Glanzlos zu drei Punkten

BADEN VOLLEYS SSC Karlsruhe vs. TSV Grafing, 24.10.21, 2. BLSM
Libero Johannes Mahl in Aktion.
Foto: Andreas Arndt

Die BADEN VOLLEYS schlagen den TSV Grafing zuhause nach einer sehr durchwachsenen Leistung mit 3:1 (21:25, 25:20, 25:17, 30:28). Die Karlsruher taten sich dabei deutlich schwerer als vielleicht erwartet und schafften es nur in den Sätzen 2 und 3, ihr Potential abzurufen. Am Ende zählen jedoch die drei weiteren Punkte auf dem Konto. So sah es nach dem Spiel auch Cheftrainer Antonio Bonelli: „Wir haben nicht unseren besten Volleyball gespielt, um so schöner ist die volle Ausbeute. Das Ergebnis ist entscheidend.“

Das Duell Vorjahresvize- gegen Vorjahresmeister schien auf dem Papier eine hochklassige Begegnung auf Topniveau zu versprechen. Beim TSV Grafing haben in der Sommerpause jedoch eine Vielzahl an Leistungsträgern ihre Karriere vorerst beendet. Stattdessen wurden junge Spieler aus der eigenen Jugend in das Team integriert, das somit nicht mehr viel mit der Vorjahresmannschaft gemeinsam hat. Nach einem zusätzlichen Blick auf die Tabelle war somit klar, dass Karlsruhe als großer Favorit in die Partie gehen würde.

Der Favoritenrolle wurden die BADEN VOLLEYS jedoch zunächst nicht gerecht. Der Auftritt wirkte verkrampft und unsicher. Ungewohnte Schwächen in der Annahme machten einen strukturierten Spielaufbau unmöglich und die Angriffe waren meist zu zögerlich. Das junge Grafinger Team spielte hingegen befreit auf und konnte die Hausherren vor allem mit ihren schnellen Float-Aufschlägen unter Druck setzen. Auch mit den vielen eher unkonventionellen Lösungen im Angriff kamen die Karlsruher in Block und Feldabwehr nicht zurecht. Folgerichtig ging der erste Satz relativ deutlich mit 21:25 an die Gäste. Leider fielen der ein oder andere Grafinger Spieler und Verantwortlicher im weiteren Verlauf des Spiels auch durch ständiges lamentieren und provozieren auf. Die Karlsruher ließen dies nicht unkommentiert auf sich sitzen (was besagte Grafinger seltsamerweise zu überraschen schien), wodurch es auf und neben dem Feld zeitweise etwas hitzig wurde.

Zu Beginn von Satz zwei schickte Coach Antonio Bonelli Felix Roos auf das Parkett mit dem Ziel, die bis dahin sehr wackelige Annahme zu stabilisieren. Der Plan ging auf. Aus einer sicheren Annahme heraus konnte Zuspieler Tobias Hosch die Bälle nun nach Belieben verteilen und seine Angreifer ein ums andere Mal freispielen. Besonders Lukas Jaeger und Jens Sandmeier waren über die Außenpositionen kaum mehr zu stoppen. Karlsruhe erspielte sich mehr und mehr Sicherheit und Selbstvertrauen. Auf der Grundlage eines sehr stabilen Seideouts kontrollierten die Badener die Durchgänge zwei und drei und gewannen diese ungefährdet mit 25:20 und 25:17.

Im vierten Satz machten sich die Hausherren zunächst durch eine ganze Reihe von Fehlaufschlägen selbst das Leben schwer. Grafing konnte diese Schwäche jedoch nicht wirklich nutzen und so schritten beide Teams im Gleichschritt dem Satzende entgegen. Beim Stand von 23:24 hatte Grafing Satzball, die BADEN VOLLEYS wehrten diesen ab und erspielten sich in der Folge vier Matchbälle, die sie aber auch nicht nutzen konnten. Letztendlich war es dann ein technischer Fehler auf Grafinger Seite, der den Satz und somit das Spiel mit 30:28 zugunsten der Hausherren entschied. „Wir müssen den Sack vorher zumachen, so wurde es dann zu einer Zitterpartie“, monierte Bonelli. Auf das kommende Spitzenspiel gegen den TSV Mimmenhausen angesprochen reagiert er gelassen: „Wir müssen in allen Elementen eine Schippe drauflegen, ich bin jedoch davon überzeugt, dass das gelingen wird. Wir passen uns meistens dem Niveau des Gegners an.“ Als MVPs wurden auf Grafinger Seite Florian Krenkel und auf Seiten der Karlsruher etwas überraschend aber nicht unverdient Libero Johannes Mahl ausgezeichnet.

veröffentlicht am Dienstag, 26. Oktober 2021 um 23:45; erstellt von SSC Karlsruhe