Volleyballkrimi in der MBS Arena Potsdam

SC Potsdam vs. SSC Palmberg Schwerin, 18.10.20, 1. BLF
spannendes TV-Spiel mit dem besseren Ende für Schwerin
Foto: Nicol Marschall

Im Topspiel des Wochenendes unterlag der SC Potsdam dem SSC Palmberg Schwerin nach mehr als zwei Stunden knapp mit 2:3 (21:25, 19:25, 25:17, 25:20, 8:15). Dieser vom Februar 2021 vorgezogene Meisterschaftsvergleich kam kurzfristig in Abstimmung mit der VBL zu Stande, da der eigentliche Gegner, Allianz MTV Stuttgart, auf Grund aufgetretener Coronafälle, die Reise nach Brandenburg nicht antreten konnte. Beide Teams stehen sich aber bereits am 08. November gegenüber.

Die 793 Zuschauer in der MBS-Arena kamen voll auf ihre Kosten, denn den Potsdamerinnen stand immerhin der der aktuelle Supercup-Gewinner gegenüber – beide Mannschaften belegen in der aktuellen Tabelle den ersten bzw. zweiten Platz – und boten dann auch beste Volleyballkost.

Cheftrainer Guillermo Hernandez begann den Fight mit Brittany Abercrombie, Symone Speech, Lindsey Ruddins, Kelsey Veltman, Laura Emonts, Ana-Tiemi Takagui sowie Aleksandra Jegdic (L).

Es entwickelte sich vom Anpfiff an die erwartete spannende Auseinandersetzung, wo die Schwerinerinnen mit enorm druckvollem Agieren zu beeindrucken wussten und hatten zumindest in der Anfangsphase das Geschehen fest in den Händen. Der SC Potsdam hatte alle Hände voll zu tun, um sich dem enormen Druck erfolgreich zu währen. Schnell stand es 9:16. Danach lief der Ball in den eigenen Reihen besser und man konnte auf 19:19 aufschließen. Aber danach hatte der SSC das bessere Ende und es stand 21:25.

Der Folgesatz war ein Spiegelbild des Auftaktes. Er sah die Gäste immer in Führung und teilweise deutlich, liegend (2:8, 11:16). Danach hatte man sich wieder besser auf den Gegner eingestellt und konnte auf 18:21 verkürzen. Jedoch zeigte Schwerin in dieser Phase, dass es nicht umsonst sich Supercupgewinner nennen kann, denn es brachte auch diesen Satz auf die Habenseite und es stand 0:2.

Beim SC Potsdam war im weiteren Geschehen unübersehbar, nicht mit 0:3 aus der Halle gehen zu wollen und den dritten Satz für sich zu entscheiden. Der Cheftrainer stellte die Mannschaft ein wenig um. Jetzt war man besser im Spiel und erkämpfte sich eine 6:4 Führung, welche durch die Gäste 9:9 ausgeglichen werden konnte. Doch die Gastgeberinnen erkämpften sich mit viel Einsatzbereitschaft weitere Punkte (16:13). Ganz eng ging es weiter (16:15), wieder mehr Luft 20:15, danach nahm Felix Koslowski eine Auszeit. Die brachte den SCP auch nicht vom Konzept ab, dass 25:17 war dann eine deutliche Angelegenheit für die Hausherrinnen, da beeindruckte man durchaus den Kontrahenten und zeigte Wirkung. Nach den beiden ersten Sätzen war es mehr als bemerkenswert, wie sich der SC Potsdam jetzt in Szene setzen konnte! Das erinnerte an die vielen spannenden Auseinandersetzungen, die sich beide Teams schon geliefert hatten – es wurde toller Volleyballsport geboten.

Es ging weiter so. Die fünfsatzerprobten Gastgeberrinnen wollten mehr, das zwischenzeitliche 8:5 bzw.11:6 unterstrich zählbar dieses Vorhaben. Die Mannschaft war zumindest bis zu diesem Zeitpunkt eine homogene Einheit. Beim 13:8 nahm der SSC eine Auszeit, wie auch beim 20:15. Danach konnte Potsdam die Linie behalten, das war schon beeindruckend gegen einen solchen  Gegner (16:11). Zwischenzeitlich stand es 22:19, da nahm Guillermo Hernandez eine Auszeit. Das war der richtige Moment, danach war man wieder in der Spur. Und als Kelsey Veltmann das 25:20 gelang, konnte der SC Potsdam zum kaum noch erwarteten 2:2 ausgleichen. Es war der Fünfsatzkrimi in der MBS-Arena, da waren schon mehr als zwei Stunden gespielt worden.

Einen Punkt hat jetzt jeder, ein Weiterer war noch zu vergeben. Die Spannung hatte im fünften Satz den Höhepunkt erreicht. Hier enteilte der SSC schnell, war besser auf dem Feld und es stand 0:5. Beim 2:8 wurden die Seiten gewechselt. Das Team von Cheftrainer Felix Koslowski konnte an die Leistung des Auftaktes anknüpfen und war dem zweiten Punkt ganz nahe. Zwischenzeitlich stand es 6:12. Am Ende ging der Satz in den Norden. Beide Mannschaften boten beim 2:3 an diesem Abend ein tolles Spiel, wo am Ende die Zuschauer ihren SC Potsdam verdient mit viel Beifall verabschiedeten.

Als MVP erhielten Antonia Stautz (Potsdam) sowie Marie Schölzel      (Schwerin) die Auszeichnung der jeweiligen Gästetrainer.

Stimmen zum Spiel:

SCP-Kapitän Antonia Stautz: „Dass wir nach dem 0:2 noch so in das Spiel gekommen sind, war schon top. Wir haben gemerkt, dass wir mit einem guten Aufschlag sowie Block wieder in das Spiel kommen können, das ist uns gelungen. Im fünften Satz ist das uns etwas abhandengekommen. Ich denke wir haben und gut zurückgekämpft und verdient einen Punkt gewonnen. Das war ein Volleyballkrimi. Wir wussten, dass Schwerin stark ist, dieses haben sie dann auch drei Sätze gezeigt. Für uns heißt es, weiter hart zu arbeiten, dann ist noch mehr drin. Die Dominanz zum Auftakt von Schwerin war enorm, da darf man sich keinen Fehler leisten, der wird sofort mit einem Punkt bestraft“.

SSC-Cheftrainer Felix Koslowski: „Die ersten zwei Sätze waren sehr gut von meiner Mannschaft, wir waren taktisch sehr gut eingestellt, wir waren aufmerksam, wir waren aggressiv und waren mutig, kurz, wir haben sehr gut gespielt. Ab Satz drei hatte Potsdam umgestellt, da haben wir es erzwingen wollen, haben keine klugen Lösungen gefunden, waren einfach nicht mehr handlungsorientiert. Dann haben wir und nach dem vierten Satz noch einmal besonnen und im letzten Satz haben wir etwas ruhiger angefangen, Block und Abwehr gut organisiert und uns an taktische Vorgaben gehalten. Riesen Kompliment an meine Mannschaft, ich bin heute sehr stolz auf sie. Es sind für uns zwei sehr sehr wichtige Punkte für uns. Wir können heute sehr zufrieden sein, wie es gelaufen ist“.

veröffentlicht am Sonntag, 18. Oktober 2020 um 21:49; erstellt von SC Potsdam / Pohl, SC Potsdam e.V.