Nervenkrimi statt gemütlichen 2. Advent

VCO Dresden vs. TV Planegg-Krailling, 05.12.21, 2. BLSF
MVP Lotte Goertz
Foto: Knut Zyball

Am Sonntag zum 2. Advent empfing der VCO Dresden den TV Planegg-Krailing. Es sollte alles andere
als ein besinnlicher Nachmittag werden. Die Gäste aus Bayern hatten am Tag zuvor in Grimma schon
ordentlich Kräfte und Federn lassen müssen und wollten in Dresden einen versöhnlichen Abschluss
ihrer Sachsentournee erkämpfen.
So begannen die Gäste auch weitaus versierter und spielten die leicht desorientierten Dresdnerinnen
immer wieder geschickt aus. Dabei waren es weniger druckvolle Angriffe, die die Gastgeberinnen vor
große Probleme stellten, als vielmehr äußerst gut platzierte gelegte Bälle. Bis sich der VCO darauf
einstellen konnte, war der TV schon mit 7 Punkten Vorsprung davongezogen. Zur Mitte des Satzes
hin fand Dresden jedoch seine Stabilität in Annahme und Abwehr wieder. Das beförderte wiederum
das Zuspiel, das nun weitaus temporeicher und variabler agieren konnte. Immer weiter holte der
VCO auf, bis er bei 19:19 den Ausgleich schaffte und am Ende den Satz mit 25:22 noch für sich
entschied.
Auch der zweite Satz begann mit Vorteil für den TV. Auch hier zeigte Dresden Schwächen in
Annahme/Abwehr und Zuspiel, so dass die Pässe für den Angriff kaum zu verwerten waren.
Dementsprechend harmlos war der Dresdner Angriff, wodurch die Gäste alle Möglichkeiten hatten,
ihr Spiel ungestört aufzubauen. Im Laufe des Satzes zogen sie immer weiter davon und gewannen
deutlich mit 19:25.
Der dritte Satz war der ausgeglichenste und aufreibendste Satz von allen. Beide Teams waren voll
konzentriert und spielten auf hohem Niveau. Keine Mannschaft konnte sich um mehr als 2 Punkte
absetzen. Am Ende hatte Dresden das bessere Händchen und entschied den Satz mit 26:24 für sich.
Auch der vierte Satz versprach anfangs, eine Zitterpartie zu werden. Nach einer Verletzung bei
Planegg-Krailing und der darauffolgenden Auszeit lief bei Dresden aber plötzlich nichts mehr
zusammen. Das Team erschien wie ausgewechselt und zeigte wieder dieselbe Desorientiertheit wie
zu Beginn des Matches. Dementsprechend deutlich ging der Satz mit 15:25 an die Gäste.


Auch ins Tiebreak startete Dresden zunächst konfus. Gleich zu Beginn musste VCO-Trainer Andreas
Renneberg eine Auszeit nehmen, um sein Team beim frühen Rückstand von 2:6 wieder in die Spur zu
bringen. Er schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Gastgeberinnen fanden zum
zweiten Mal in diesem Match ihre Stabilität wieder und damit zurück ins Spiel. Bis zum 8:11
Zwischenstand ließ sich Dresden zumindest nicht weiter abhängen, konnte zwischenzeitlich sogar auf
2 Punkte verkürzen. Was dann kam, hätte keiner der Anwesenden an dieser Stelle noch erwartet: Als
hätte der Seitenwechsel den Schalter umgelegt, zeigte sich in der zweiten Satzhälfte ein anderes Bild.
Planegg-Krailing wurde zunehmend nervös, durch die wiedergefundene Stärke und produzierte nun
seinerseits unnötige Fehler. Dem konnte TV-Coach Florian Saller auch mit zwei Auszeiten nicht mehr
entgegenwirken. Dresden nutzte die Schwäche der Gäste eiskalt aus und drehte den Satz sensationell
zum 15:11 Endstand.
Damit gewinnt Dresden zum 5. Mal diese Saison und festigt mit den heutigen beiden Punkten seinen
Platz genau in der Mitte der Tabelle.
Für den VCO war dies das letzte Heimspiel in diesem Jahr. Am kommenden Wochenende steht das
Auswärtsspiel gegen den TV 05 Waldgirmes auf dem Programm, das gleichzeitig das Ende der
Hinrunde markiert, bevor es am 4. Adventswochenende zum Doppelspieltag nach Bayern geht. wo sich Planegg-Krailing direkt für die heutige Niederlage revanchieren kann, während der VCO seinerseits mit Altdorf noch eine Rechnung offen hat.

veröffentlicht am Montag, 6. Dezember 2021 um 18:12; erstellt von VCO, VC Olympia Dresden e.V.
letzte Änderung: 06.12.21 18:12