Bühl musste sich Lüneburg knapp geschlagen geben
Foto: Andreas Arndt

Der TV Ingersoll Bühl hat am gestrigen Samstagabend sein letztes Spiel in der Hauptrunde mit 1:3 (31:33, 26:28, 25:21, 17:25) gegen die SVG Lüneburg verloren.

Vor 1139 Zuschauern in der Bühler Großsporthalle wurde den Zuschauern vom Anpfiff weg ein höchst spannendes Spiel geboten. Dafür das es für beide Mannschaften de facto um nichts mehr ging (Bühl hatte bereits den sechsten Platz sicher und Lüneburg den vierten) zeigten beide Teams vollen Einsatz, denn beide wollten nicht mit einer Niederlage die Hauptrunde beenden.
Bühl ging dabei ersatzgeschwächt in das Spiel, denn Zuspieler Graham McIlvaine konnte aufgrund einer drei Tage zuvor erlittenen Verletzung gegen Mitteldeutschland nicht spielen. Ebenso blieb Mittelblocker Magloire Mayaula komplett auf der Bank, aufgrund von Krankheitssymptomen. So entschied sich Trainer Ruben Wolochin erstmals Zuspieler Philipp Oster ins Team zu berufen. Oster ist gerade mal 16 Jahre alt und spielt normalerweise im zweiten Herrenteam des TV Bühl. Da gegen Lüneburg mit Kristen Clero nur noch ein Zuspieler im Team gewesen wäre, entschied man sich zu dieser Maßnahme.

Schon im ersten Satz deutete sich von Beginn an ein enges Spiel ab. Zur ersten technischen Auszeit stand es 8:7 für Bühl und zur zweiten technischen Auszeit führte wiederum Lüneburg mit 16:14, welche sie gar etwas später auf eine Drei-Punkte-Führung ausbauen konnten. Vor allem der kanadische Spieler Nick Del Bianco bereitete den Bühler Bisons zu dieser Phase mit seinen harten Aufschlägen einige Probleme. Lüneburg konnte sich dann beim Stande von 24:22 zwei Satzbälle erarbeiten, doch Bühl bewies Kampfgeist und konnte beide abwehren. Danach gab es zwei sehr strittige und enge Entscheidungen die alle beide gegen Bühl entschieden wurden. Das Publikum machte seinem Unmut gegen den Schiedsrichter lautstark kund, auch Kapitän David Sossenheimer bekam eine gelbe Karte wegen seiner Reklamation beim Schiedsrichter. Angestachelt durch das nun noch lautere Publikum entwickelte sich zu diesem Zeitpunkt ein unglaubliches Spiel, denn es ging hin und her. Beide Mannschaften konnten sich Satzbälle erarbeiten und immer wieder wurde es vom gegnerischen Team abgewehrt. Letzten Endes ging der erste Satz mit 33:31 an die Gäste.

Auch der zweite Satz sollte genauso spannend werden wie der erste. Kein Team konnte sich wirklich entscheidend absetzen, aber nichtsdestotrotz hatte Bühl beim Stande von 24:21 drei Satzbälle! Vor allem Peter Nagy, der dieses Mal für Paul Buchegger begann, rechtfertigte das Vertrauen von Ruben Wolochin. Nagy spielte exzellent und hatte im zweiten Satz eine Phase, wo er drei Punkte in Folge für Bühl machen konnte. Leider konnten die Bisons keinen der drei Satzbälle verwerten und so kam es wie es kommen musste. Wieder mussten sie einen engen Satz abgeben und so ging auch der zweite Satz mit 28:26 an Schützlinge von Trainer Stefan Hübner.

Der dritte Satz begann hervorragend aus Bühler Sicht, zur ersten technischen Auszeit führte Bühl mit 8:2. Zwar wurde es im Verlauf des Satzes wieder etwas enger aber nun konnte sich Bühl endlich für ihr bis dato starkes Spiel belohnen. Der dritte Satz ging mit 25:21 an die Gastgeber. Viele Zuschauer hofften nun wieder auf ein Comeback wie im letzten Heimspiel gegen die Netzhoppers, wo aus einem 0:2 ein 3:2-Heimsieg wurde. 

Das es damit nichts mehr wurde liegt schlicht und einfach daran, dass Lüneburg nunmal nicht, bei allem Respekt für die Netzhoppers, nicht die Netzhoppers sind, sondern ein deutscher Spitzenklub und nur hinter den "Alphatieren" Berlin und Friedrichshafen anzusiedeln ist. So ging der vierte Satz letztlich deutlich mit 25:17 an Lüneburg.

Mit diesem Spiel ging nun eine äußerst ereignisreiche Hauptrunde zu Ende. Bühl beendet sie mit 26 Punkten auf Platz 6. Das Ziel welches die Mannschaft vor der Saison hatte, nämlich die direkte Qualifikation für die Playoffs, wurde somit erreicht. Es gab in der Hauptrunde Siege gegen die Top 3 Deutschlands, gegen Berlin, Friedrichshafen und die United Volleys. Das Problem war nur, dass die Mannschaft von Ruben Wolochin inkonstant war, denn es gab auch Spiele, wo sie hätten eigentlich gewinnen müssen, es aber dann doch noch aus der Hand gaben. Aber all das war nunmal zu erwarten bei solch einem jungen Team.
Nun freuen sich alle auf die Playoffs! Es geht gegen den Tabellendritten und das sind die United Volleys RheinMain. Ein sehr schwerer Gegner, bei dem bei Bühl schon alles stimmen muss, um sie in einer Playoff-Serie bezwingen zu können. Dass man sie aber schlagen kann, hat Bühl beim 3:1 Heimerfolg bewiesen.
Das erste Playoffspiel findet am 19.3. in Frankfurt statt!