TuB besiegt VV Humann Essen im Tiebreak

TuB Bocholt vs. VV Humann Essen, 09.02.20, 2. BLNM
Freude pur
Foto: Sanne

Sebastian Lyczko trug es mit Fassung: „Wir können gar nicht anders. Wir müssen es spannend machen“, scherzte der Trainer von TuB Bocholt. Die Zweitliga-Volleyballer haben Sonntagabend nämlich in der Euregio-Sporthalle das Ligaschlusslicht VV Humann Essen mit 3:2 Sätzen niedergerungen.

 

Das war im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf „sehr wichtig“, wie der TuB-Coach befand. Er hatte befürchtet, dass die Essener bei einem Sieg Aufwind bekommen hätten und in den nächsten Wochen noch näher an TuB hätten herankommen können. 

Zunächst aber diktierte Lyczko in den Block: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die da waren. Ich habe ganz ehrlich damit gerechnet, dass aufgrund des Orkantiefs nicht einmal 20 Zuschauer kommen würden.“ Es waren aber fast 200 Fans, „die uns toll unterstützt haben. Wir hatten auf drei Punkte gehofft. Schade, dass es nicht geklappt hat. Aber zwei Punkte sind besser als einer“, fasste der Volleyballcoach nach dem Krimi zusammen. 

Und dieser war ein Spiegelbild des Hinspiels. Denn da hatten die Bocholter im Ruhrgebiet 2:0 geführt, um dann noch 2:3 zu verlieren. Am Sonntag war es umgekehrt und die Essener, die zuvor sieben klare 0:3- oder 1:3-Niederlagen kassiert hatten, nahmen immerhin einen Punkt mit. Es war nach dem 2:3 zuvor daheim gegen den Kieler TV – nach einer 2:0-Führung – für die Bocholter nach zwei Niederlagen wieder ein Zwei-Punkte-Sieg. Überhaupt der Tiebreak: Es war für TuB Bocholt im 17. Saisonspiel bereits der achte. Fünf wurden davon gewonnen. Mit nun 25 Punkten springt für die Bocholter der siebte Rang heraus. Der Vorsprung zur Gefahrenzone beträgt zehn Punkte. 

Sehr geknickt waren die Essener. „Entscheidend war, dass der gegnerische Trainer auf ein 5:1-System umgestellt hat. Das war schlau von ihm“, sagte Klaus-Martin Stuhlmann vom Trainerteam des VV Humann Essen. „Das und der dritte Durchgang waren die Knackpunkte der Partie. Wir sind einfach nicht konstant genug in unseren Leistungen. Wir haben, wie auch TuB Bocholt, eine junge Mannschaft.“ Da mochte es für ihn auch nicht ein ganz großer Trost gewesen sein, zumindest einen Punkt aus Bocholt mitnehmen zu können. Nach dem 2:0 hatten sich die Essener natürlich mehr erhofft. Außerdem hatten die Essener ab dem dritten Satz viel mehr Fehler gemacht. 

Lyczko befand: „Wir haben von Anfang an gut gespielt, hatten aber auch zu viele Fehler. Ich muss mich bei allen Spielern bedanken, weil sie sehr viel Herz auf den Platz gebracht haben.“ Als wertvollster TuB-Akteur wurde Lukas Essing gewählt. Lyczko zeichnete den Essener Brar Ketelsen aus. 

Die Gäste spielten zunächst frech auf. Das 25:22 war für die Essener im ersten Satz verdient. Zwar lagen die Bocholter zunächst in Front, gaben das Spiel aber aus der Hand. Es kam noch schlimmer: TuB lag im zweiten Durchgang 8:18 zurück, kämpfte sich aber fulminant ins Spiel zurück. Die Lyczko-Schützlinge mussten sich erst in der Verlängerung 24:26 beugen. „Gewinnen wir den Satz, so glaube ich, gewinnen wir das Spiel insgesamt aber 3:1“, so der Coach. 

Und wie das im Volleyball sehr oft so ist: Das Team, das 2:0 führt, lässt ein paar Prozentpunkte nach, oft unbewusst. Der Kontrahent setzt quasi alles auf eine Karte, um das Spiel zu drehen. Im dritten Abschnitt erspielten sich die Hausherren eine Drei-Punkte-Führung. Dann erzielten die Bocholter über die Zwischenstände 12:7 und 15:9 einen klaren 25:17-Erfolg und hatten den
1:2-Anschluss hergestellt. Im vierten Durchgang bot sich im Prinzip das gleiche Bild. TuB war am Drücker und erzwang durch das 25:19 den Tiebreak, in dem die Essener beim 7:15 dann klar machtlos waren. 

Die jungen TuB-Akteure standen mit frischen Kräften im Aufgebot: Die Qualifikationsrunde B zu den westdeutschen U20-Meisterschaften, die in Bocholt hätte stattfinden sollen, wurde aufgrund des Orkantiefs abgesagt und wird am Sonntag, 16. Februar, neu angesetzt. 

veröffentlicht am Montag, 10. Februar 2020 um 09:06; erstellt von TuB Bocholt 1907 e.V.