SCU: Emotionales Saisonfinale

SCU Emlichheim vs. BSV Ostbevern, 22.04.23, 2. BLFN
Maj-Britt Schoemaker, Ina Gosen, Mareen van Münster, Malin Arens und Marvin Dinter
Foto: Hinnerk Schröer

Die Saison des SC Union Emlichheim in der 2. Bundesliga ist am Sonnabend mit großen Emotionen zu Ende gegangen. Das lag weniger am souveränen 3:0-Erfolg gegen den BSV Ostbevern, sondern an der Tatsache, dass nach dem 25:22, 25:19 und 25:14 ein Quintett verabschiedet wurde. Ina Gosen, Malin Arens, Mareen van Münster und Maj-Britt Schoemaker trugen gegen die Gäste aus dem Münsterland zum vorerst letzten Mal das Zweitliga-Trikot des SCU. Außerdem wird auch Physiotherapeut und Athletik-Coach Marvin Dinter den Verein verlassen. Der Stellenwert wurde nach dem verwandelten Matchball sofort deutlich. Auf dem Feld bildete sich eine tränenreiche Jubeltraube um die Spielerinnen, die alle bereits seit ihrer Kindheit und Jugend das Emlichheimer Trikot getragen hatten. Und es setzte sich bei der offiziellen Verabschiedung fort. Trainer Pascall Reiß, der den erkrankten Wilko Vennegeerts beim Saisonfinale am Mikrofon vertrat, musste mehrfach schlucken, bevor er die Aktiven vor den 550 Zuschauern in der gut besuchten Vechtetalhalle nach und nach zu ihrer Verabschiedung bat.

„Ihr merkt es an meiner zittrigen Stimme, dass uns alle sehr viel bedeuten“, sagte Reiß. Mit Ina Gosen verlässt den Verein eine Spielerin aus beruflichen und privaten Gründen nach Düsseldorf, die sich auf und neben dem Feld zu einer absoluten Führungspersönlichkeit entwickelt hat. Die Hoffnung, dass die Allrounderin in Zukunft noch einmal nach Emlichheim zurückkehrt, ist bei der Mannschaft aber noch da. „Aller guten Dinge sind drei“, sagte Mittelblockerin Marie Maathuis augenzwinkernd in Richtung ihrer Mannschaftskameradin. Denn der SCU hatte Gosen schon einmal verabschiedet, als sie nach ihrem Abitur zum Volleyball spielen in die USA ging. Das andere Trio verbinden ganz besondere Erfahrungen und Erfolge. Arens, van Münster und Schoemaker gehören alle zum „Erfolgsjahrgang 2003“, der mit Michael Lehmann als Trainer in der Jugend zwei deutsche Meistertitel feiern konnte. Das schweißt natürlich besonders zusammen. „Das sind Erfahrungen und Erinnerungen, die man nie vergisst. Deshalb sind solche Verabschiedungen nochmal etwas ganz Besonderes“, sagte Lehmann. Mit Schoemaker wird eine Spielerin aus dem Trio zumindest weiter für den SCU auflaufen und in einer unteren Mannschaft die jüngeren Talente mit ihrer Erfahrung als Libera unterstützten.

In der Schlussphase der Begegnung standen alle vier Geehrten noch einmal gemeinsam auf dem Feld. Zuvor hatten die Emlichheimerinnen gegen den BSV, bei dem mit Zuspielerin Luisa Lüpken auch eine ehemalige Spielerin von Union Lohne am Ball war, für immer klarere Verhältnisse gesorgt. Im ersten Satz musste Reiß beim 17:15 und 21:20 noch zwei Auszeiten nehmen. Denn nach einer 13:7-Führung war der Vorsprung Stück für Stück geschmolzen. Nach dem 25:22 dominierten die Gastgeberinnen, bei denen Jana Brüning nach der Partie ihre sechste MVP-Medaille in dieser Saison erhielt und damit mit Kapitänin Lona Volkers gleichzog, aber immer sicherer das Geschehen. Im zweiten Durchgang setzte sich der SCU mit einer Aufschlagserie von Marie Maathuis früh ab. Im dritten Spielabschnitt gingen mit Celina Smit und Nina Herrmann zwei Spielerinnen voran, die ebenfalls zu den erfolgreichen Teams gehört hatten, die zwei deutsche Jugendtitel gewinnen konnten. Smit fasste die besonderen Emotionen zusammen: „Es sind nicht nur Mitspielerinnen, sondern wahre Freunde geworden.“ Einmal läuft das SCU-Team aber noch zusammen auf. Bei All-Star-Game am 3. Juni treffen sie gemeinsam auf die früheren Emlichheimer Volleyball-Größen.

veröffentlicht am Dienstag, 25. April 2023 um 19:01; erstellt von SC Union Emlichheim e.V.