Aachen beendet Saison mit Volleyballfest

Ladies in Black Aachen vs. SC Potsdam, 09.04.22, 1. BLFPO
Die Ladies in Black dankten ihren Fans und Unterstützern sehr emotional
Foto: Ladies in Black Aachen\ Andreas Steindl

Der Aachener Hexenkessel erlebte einen Abend voller Emotionen wie lange nicht

Aachen. Mit 1:3 (25:17, 24:26, 20:25, 25:27) unterlagen die Ladies in Black dem SC Potsdam nach großem Kampf aber mit hoch erhobenem Haupt. Die Saison endet damit für die Aachenerinnen nach dem zweiten Viertelfinalspiel auf dem 6. Tabellenplatz.

Das Spiel begannen die Aachenerinnen furios, angefeuert von mehr als 600 Zuschauern in bester Feierlaune. Das Drehbuch sah vor, alles zu geben und befreit aufzuspielen. Es war schließlich noch möglich, Potsdam in ein Entscheidungsspiel zu zwingen.

Es ist nicht übertrieben, wenn man den Satzverlauf damit zusammenfasst, dass der Favorit aus Brandenburg überrollt wurde. Nur wenige Spiele in der Saison hatten die Gäste so beeindruckt gezeigt. Großen Anteil daran hatte Lena Vedder, die von Anfang an spielte und das sichtlich hoch motiviert und mit überragender Energie tat.

Das schlug sich auch im zweiten Satz nieder, den die Aachenerinnen sehr gut begannen. Potsdam geriet unter Druck und reagierte mit einem Doppelwechsel und einer taktischen Umstellung. Damit zeigten die Gäste, dass sie nicht zufällig den dritten Platz am Schluss der Hautrunde für sich verbuchen konnten. Aachen musste am Ende aber mit einer knappen Niederlage den Satz an Potsdam abgeben. Der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch.

Aachens Fans sind dafür bekannt, dass sie noch lauter werden und noch mehr unterstützen, wenn es auf dem Spielfeld gebraucht wird. Deshalb brodelte der Hexenkessel auch im dritten Satz, den aber die Gäste nutzen konnten, um das Spiel wieder offen zu gestalten. Aachen blieb zwar dran, konnte aber das 20:25 nicht verhindern.

Im vierten Durchgang war Aachen nicht weit davon entfernt, die Sensation möglich zu machen und den Tiebreak zu erzwingen. Von Nachlassen war keine Rede. Nicht auf dem Feld und auch nicht auf den Rängen. Fans und Spielerinnen genossen sichtlich die volle Halle. Zweimal wehrte Aachen den Matchball ab, bis sich schließlich doch und verdient der SC Potsdam mit dem vierten Satz den zweiten Sieg holte und damit die Viertelfinalrunde beendete.

Lena Vedder wurde für ihr überragendes Spiel als wertvollste Spielerin Aachens an diesem Abend geehrt. Aachens Trainerteam entschied sich für Aleksandra Jegdic, die Libera der Gäste, die wieder einmal stabilisierend ihrer Mannschaft den Rücken freihielt und Aachens Angriff vor ordentliche Herausforderungen stellte.

Das Spiel war nun zu Ende, aber das stimmte nur auf dem Spielberichtsbogen und seitens der Offiziellen. Richtig emotional wurde es jetzt nochmal bei der Danksagung der Ladies in Black an ihre Fans. Wort- und tränenreich bedankten sich die Spielerinnen bei ihren Fans, die ihrerseits nicht mit Applaus und anfeuernden Gesängen sparten.

Leonie Schwertmann bedankte sich als erste Spielerin und mit bewegenden Worten bei Aachens Anhängern und Sponsoren, bevor alle anderen Ladies zu Wort kamen, wenn sie denn sprechen konnten. Mannschaftskapitänin Jana Franziska Poll war es dann, die selbst sehr mitgenommen bekanntgab, dass mit eben jener Leonie Schwertmann eine liebgewordene Mannschaftskameradin ihre Profikarriere beendet und dies das letzte Spiel als Volleyballerin in der Ersten Volleyball Bundesliga war.

Sebastian Albert bedankte sich als Geschäftsführer der Ladies in Black Spielbetriebs GmbH bei ihr persönlich und überreichte ihr ein Abschiedsgeschenk auf dem einige Stationen ihrer Karriere abgebildet waren.

Und er verabschiedete offiziell Guillermo Gallardo, der mit dem Ende dieser Saison seine Trainerlaufbahn beendet und als Sportdirektor der Roten Raben Vilsbiburg dem deutschen Volleyball erhalten bleibt.

veröffentlicht am Sonntag, 10. April 2022 um 00:43; erstellt von Post-Telekom-Sportverein Aachen e.V.