Dylan Davis freut sich nach einer gelungenen Blockaktion
Foto: Jürgen Teuber
Eine kleine Schar von Fans begleitete am Mittwoch das VSG-Team
zum weitesten Auswärtsspiel in die Lüneburger Heide. Nach
7-stündiger staufreien Anfahrt kamen die Schmiede hoch
motiviert in der Gellerseehalle an. Die VSG erwischte den besseren
Start und konnte sich bis zur ersten Auszeit mit 4 Punkte
absetzten. Durch erfolgreiche Blockaktionen und gelungene
Angriffskombinationen konnte der Vorsprung bis zur 2. technische
Auszeit gehalten werden. Eine kurze Schwächephase der Schmiede
brachte die Lüneburg wieder ins Spiel zurück. Beide Teams
schlugen weiterhin riskant auf, was auf beiden Seiten zu vielen
Aufschlagfehlern führte. Am Ende des Satzes zeigten jedoch die
Lüneburger Aufschläge mehr Wirkung und so erspielte sich
der Gastgeber die ersten drei Satzbälle. Die VSG stemmte sich
zwar noch einmal gegen den drohenden Satzverlust, konnte aber nur
zwei der drei Satzbälle abwehren und so verbuchten die
Lüneburger der Satzgewinn für sich.
Vermutlich trauerten einiger der VSG-Spieler noch der verpassten
Chancen im ersten Satz hinterher und so legten die Schmiede einen
klassischen Fehlstart (1:5) hin. Die Lüneburger konnten daraus
aber kein Kapital schlagen, da ihnen ebenfalls einige leichte
Fehler unterliefen und so entwickelt sich ein offener
Schlagabtausch mit vielen sehenswerten Ballwechseln. In einer
spannenden Schlussphase, in der die Führung ständig
wechselte und das Publikum völlig aus den Häuschen war,
hatten diesmal die Schmiede das Quäntchen Glück und
holten sich den Satzausgleich.
Auch der 3. Durchgang verlief über weite Strecken sehr
ausgeglichen. Gegen Mitte des Satzes verschaffte eine kurzzeitige
Annahmeschwäche im Coburger Team dem Gegner jedoch den
entscheidenden Vorteil. Aufgrund der zu ungenauen Annahme konnte
Zuspieler Ariel Katzenelson seine Angreifer nicht wie gewohnt in
Szene setzen und so schnappte die Lüneburger Blockfalle ein
ums andere Mal zu. Die Schmiede entdeckten aber nun ihr
Kämpferherz und kämpften sich Punkt für Punkt wieder
heran. Am Ende lassen die Angreifer der VSG aber zu viele
Möglichkeiten im Abschluss aus und bekommen dafür
letztendlich die Quittung.Wer jetzt aber gedacht hatte, dass der
Widerstand der VSG gebrochen ist, hat die Rechnung ohne die
Schmiede gemacht. Obwohl die Lüneburger im Aufschlag und
Angriff viel Druck aufbauten, hielt die Offensivabteilung der VSG
dagegen. Beim Stand von 13:13 gelang es den Schmieden einen 3
Punkte Vorsprung zu erspielen, was vor allem der überragenden
Angriffsleistung von Diagonalspieler Lubos Kostolani zu verdanken
ist. Auch in der Folgezeit bliebt Lubos ein Punktegarant und auch
die anderen Spieler ließ sich davon anstecken und so konnte
man den 4. Satz recht deutlich für sich entscheiden.
Wie schon so oft in dieser Saison musste mal wieder der Tiebreak
die Entscheidung bringen. Beiden Teams war die Nervosität
anzumerken aber dennoch gab sich kein Spieler eine Blöße
und so marschierten beide Mannschaften im Gleichschritt auf das
Spielende zu.
Die knapp 800 Zuschauer in der Halle hielt jetzt nichts mehr auf
den Stühlen und für die gute Stimmung wurden sie mit
tollen Aktionen und harte Angriffe belohnt. Am Ende erzwang
Lüneburg mit zwei brachialen Aufschlagshämmern die ersten
Matchbälle für den Gastgeber. Durch eine gelungene
Blockaktion glaubte die mitgereisten Fans schon das man das Spiel
auch jetzt noch einmal drehen könnte, aber das Schiedsgericht
entschied auf Netzfehler und beendete die Partie mit 15:13 zu
Gunsten der Lüneburger.
Trainer Itamar Stein:
Wir können heute mit unserer Leistung über weite
Strecken zufrieden sein. Leider haben wir es in den entscheidenden
Phasen versäumt den Sack zuzumachen. Über den Punktgewinn
kann ich mich aber nur bedingt freuen, da heute mit etwas
Glück auch ein Sieg möglich gewesen wäre. Nach dem
Sieg von Bühl gegen die United Volleys rückt wurde der
Abstand auf den 6. Tabellenplatz leider größer.
Geschäftsführer Jürgen Teuber:
Ich habe es nicht bereut, dass ich die lange Busfahrt nach
Lüneburg auf mich gewonnen habe. Die Mannschaft hat heute
bewiesen, dass sie sich mittlerweile mit fast allen Teams auf
Augenhöhe bewegt. Die Lüneburger konnten dank ihres
lautstarken Publikums ihren Heimvorteil nutzen und auch wenn ich
mir natürlich einen Sieg gewünscht hätte, freue ich
mich dennoch über einen weiteren Punktgewinn!
Lubos Kostolani (MVP):
Unser Ziel war es heute wieder Punkte einzufahren und das ist
uns gelungen. Wir wussten, dass es uns die Lüneburger nicht
einfach machen werden und wir uns gegenüber dem Spiel gegen
Mitteldeutschland deutlich steigern müssen. Ich bin mit
unserer Leistung zwar zufrieden, aber ein Auswärtssieg gegen
Lüneburg wäre heute durchaus möglich gewesen. Im
Tie-Break mit zwei Punkten Abstand zu verlieren, das ist nie
besonders schön!
veröffentlicht am Donnerstag, 11. Februar 2016 um 08:25; erstellt von André Dehler, Coburger Turnerschaft e.V.
letzte Änderung: 11.02.16 08:32