Schon beim Heimspiel gegen den VfB zeigte der TVR vollen Einsatz (Archivbild: Ulmer)
Foto:
Der TV Rottenburg kann mit Selbstbewusstsein das finale
Rundenspiel am kommenden Samstag gegen den CV Mitteldeutschland
angehen: "Wir haben uns nach den Niederlagen gegen Lüneburg
und Bühl zusammengesetzt und gesagt, wir fahren wieder auf
Null und starten neu. Das ist uns heute eindrucksvoll gelungen", so
ein zufriedener Trainer Hans-Peter Müller-Angstenberger. Mit
einer über weite Strecken überzeugenden Leistung gelang
dem TVR im Schwabenderby vor 2.600 Zuschauern in der ZF-Arena gegen
den Titelaspiranten VfB Friedrichshafen am Sonntagabend sogar ein
verdienter Satzerfolg beim 1:3 (17:25, 20:25, 25:21, 14:25) am
Bodensee. Das gab es noch nie. Vor allem die Aufschläge der
Neckarstädter stellten die ambitionierten Häfler in der
Annahme der knapp zweistündigen Partie immer wieder vor
Probleme. Mit ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu Beginn der
Sätze eins und vier wäre durchaus noch mehr drin
gewesen.
Rottenburg startete mit Hannes Elsäßer auf der
Libero-Position und Mannschaftsführer Philipp Jankowski als
Zuspieler. Die Mannen um Trainer Hans-Peter
Müller-Angstenberger waren noch gar nicht richtig auf dem
Feld, da stand es zur ersten technischen Auszeit bereits 8:3
für den VfB, der anfangs stark servierte. "Da mussten wir
unseren Annahmeriegel erstmal neu justieren", so der Trainer. Mit
zwei grandiosen Blockpunkten und einem Aufschlag-Ass von Tom
Strohbach war der TVR wenig später aber wieder mit 11:9 auf
Schlagdistanz zum Favoriten und verkürzte beim 16:17 gar auf
lediglich einen Punkt Rückstand. Immer wenn es eng wurde,
konnte sich Friedrichshafen jedoch auf seinen wuchtigen
rumänischen Diagonalangreifer Adrian Gontariu (Topscorer mit
19 Punkten) verlassen. Den Linkshänder bekam der Rottenburger
Block nie richtig in den Griff. Der VfB zog an und mit 25:17 im
ersten Satz doch deutlich am TVR vorbei.
Durchgang zwei blieb lange ausgeglichen. Der TVR schlug mit
Strohbach, Jankowski und Staab riskant, aber häufig
erfolgreich auf. Rottenburg lag nach einer bärenstarken Abwehr
von Jankowski gegen Gontariu bereits mit 11:7 in Front, doch der
VfB setzte nach, glich aus und war seinerseits plötzlich mit
15:12 vorne. Ein Wilmsen-Block und der TVR war mit 16:17 wieder
dran am Favoriten. Müller-Angstenberger brachte
zwischenzeitlich Diego Guardiano für Dirk Mehlberg. Doch
selbst die ungewöhnlich vielen Aufschlagfehler der Häfler
(insgesamt 23 gegenüber 17 auf Rottenburger Seite) konnte der
TVR in diesem Satz nicht nutzen und gab ihn mit 20:25 ab.
Abschnitt drei war aus Rottenburger Sicht das Highlight der
Partie. Der TVR lag ständig in Front, phasenweise gar mit
fünf Punkten. Rottenburg arbeitete aufopferungsvoll in der
Abwehr und hatte nun auch in der Blockabwehr, über die Mitte
und den Rückraum, ein ums andere Mal Erfolg. Die Annahme des
VfB wackelte und die erste Auszeit des VfB in der Partie
überhaupt zeigte zunächst wenig Wirkung. Mit 20:15 lag
der TVR vorn, doch dann schlichen sich Fehler ein. Beim Stand von
nur noch 20:19 für Rottenburg brachte
Müller-Angstenberger Federico Cipollone zum Aufschlag.
Annahmefehler Friedrichshafen und zwei trockene Blockpunkte
brachten den TVR wieder auf die Erfolgsspur. Ein VfB-Aufschlag ins
Aus sorgte für Jubel auf Rottenburger Seite. Angstenberger:
"Da hatte der VfB Druck, aber wir haben dagegengehalten. Eine tolle
Teamleistung gegen teilweise Weltklassespieler auf der anderen
Seite."
Die Geschichte des vierten Satzes ist leider schnell
erzählt. Anstatt den Schwung mitzunehmen, unterliefen dem TVR
viele einfache Fehler und Friedrichshafen hatte auch keine Lust,
sich noch weiter ärgern zu lassen. "So weit sind wir eben noch
nicht", meinte der Trainer, der insgesamt aber mit der Abwehrarbeit
sehr einverstanden war, hinterher. Beim 12:5 für den VfB hatte
Trainer Müller-Angstenberger bereits die zweite Auszeit
genommen und konnte sich direkt im Anschluss noch über zwei
von insgesamt 12 Strohbach-Punkten freuen, der damit der
fleißigste Rottenburger Punktesammler war. Der VfB
Friedrichshafen blieb über die Mitte immer wieder
gefährlich und zog Rottenburg mehr und mehr den Zahn. Mit
25:14 blieb Durchgang vier überaus verdient am Bodensee.
Beste Spieler: Adrian Gontariu (VfB Friedrichshafen); Tom
Strohbach (TV Rottenburg)
Am 21. Februar um 19.30 Uhr kommt es für den TVR in der
Tübinger Paul-Horn-Arena zum Duell mit dem CV
Mitteldeutschland. Bei einem Sieg zieht der TV Rottenburg direkt in
die Playoffs ein.
veröffentlicht am Montag, 16. Februar 2015 um 10:33; erstellt von Ingo Straten, TV 1861 Rottenburg e.V.
letzte Änderung: 16.02.15 16:11