Hinrunde mit Hindernissen

FT 1844 Freiburg vs. BADEN VOLLEYS SSC Karlsruhe, 16.01.21, 2. BLSM
Die Affenbande jubelt beim Comeback gegen Leipzig
Foto: Lukas Reich

Es ist Anfang Oktober 2020, das erste Mannschaftstraining nachdem die Affenbande aufgrund von Corona-Fällen im Team zwei Wochen in Quarantäne verbrachte. Bei einer der letzten Aktionen verletzt sich Matthis Mattmüller am Knie. Der junge Außenangreifer sollte eigentlich als wichtiger Baustein im Gebilde der Affen. Aufgrund der langwierigen Verletzung kann er bislang leider erst bei zwei Partien mitwirken. „Die Vorbereitung lief richtig gut, ich habe mich super gefühlt. Vor der Verletzung war ich dann etwas ausgepowert und nicht mehr ganz konzentriert. Da ist es passiert.“, erklärt Matthis Mattmüller.

Die Verletzung ihres Außenangreifer-Talents ist nicht das einzige Hindernis das die FT in dieser Hinrunde zu überwinden hat. Wiederholt fallen Spiele pandemiebedingt aus, Spieler müssen (teils aus erfreulichen Gründen) kürzer treten, weitere Verletzungen und Quarantänen folgen. Doch es gibt auch Positives: Die Teamchemie ist bestens und die Affen legen gleich mehrere starke Comebacks hin. Es folgen einige Schlaglichter auf das Auf und Ab der Hinrunde:

Spielabsagen und Quarantänen

Dass eine Bundesligasaison unter Pandemiebedingungen etwas holpriger verlaufen würde, wird den Affen bereits kurz nach dem zweiten Spieltag klar. Mehrere Covid-19-Fälle im Team zwingen die Affenbande in die häusliche Quarantäne. Anstatt gemeinsames Hallentraining nur einige Male Zoom-Fitness für die gesunden Spieler. Ansonsten: Livin‘ la vida Sofa. Nach zwei Wochen sind die Affen wieder frei, den zuvor Erkrankten geht es gut. Man ist heiß und schon unterwegs zum nächsten Spiel in Bliesen, da folgt die Absage wegen einer zu hohen Inzidenzzahl im Landkreis Bliesen. Ein Spiel gegen Karlsruhe darf man in der Folgewoche bestreiten, bevor ein erneuter Corona Fall noch einmal Quarantäne bedeutet. Vorsichtig formuliert: So langsam nervt’s. Nur wenige Tage nach deren Ende winkt ein Doppelspieltag. Später folgen weitere Spielabsagen. Trainings- und Spielrhythmus sieht anders aus.

Comebacks

Sportlich steht die Affenbande derzeit auf Platz 10, wobei die Tabelle aufgrund der zahlreichen Spielverschiebungen nur wenig aussagekräftig ist. „Ich hatte schon gehofft, dass wir vielleicht im oberen Drittel mitspielen können. Aber angesichts der Umstände ist das ganz gut. Ich finde wir sind in der Hinrunde auch als Team zusammengewachsen.“, urteilt Matthis Mattmüller. Auf dem Feld gibt es tatsächlich zahlreiche positive Erscheinungen: Die Affen haben sichtlich zusammen Spaß und schaffen es, gleich mehrere verloren geglaubte Spiele zu drehen. Zuerst in Hammelburg, dann daheim gegen Leipzig liegt man zuerst 0:2 hinten, bevor die FT 1844 großartige Steh-Auf-Qualitäten bewies und die Spiele umbog. Besonders erfreulich dabei: Spieler aus der eigenen Jugend, die eigentlich hauptsächlich in der 2. Mannschaft eingeplant waren, wie etwa Diagonalangreifer Pascal Ristl, sorgen mit guten Leistungen für Furore. So scheint die Affenbande zum Jahresbeginn auf einem guten Weg, ihre sportlichen Ziele – eine Saison in ruhigen Fahrwassern – zu erreichen.

Abschiede und Auszeiten

Es ist ein viel zu leiser Abschied, dafür das elf Jahre Einsatz für die FT 1844 zu Ende gehen: Johannes Stemmann zieht es wieder zurück nach Norddeutschland, wo der Mittelblocker aufgewachsen ist. Er hätte ein rauschendes Volleyballfest vor voller Hütte als Abschiedsspiel mehr als verdient gehabt. Dem machen Pandemie und Spielabsagen leider einen Strich durch die Rechnung. „Stemmi“ wird der Affenbande fehlen, so wie andere Leistungsträger. Bei Dominic Salomon ist dies glücklicherweise nur temporär und aus äußerst erfreulichen Gründen der Fall. Der jüngst durch Vaterfreuden beglückte Diagonalangreifer muss derzeit kürzertreten. Da bleibt uns nur, zu gratulieren und uns auf ein Comeback zu freuen.

Wie lange Matthis Mattmüller der FT 1844 noch fehlen wird, ist derzeit noch unklar. Täglich schuftet der Außenangreifer derzeit in der Reha: „Ich möchte natürlich so schnell wie möglich zurückkommen und es wäre großartig, wenn es noch zum Ende dieser Saison klappt.“ Wichtig ist aber vor allem, dass das Knie gut heilt. Somit heißt es: Geduldig sein. Das Spiel gegen Karlsruhe am Samstag muss der Außenangreifer jedenfalls noch im sporttotal.tv Livestream verfolgen. Gegen die erfahrenen Karlsruher darf man ein heißes Duell erwarten.

veröffentlicht am Freitag, 15. Januar 2021 um 19:20; erstellt von Christian Stein, FT 1844 Freiburg e.V.