3:0 zum Heimabschluss mit Klassenerhalt

BSV Ostbevern vs. ETV Hamburg, 15.04.23, 2. BLFN
Die beiden MVPs der Partie: Hannah Hattemer und Alexa Thaden mit dem doppelten BSV-Maskottchen
Foto: Sven Fels

Die BSV-Damen haben ihr letztes Heimspiel mit 3:0 (25:20, 25:20, 26:24) gegen den ETV Hamburg gewonnen. Tags drauf konnten sie den sportlichen Klassenerhalt in der 2. Bundesliga feiern.

Am Samstagabend wurde es noch einmal richtig voll in der Beverhalle. Trotz Kirmes im Beverdorf kamen rund 200 BSV-Anhänger in die BSV-Heimspielstätte und sorgten - angefeuert diesmal durch ein doppeltes Bibsi-Maskottchen - für einen großartigen Rahmen. Sie erlebten ein packendes Match mit vielen mitreißenden Ballwechseln und und einem Krimi-Schlussakkord im dritten Satz.
Die Ausgangslage war durchaus reizvoll: Beide Kontrahenten waren Tabellennachbarn, der BSV auf dem ersten Abstiegsplatz, Hamburg mit einem Punkt Vorsprung darüber auf Platz 10. Sicherlich, angesichts der bevorstehenden Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga Pro dürften die nominellen Absteiger "weich fallen" und auch in der nächsten Saison zweitklassig bleiben, dennoch bedeutete das erklärte Saisonziel "Top 10" für die BSV-Damen eine große Motivation. Allerdings konnte nur ein Erfolg gegen den ETV Ostbevern die Chance erhalten, den Klassenerhalt auch sportlich zu schaffen. 
Wer befürchtete, dass den BSV-Spielerinnen diese Konstellation zur Last würde, sah sich getäuscht. Zwar legten die Gäste energisch los und erspielten sich die erste Führung (3:7 aus BSV-Sicht), doch Ostbevern ließ sich nicht verunsichern und konnte schon bald ausgleichen (9:9). Als der BSV bei 9:10 eine spektakuläre Rallye gewann - nach Fußabwehr durch Sophia Kerkhoff und Rettungshecht von Libero Franzi Seidel war der Punkt schließlich doch an die Blau-Weißen gegangen - bebte die Halle erstmals und gab dem Heimteam zusätzlichen Anschub. Bis zur zweiten technischen Auszeit blieb es noch eng, dann zog der BSV mit starkem Service von Kathrin Pasel auf 21:17 weg. Anna Dreckmann legte im Aufschlag noch einmal nach und nach einem krachenden Diagonalangriff von Sophia Kerkhoff ging die Satzführung an die Gastgeberinnen.
Durchgang 2 gewann der BSV "von vorn", lag durchgehend in Führung, am höchsten zur zweiten technischen Auszeit (16:8). Hamburg riskierte mehr, kam zweimal noch auf zwei Punkte heran, doch die BSV-Damen hatten immer ein Antwort. Sogar als die Gäste ähnlich spektakulär wie der BSV im Ersten (nach Knieabwehr gegen einen blockfreien Angriff von Kathrin Pasel) auf 19:21 verkürzten, konnten sie das Momentum nicht auf ihre Seite ziehen. Ein Einerblock von Hannah Hattemer besiegelte den zweiten Satzgewinn des BSV. Die 23-jährige Außenangreiferin, die nach sechswöchiger Verletzungspause erstmals wieder dabei war, machte ein Klassespiel und erhielt nach der Partie zurecht die MVP-Medaille. 
Im Dritten sah es zunächst so aus, als könne der BSV glatt durch diese Begegnung marschieren, lag bis zum 10:8 immer leicht vorn. Dann brachte das Paradeelement der Hamburgerinnen, der Aufschlag, die BSV-Annahme kurzzeitig ins Wanken (8:13). Hannah Hattemer befreite ihr Team aus der Umklammerung, der BSV kämpfte sich zurück und nach einem weiteren irren Ballwechsel mit zahlreichen Sicherungsaktionen und einem erfolgreichen Hinterfeldangriff von Sophia Kerkhoff stand es wieder paarig (14:14). Danach ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit leichten Vorteilen für die Hansestädterinnen, die bei 24:22 schließlich zwei Satzbälle hatte. Den ersten vergab Hamburg mit einem Aufschlagfehler. Dann kam der große Auftritt von BSV-Kapitänin Sabrina Roer: Zunächst verwandelte die Mittelblockerin einen Overpass der Hamburger Annahme, anschließend war sie zweimal im Block gegen die ETV-Angreiferinnen zur Stelle. Das 3:0 war perfekt, die Beverhalle stand und feierte ihr Team, das sich zum Saisonabschied noch einmal von der besten Seite präsentiert hatte.

Nach der Partie folgten emotionale Momente. Es galt, Dank zu sagen an die Helfer, Sponsoren und Anhänger, die eine wunderbare Saison unterstützt und erst möglich gemacht hatten. Und es galt Abschied zu nehmen von Heimspielkoordinator Jürgen Schneider, den es beruflich nach Schleswig-Holstein verschlägt, und von den "Doppelspielrechtlerinnen" Sophia Fallah und Amelie Strothoff sowie Hannah Hattemer und Vera Horstmann, die das Team aus unterschiedlichen Gründen verlassen werden. Mit sehr persönlichen, individuellen Worten, vielen Tränen und guten Wünschen bei einer vollen Tribüne in der Beverhalle, die alle Emotionen mit warmem Applaus auffing. 

Am Sonntag gab es dann noch das i-Tüpfelchen auf ein erfolgreiches Wochenende aus BSV-Sicht: Weil Oythe glatt in Essen gewann, rückt der BSV auf Rang 9 vor und Hamburg und Essen, die am nächsten Wochenende gegeneinander spielen, können nicht mehr beide am BSV vorbeiziehen, auch wenn dieser seine Abschlusspartie in Emlichheim verliert. Rang 10 ist sicher, erstmals in der Vereinsgeschichte hat sich der BSV die Zweitligazugehörigkeit lupenrein sportlich erspielt.

veröffentlicht am Sonntag, 16. April 2023 um 23:27; erstellt von BSV Ostbevern 1923 e.V.
letzte Änderung: 16.04.23 23:27