Mit einem 3:1 (25:15 25:19 17:25 31:29) Heimsieg, fahren die Kieler Adler bei Ihrer Heimspielpremiere gegen die Dessau Volleys, drei wichtige Punkte für die Tabelle ein.
Dabei ist die Geschichte über die Sätze 1 und 2 schnell erzählt.
Starteten beide Teams zunächst verhalten, waren es die Gäste aus Dessau, welche sich zunehmend mehr technische Fehler und Abstimmungsfehler leisteten und somit den Kieler Grundstein für die Satzerfolge zum 25:15 und 25:19 legten.
Kiel agierte in der Annahme, um den späteren Gold-MVP Gewinner und Libero Pelle Tepp, souverän und knüpfte in der Block- und Feldabwehr an gute alte Zeiten an. Die rund 400 Zuschauer in der Hein-Dahlinger-Halle waren denn auch angetan vom Kieler Auftritt und dachten nach rund 44 Minuten Spielzeit durchaus an ein kurzes sonntägliches Vergnügen.
Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre!
Denn Dessau hatte etwas dagegen, sang- und klanglos die Rückreise anzutreten und kam noch einmal hoch motiviert aus der Kabine zurück aufs Parkett.
So waren es insbesondere die beiden Dessauer Akteure Marvin Müller und Routinier Piotr Adamowicz, welche den Kieler das Leben nochmal schwer machen sollten.
Dessau an der Seitenlinie vertreten durch Stephan Schulze, suchte nunmehr seinerseits die Chancen im Angriff und fand immer wieder eine Lücke in der Feldabwehr oder eine Blockhand, die es anzuschlagen gab. Die Belohnung war eine vier-Punkte-Führung für die Gäste.
Kiels Headcoach Eric Koreng versuchte beim Spielstand von 10:14, mit einem Zuspieler Wechsel von Lehmann auf Krüger den Rhythmus der Gäste zu durchbrechen, musste sich am Ende des Durchganges aber mit 17:25 geschlagen geben.
Zu diesem Zeitpunkt schien Dessau Blut geleckt zu haben und machte sich berechtigterweise Hoffnung auf mehr.
Wirkte der Kieler TV zunächst angeschlagen, schafften es die Männer um Kiels Kapitän Peter Klaua aber, sich ein zwei-Punkte-Polster herauszuarbeiten und trieb dieses bis zum 24:22 immer wieder vor sich her. Die Entscheidung indes sollte sich noch ein Stück weit hinziehen.
Dessau stemmte sich mit aller Gewalt gegen die drohende Niederlage, kam seinerseits zu Satzbällen und glich insgesamt noch mehrmals in der Verlängerung aus.
Entscheidend für Kiel war in dieser Phase Neuzugang Olavo Veiga. Veiga nahm allen Mut zusammen und wurde von Kiels Zuspieler Lehmann immer wieder gesucht, punktete auf Diagonal oder Rückraum nach Belieben und legte so den Grundstein für den anstehenden Heimspielerfolg.
Die Entscheidung fiel am Ende durch eine verunglückte Annahme aufseiten der Gäste. Das Spielgerät kam vom Aufschlag postwendend Richtung Kiels Mittelblock zurück, wo er vom 19-jährigen Josse Lange dankend angenommen wurde und mit einem unhaltbaren Schlag in die Dessauer Hälfte katapultiert wurde.
Der anschließende Jubel über den hart erkämpften 31:29 Erfolg im letzten Durchgang, wurde nur noch vom Stolz des Kieler Trainers getoppt. Der war nach dem Spiel sehr zufrieden mit der Einstellung seiner Spieler.
"Es ist für diese neu formierte und zum Teil noch sehr junge Truppe wichtig, den Fight besonders in schwierigen Situationen anzunehmen und sich der Herausforderung zu stellen. Dazu war der vierte Satz heute enorm wichtig. Trotzdem gilt es weiter daran zu arbeiten, es nach Möglichkeit erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Daher ist eines unserer Ziele, die Konstanz über die gesamte Spielzeit hochzuhalten. Wenn wir das schaffen, wird es jede Mannschaft in der Liga schwer gegen uns haben" so Kiels Headcoach.
Die abschließende MVP-Ehrung brachte neben Kiels Pelle Tepp noch Silbermedaillengewinner Marvin Müller zu Tage.
Für Kiel geht es in der Liga in zwei Wochen in Richtung niederländische Grenze zum aktuellen Tabellenführer aus Bocholt.
Dazwischen geht es am kommenden Sonntag in Hamburg noch um den Titel des Regionalpokalsiegers Nord. In den Halbfinalspielen warten um 11:00 Uhr die Spieler vom Saseler TV (Regionalliga) auf die Adler vom Kieler TV (2. Liga).
Parallel dazu trifft der Eimsbütteler TV (2. Liga) auf den Ligakonkurrenten vom SV Warnemünde (2. Liga).
Die Gewinner aus beiden Partien spielen im Anschluss um ca. 13.00 Uhr den Regionalpokalsieger Nord aus.
Die darauf folgende Spielrunde ist die Qualifikation für die Hauptrunde im DVV-Pokal, in welcher der Regionalpokalsieger Nord (Kiel, Warnemünde, Hamburg oder Sasel) gegen den Regionalpokalsieger Nordwest (Aligse, Giesen 2 oder Schüttorf) antreten muss.
Photo: Jasper Lorenz