VSG Coburg/Grub vs. United Volleys RheinMain, 09.03.16, 1. BLM
Die VSG am Boden. Großer Kampfgeist nützt am Ende nichts!
Foto: zweikfotografen.de
Zu Beginn des ersten Satzes merkte man den Spielern der VSG
Coburg/Grub an, dass sie sich im letzten Heimspiel noch einmal
etwas vorgenommen hatten. Das Team von Trainer Itamar Stein ging
schnell mit 8:4-Punkten in Führung. Die United Volleys kamen
allerdings immer besser ins Spiel und konnten vor allem durch
starkes Aufschlagspiel die VSG-Annahme unter Druck setzen. Zur
Mitte des Satzes war es dann Moritz Reichert auf Seiten der
Gäste, der mit sechs wuchtigen Aufschlägen die
entscheidenden Punkte für sein Team sammelte. Der
Tabellendritte aus Frankfurt gewann den ersten Durchgang am Ende
klar mit 25:19-Punkten.
Im zweiten Satz konnte die VSG Coburg/Grub gegen den Favoriten
aus Frankfurt weiter gut mithalten und besonders die Annahme um
Libero Leonard Tille kam nun besser ans Netz. Die Schmiede
erarbeiteten sich wiederum einen Vorsprung und konnten diesen auch
bis kurz vor Satzende verteidigen. Trotz zweier taktischer
Auszeiten durch VSG-Trainer Itamar Stein schafften es die
Gäste durch gutes Blockspiel abermals, eine Reihe der Angriffe
der Hausherren zu entschärfen und gingen beim Stand von
19:18-Punkten erstmals in diesem Satz in Führung. Am Satzende
wurde es dann spannend, die VSG konnte vier Satzbälle der
Gäste abwehren und zum 24:24 ausgleichen. United-Trainer
Michael Warm brachte in dieser Phase Moritz Reichert auf's Feld,
der mit einem gelungen Angriff und einem Ass im Aufschlag für
die 26:24-Satzentscheidung sorgte.
Nach der Pause, in der die VSG-Verantwortlichen nochmals zur
Unterstützung der in Schieflage geratenen VSG-Schmiede
aufriefen, spielten beide Mannschaften weiterhin hochklassigen
Bundesligavolleyball. Am Satzende ging die VSG sogar mit 23:21
Punkten in Führung, ehe wiederum Moritz Reichert mit drei
Aufschlagpunkten seinem Team den ersten Matchball brachte. Diesen
und weitere Matchbälle wehrten die Schmiede noch ab, ehe die
Gäste mit 27:25 Punkten den Sack zumachten.
Trainer Itamar Stein: "Die Mannschaft hat vor allem in
Anbetracht der aktuellen Umstände eine gute Leistung gebracht.
Wir haben gegen einen starken Gegner jederzeit mithalten
können, aber am Ende haben uns ein paar Prozentpunkte gefehlt.
Die Lockerheit vom Anfang der Saison ist leider nicht mehr da und
kann auch im Moment gar nicht da sein. Ich hoffe, dass es nicht das
letzte Mal war, dass wir hier in der Arena gespielt haben. Für
den Fall, dass es so war, möchte ich mich bei allen Fans,
Unterstützern und Sponsoren bedanken, die uns bis zuletzt die
Treue gehalten haben!"
Die aktuelle finanzielle Lage bei der VSG Coburg/Grub hat sich
seit Wochenbeginn nicht entscheidend verbessert. Trotz vieler
Aktionen und sehr viel Solidarität von allen Seiten, fehlt
weiterhin eine mittlere fünfstellige Summe zur Rettung der
Schmiede. Ein weiterer Punktabzug durch die Volleyballliga und
damit das Zurückfallen auf den Abstiegsplatz wird die Folge
sein. Das VSG-Team wird trotz der schwierigen Situation die Saison
am Samstag in Berlin würdig beenden und weiterhin
kämpfen, damit eine Rettung für den Spitzenvolleyball in
Coburg geschafft werden kann.
Wenn schon die 1. Bundesliga nicht gehalten werden kann, so
könnte mit der nötigen Unterstützung der Sponsoren
und Fans ein Neuanfang in der 2. Bundesliga das Mittel der Wahl
sein.
Beim Dank der Mannschaft an die Fans flossen viele Tränen
auf dem Parkett in der Arena. Hoffentlich treffen diese Tränen
irgendwo auf fruchtbaren Boden und eine neue Pflanze kann aus der
Erde wachsen.
veröffentlicht am Donnerstag, 10. März 2016 um 16:34; erstellt von André Dehler, Coburger Turnerschaft e.V.
letzte Änderung: 10.03.16 16:52