hielt den Druck konstant hoch (10:6, 16:9). Der VfB dominierte
im Angriff, ließ dem TSV keine Zeit zum Atmen und rannte dem
Sieg entgegen (19:11, 22:11). Dann die Schrecksekunde: Gontariu
sprang im Block auf den Fuß von Nalobin und blieb liegen. Ein
kurzer Check, dann stand er wieder und es ging weiter. Andrae holte
mit seinem Angriff den Matchball (24:13), den Gauna im zweiten
Versuch versenkte und damit den ersten Sieg im Viertelfinale gegen
den TSV Herrsching holte (25:14).
"Das war heute vor allem wichtig, dass Björn wieder zur
Mannschaft gefunden hat", sagt Cheftrainer Stelian Moculescu. "Von
ihm kann man keine Wunderdinge erwarten, aber das kommt schon. Wie
bei Baptiste Geiler, der mit Simon Tischer jetzt richtig gut in den
Rhythmus gekommen ist."
veröffentlicht am Samstag, 26. März 2016 um 22:09; erstellt von VfB Friedrichshafen e.V.
letzte Änderung: 26.03.16 22:09