Paul Carroll punktete auch in Spergau regelmäßig.
Foto: Danny Pockrandt
Die BR Volleys haben souverän das Playoff-Halbfinale der
Volleyball Bundesliga erreicht. Am Mittwoch gewannen die Berliner
auch das zweite Viertelfinale gegen CV Mitteldeutschland in der
Jahrhunderthalle von Spergau klar 3:0 (25:18, 25:17, 25:21). Damit
hat der Hauptstadtclub die "best of three"-Serie für sich
entschieden und trifft nun im Halbfinale, das im gleichen Modus
ausgetragen wird, auf die SVG Lüneburg. Das erste Match findet
am 12. April in der Max-Schmeling-Halle statt.
Der frischgebackene Europacupsieger begann in Spergau mit der
gewohnten Startformation, bestehend aus Kapitän Robert Kromm
und Paul Lotman als Außenangreifer, den Mittelblockern Felix
Fischer und Nicolas Le Goff, Diagonalangreifer Paul Carroll,
Zuspieler Tsimafei Zhukouski und Libero Erik Shoji.
Die BR Volleys waren vom ersten Ballwechsel an hellwach,
blockten die gegnerischen Angriffe konsequent ab, sodass die
Mitteldeutschen anfangs lediglich durch Aufschlagfehler der
Gäste punkteten (8:3). Nachdem die Berliner auch in der Folge
durch Kromm und Lotman erfolgreich abschlossen, nahm CVM-Coach Ulf
Quell die Auszeit (12:6). Der Deutsche Pokalsieger agierte weiter
risikoreich am Aufschlag und so wechselten sich Fehler und Asse
regelmäßig ab. Aber auch Diagonalangreifer Lech traf auf
der Gegenseite seine Aufschläge und verkürzte (15:12).
Mit der lautstarken Unterstützung seiner zahlreich
mitgereisten Fans und Zhukouski am Service legte der Berlin-Express
eine Kohle nach und zog wieder davon (22:14). Nachdem Le Goff den
Ball auf den vierten Meter drosch, standen sieben Satzbälle zu
Buche und Lotman verschaffte den Männern in Orange aus dem
Hinterfeld die 1:0-Satzführung (25:18).
Unbeirrt machten die BR Volleys in Durchgang zwei weiter. Mit
einem weiterhin sehr präsenten Block und einem gut aufgelegten
Fischer ging der Favorit wieder schnell in Führung (8:3). Der
Hauptstadtclub erlaubte sich keine Konzentrationsschwächen,
hielt den Druck hoch und Carroll blockte sehenswert (12:5).
Sebastian Kühner löste nun Zhukouski als Zuspieler ab.
Neben der starken Blockarbeit zeigten sich die Berliner auch in der
Annahme sehr stabil und so ließ man weiterhin nichts anbrennen
(17:10). Tomas Kmet kam ins Spiel und der Slowake hatte mit seinem
Team sichtlich Spaß auf dem Parkett. Obwohl sich der
nächste Satzverlust anbahnte, zeigten die gastgebenden Piraten
nicht nur Moral, sondern auch einige schöne Aktionen (22:15).
Trotzdem konnten sie die nächsten acht Satzbälle der
Berliner nicht verhindern und erneut war es Lotman, der den
Abschnitt beendete (25:17).
Auch zu Beginn von Durchgang drei konnten sich die
Orangenen zügig absetzen und Carroll vollendete den
besten Ballwechsel der Partie nach Rettungsaktionen von Shoji
(5:2). Trainer Serniotti wechselte weiter durch und brachte nun
auch Francesco De Marchi für Lotman. Die Eigenfehlerquote bei
den BR Volleys stieg etwas und so blieben die Chemie Volleys im
Satz (12:9). Als die Gastgeber erstmals richtig in Schwung kamen
und verkürzten (18:16), nahm Serniotti erfolgreich die Auszeit
und unterbrach deren Rhythmus. Auch wenn nun längst nicht mehr
alles rund lief, konnten die Hauptstädter regelmäßig
punkten und nach erfolgreichem Angriff von De Marchi hatte der
Favorit drei Matchbälle und ein weiterer Eigenfehler der
Piraten besiegelte schließlich den 3:0-Auswärtserfolg des
neuen CEV-Cup-Siegers (25:21).
Nach dem Kurzeinsatz im Europacupfinale in Surgut freute sich
Rückkehrer Tomas Kmet, dass er nun wieder vollständig fit
ist: "Ich bin total glücklich, dass ich jetzt auf dem Parkett
stehen kann. Die Heilung verlief zum Glück schneller als
erwartet und ich freue mich einfach, dass ich der Mannschaft
endlich wieder helfen kann und das Saisonende miterleben darf."
Cheftrainer Roberto Serniotti zeigte sich zufrieden mit der
Leistung seines Teams: "Wir haben heute schnell unseren Rhythmus
gefunden und die Ballwechsel fokussiert zu Ende gespielt. Dank des
Vorsprungs konnte ich durchwechseln und unseren Stammspielern auch
mal eine Auszeit gönnen." Besonders freute sich der Italiener
für Kmet: "Ich bin sehr glücklich über den Sieg und
auch über das Comeback von Tomas, der heute bewiesen hat, dass
er vor allem im Block schon fast zu seiner alten Form
zurückgekehrt und nun bereit ist, im Endspurt der Saison die
Mannschaft zu unterstützen."
Dank des ungefährdeten Auswärtssiegs in Spergau
vermeiden die BR Volleys das Entscheidungsspiel in der "best of
three"-Serie und ziehen direkt ins Playoff-Halbfinale ein. Dort
trifft der Hauptstadtclub nun auf die SVG Lüneburg, die sich
ebenfalls in zwei Spielen gegen die SWD powervolleys Düren
durchgesetzt hat. Nach dem ersten Vergleich am 12. April (19.30
Uhr) in der Max-Schmeling-Halle müssen Kromm & Co am 16.
April in Lüneburg bestehen. Die Fans der BR Volleys
dürfen sich auf ein packendes Halbfinale freuen, in dem beide
Mannschaften auf ihren Heimvorteil setzen, denn bekanntlich konnten
die Kontrahenten - wie schon in der letzten Saison - während
der Hauptrunde ihre jeweiligen Heimspiele gewinnen.
veröffentlicht am Mittwoch, 6. April 2016 um 22:25; erstellt von SCC Berlin e.V.
letzte Änderung: 07.04.16 11:28