Halbfinale gegen den Rekordmeister

Allianz MTV Stuttgart vs. SSC Palmberg Schwerin, 16.04.22, 1. BLFPO
Allianz MTV und Simone Lee treffen im Kampf um die Meisterschaft auf den Rekordmeister
Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Die Hürde Vilsbiburg ist genommen, nun geht es gegen Schwerin. Stuttgarts Volleyballerinnen befinden sich mitten im Kampf um die Deutsche Meisterschaft und gehen jetzt das Halbfinale an. Nach den zwei dann doch deutlichen Siegen über die Roten Raben Vilsbiburg wartet nun, natürlich bei allem Respekt gegenüber der couragierten Leistung der Raben, ein anderes Kaliber. Der Hauptrundenvierte aus Schwerin hat sich in zwei engen Spielen gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen durchgesetzt und möchte nun natürlich noch weiter hinaus. Das Duell Stuttgart – Schwerin gab es bereits vergangenes Jahr im Halbfinale, damals setzten sich die Schwäbinnen mit 2:1 durch.

Die gute Leistung gegen Vilsbiburg nährt bei Allianz MTV die Hoffnung auf die zweite Meisterschaft nach 2019. Klar, erst muss die Serie im Halbfinale überstanden werden. Und das wird bei weitem keine leichte Aufgabe. Doch der Hauptrundensieger vom Neckar überzeugt in dieser Saison mit Stabilität und großer Qualität in der Breite. Vor allem aber wird man nicht panisch, läuft es einmal in eine andere Richtung als geplant. Bestes Beispiel war da der erste Satz im Hinspiel gegen Vilsbiburg. Gegen mutige Gäste verschlief das Aleksandersen – Team den ersten Durchgang komplett – zeigte danach aber eine eindrucksvolle Reaktion. Ebenso, als das erste Ligaspiel gegen Potsdam verloren ging. In den darauffolgenden Partien gegen Schwerin und Dresden ging Allianz MTV jeweils souverän als Sieger von der Platte. Dementsprechend groß ist die Motivation im Team, das Finale zu erreichen. Nach der spielfreien Woche (was angesichts des Spielplans zuletzt mal eine willkommene Abwechslung war) ist die Mannschaft bestens vorbereitet. Und eben hungrig auf mehr. „Ich freue mich sehr auf das Spiel. Wir haben gegen Schwerin schon einige Male in dieser Saison gespielt, es war immer ein großer Kampf. Ich freue mich auf die Aufgabe mit meinem Team, wir hoffen auf das bestmögliche Resultat für uns. Ich habe diesbezüglich aber ein sehr gutes Gefühl“, sagt Simone Lee. Die Außenangreiferin überzeugte zuletzt mit starken Leistungen. Auch auf sie wird es im Duell mit den Schwerinerinnen ankommen.

Der Rekordmeister seinerseits hatte im Viertelfinale wesentlich mehr Mühe – musste aber auch das Duell mit den starken Suhlerinnen überstehen. Das erledigte die Mannschaft von Trainer Felix Koslowski sogar direkt in zwei Spielen. Und die Serie gegen Suhl hat gezeigt: Schwerin kann Drama. Zweimal ging es in den Tie-Break, zweimal beweisen die Mecklenburg-Vorpommerinnen Nervenstärke. Gerade in der aufgeheizten Atmosphäre in Suhl keine einfache Aufgabe. Jeweils mit 3:2 gewann der SSC Palmberg und kann sich somit auf das Halbfinale freuen. In welches der Rekordmeister natürlich nicht chancenlos geht. Nach dem Erfolg in Suhl überwog die Erleichterung, nun gilt der Fokus dem ersten Gastspiel in der SCHARRena. Nach einem schwierigen Saisonstart ist Schwerin wieder in der Spur. Das liegt vor allem an den zuletzt starken Leistungen von Top-Angreiferin Lindsey Ruddins und Zuspielerin Denise Imoudu. Beide harmonieren prächtig, hinzu kommt Indy Baijens im Mittelblock. Drei Schlüsselspielerinnen, die allesamt große Qualität haben. Doch auch Lina Alsmaier und Libera Anna Pogany sind nicht zu vernachlässigen. Schwerin hat große Qualität im Kader – und kann an einem guten Tag jeden schlagen. Dessen ist sich Allianz MTV Stuttgart aber auch bewusst. Dreimal gab es das Duell diese Saison bereits, dreimal gingen die Stuttgarterinnen als Sieger vom Feld. Dass das möglichst so bleiben soll, ist aus MTV-Sicht selbstredend.

Um 19:30 steigt das erste Halbfinale am Ostersamstag, es wird mit einer gut gefüllten und stimmungsvollen SCHARRena gerechnet. Denn jetzt sind Playoffs. Jetzt ist das Halbfinale. Jetzt zählt es!

veröffentlicht am Donnerstag, 14. April 2022 um 13:44; erstellt von Robert Raff, MTV Stuttgart 1843 e.V.