Ergebnisarchiv | 1. Bundesliga Männer

Häfler ungefährdet gegen müde LüneHünen

SVG Lüneburg vs. VfB Friedrichshafen, 27.02.21, 1. BLM
Florian Krage setzte durch die Mitte ein ums andere Mal ein Ausrufezeichen für die SVG.
Foto: Wilhelm Wolper

Die Hoffnung der SVG-Fangemeinde auf einen Punktgewinn gegen den VfB Friedrichshafen war groß, doch die mit „kleinem Besteck“ angereisten Favoriten vom Bodensee zeigten ausgepowerten LüneHünen Grenzen auf.

Auch wenn die Häfler mit nur acht Spielern in der Gellersenhalle antraten starteten sie konzentriert in die Partie und zogen schnell auf 1:5 weg. Kapitän Michel Schlien in Reihen der SVG war es, der für Lüneburg die ersten Ausrufezeichen setzte und die SVG mit den ersten Blocks im Spiel hielt. Aber die LüneHünen fanden keinen Rhythmus und mussten permanent einem Rückstand hinterher laufen (3:8; 9:11; 11:14). Erst nach der zweiten technischen Auszeit schien sich das Blatt zu wenden, als der 18:18-Ausgleich gelang. Doch VfB-Coach Michael Warm hatte ja auch noch seine Allzweckwaffe Linus Weber in der Hinterhand, den er zunächst geschont und jetzt zur Crunchtime brachte. Mit ihm ging der Satz dann doch noch mit 22:25 an die Gäste.

Deutlich fokussierter starteten die LüneHünen in den zweiten Durchgang. Aber mit zahlreichen Fehlern hielten sie die Häfler im Spiel und es gelang ihnen nicht, sich abzusetzen (4:4; 8:7; 11:9). Mitte des Satzes konnte man den Eindruck gewinnen, als wenn sich das druckvollere Spiel von Stefan Hübners Mannschaft durchsetzen könnte (14:12; 16:15). Doch die Gäste wiederholten ihren taktischen Zug aus Durchgang eins: Beim 19:16 für die SVG wechselten sie Linus Weber ein. Und dieser brachte mit gewohnt starken Angriffen und druckvollem Aufschlag die Wende zu Gunsten der Gäste (22:23), die den zweiten Satzball zur 2:0-Führung nutzten (24:26).

Taktikänderung dann beim VfB im dritten Satz, Linus Weber blieb auf dem Feld, der Qualität des Spiels half es aber nicht. Auf beiden Seiten prägten vor allem die Fehler die Begegnung (3:3; 5:5). Einen Rhythmus fanden dann die LüneHünen zuerst und zogen auf 10:5 davon. Die Häfler knapsten fortan mit unspektakulärer, aber technisch sauberer Spielweise vom Rückstand Zug um Zug etwas ab (11:7; 14:11; 16:14) und kurzzeitig schien es, als wenn sie den Durchgang sogar zu ihren Gunsten noch hätten drehen können. Doch die Lüneburger Gegenwehr war jetzt spürbar und schlussendlich machte der starke Viktor Lindberg mit drei Assen in Folge den Satz für die SVG zu (25:18).

Die Euphorie über den Anschluss währte nur kurz. Mit einem kapitalen SVG-Fehlstart ging es in den vierten Durchgang. Schwächen in der Annahme und Abstimmungsprobleme führten bei einer Aufschlagserie von VfB-MVP Joseph Worsley zu einem 1:8 Rückstand. SVG-Coach Stefan Hübner legte mit Blick auf die Spielplangestaltung schützend seine Hand über seine Mannschaft: „Da ging heute einfach nicht mehr. Die Jungs waren müde und platt, da fehlt dann einfach die Konzentration. Donnerstagnacht sind wir noch zurück von Bühl und heute schon wieder spielen, das war nicht zu schaffen.“ Die erfahrene Truppe aus Friedrichshafen war jetzt nur noch darauf bedacht, den Vorsprung sicher durch den Satz zu bringen (4:12; 7:16). Diagonal ging fast gar nichts mehr bei der SVG, erfolgreich kamen sie mal durch die Mitte mit dem silbernen MVP Florian Krage. Zwei Matchbälle wehrte die SVG noch ab, ehe ein Schnellangriff zum 17:25 die letzte Hoffnung auf einen Punktgewinn beendete. Stefan Hübner brachte es anschließend auf den Punkt: „Egal gegen wen wir heute gespielt hätte, wir hätten uns immer schwer getan. Wir sind am Limit.“

veröffentlicht am Samstag, 27. Februar 2021 um 22:06; erstellt von Uli Vössing, SVG Lüneburg e.V.
letzte Änderung: 27.02.21 22:06