Bitter war das 2:3 des TSV Bayer 04 Leverkusen beim VCO Berlin. Nach einer 2:0-Satzführung hatte der Zweitliga-Spitzenreiter doch noch seine erste Saisonniederlage im 14. Spiel kassiert. Die passende Antwort gaben die Volleyballerinnen nur wenige Tage später im Nachholspiel gegen den VC Essen. Die Gäste, die mit dem Rückwind eines 3:0-Erfolgs in Stralsund in die Ostermann-Arena gekommen waren, hatten keine Chance und verloren in drei klaren Sätzen (25:14, 25:14, 25:20). Bereits am Samstag geht es ab 20 Uhr gegen Aufsteiger Fortuna Bonn weiter.
Tigin Yaglioglu zeigte sich hochzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Nach einer Niederlage so zu gewinnen, ist eine Ansage“, befand der Trainer. „Wir haben aus den Fehlern in Berlin gelernt.“ Damit meinte Yaglioglu vor allem die Passivität, die bei der Niederlage in den letzten drei Sätzen geherrscht hatte. Gegen Essen suchten die Leverkusenerinnen aggressiv ihre Chancen und hatten damit Erfolg. Auch ohne die beruflich verhinderte Rebecca Schäperklaus dominierten die Gastgeberinnen das Geschehen. Auffällig agierte Mannschaftskapitänin Anna Hoja mit vielen direkten Punkten. Aber auch Libera Klara Single überzeugte den Trainer – genau wie Zuspielerin Malin Schäfer, die zur wertvollsten Akteurin gekürt wurde. „Im ersten Satz hat uns Essen das Leben durch ein paar Eigenfehler noch einfach gemacht, danach haben wir aber eine komplett souveräne Mannschaftsleistung gezeigt“, sagte der Coach. „Anna hat eine Aufschlagserie mit sieben oder acht Punkten in Folge hingelegt. Das war schon stark.“
So soll es nach Wunsch des Trainers freilich auch am Samstag ab 20 Uhr gegen Fortuna Bonn weitergehen. Das Hinspiel gewannen die Leverkusenerinnen deutlich mit 3:0, doch seitdem hat sich der Aufsteiger deutlich formverbessert präsentiert. Zudem bekam der Gegner in Sven Anton einen neuen Trainer. Dessen Arbeit trägt bereits Früchte: Die Bonnerinnen brachten TSV-Verfolger Köln die erste Saisonniederlage bei und schlugen zuletzt auch Emlichheim mit 3:1.„Wir wollen natürlich unserer Favoritenrolle gerecht werden“, sagt Yaglioglu, „aber wir sind gewarnt.“
Besonders ist das Spiel auch deshalb, weil das Bonner Team viele Verbindungen nach Leverkusen hat. So ist Co-Trainer Bernd Werscheck Vater von TSV-Spielerin Charlotta und gleichzeitig Beachvolleyball-Trainer von Lena Overländer. Dazu haben in der Vergangenheit Lena Maasewerd, Jil Molitor und Lina Adams bereits für Leverkusen in der 2. Liga gespielt.