Pflichtsieg ohne Glanz

SV Lindow-Gransee vs. USC Braunschweig, 08.02.20, 2. BLNM
Am Spielende saß jeder Angriff
Foto: Gunnar Reblin

Jetzt wird’s richtig heiß. Das Meisterschaftsrennen in der 2. Volleyball-Bundesliga hat an Spannung gewonnen. Denn während die Lindow-Granseer ihre Heimaufgabe gegen Braunschweig – mit viel Mühe – lösten, patzte Mitteldeutschland in Moers. Beide Teams liegen nun punktgleich vorn - und treffen am 22. Februar direkt aufeinander. Gastgeber des Kracherspiels ist der CVD in der heimischen Jahrhunderthalle. „Wenn wir da eine ähnliche Unterstützung, ein ähnliches Flair bekommen, wie hier in Gransee, kann das den Unterschied machen“, hofft Lindows Trainer Peter Schwarz auf den Zuspruch vieler Fans. „Wir freuen uns über jeden Fan, der mitkommt“, so Schwarz. „Auch heute war die Unterstützung ein wichtiges Element, gerade in den Phasen, in denen wir vielleicht ein wenig die Köpfe hängen gelassen haben“, befand Schwarz.

Denn sein Team erwischte am Sonnabend keinen guten Tag, begann „äußerst holprig“ (O-Ton Manager Dirk Schmidt) und „spielte nicht den schönsten Volleyball“, räumte Schwarz unumwunden ein. „Aber das muss auch mal sein“, fügte er erleichtert an, „denn wichtig waren einzig und allein die drei Punkte“.

Der grün-weiße Flitzer, bislang so PS-stark, hatte Kupplungsprobleme, blieb zu Beginn im ersten Gang hängen und kam auch anschließend nicht richtig auf Touren. Nur ab und zu heulte der Motor mal richtig auf. Im ersten Satz ließen sich die Hausherren eine 19:17-Führung nehmen. Schmidt: „Braunschweig war nur zu siebt angereist. Die haben sich zusammengerauft, sind mehr Risiko gegangen und hatten auch das Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Da tut man sich als klarer Favorit schon mal schwer“, wollte der Manager nicht zu hart mit seiner Mannschaft ins Gericht gehen.

Als Konsequenz aus der gezeigten Lethargie im ersten Durchgang wechselte Trainer Schwarz Robin Hafemann ein, der Außenangreifer Piotr Adamowicz ersetzte. Im zweiten Satz traten die Hausherren dann aufs Gaspedal. Gang zwei. Gang drei. Lindow-Gransee zog rasentschnell davon. Die Protagonisten waren Felix Göbert als gewiefter Aufschläger und Blockmonster Paul Boock.  Auch in Satz drei lief der grün-weiße Motor zwar griffig, er schnurrte aber nicht wie sonst. Beim Stand von 19:18 fordert Trainer Schwarz in einer Auszeit dann auch energisch ein: „Wir müssen es selber wollen.“ Gesagt, getan.

Im vierten Satz machten es die Gastgeber dann unnötig spannend. Nach einer zwischenzeitlichen 14:10-Führung, tauchte dieser Durchgang beim Stand von 20:18 für Lindow in die heiße Phase ein. Als Robin Hafemann zum 22:19 die „Wumme“ rausholte, bebte die Halle. 330 Zuschauer freuten sich auf eine entspannte Schlussphase und waren voller Vorfreude auf den Siegesjubel. Erst recht, als Paul Boock mit zwei Klasse-Aktionen die Stimmung weiter anheizte. Doch gleich drei Satzbälle ließen die Hausherren ungenutzt. Trainer Peter Schwarz musste eine Auszeit nehmen, den Fokus neu entflammen. „Zum Glück saß der folgende Punkt dann“, reckte Manager Schmidt die Faust empor.

Braunschweigs Trainer Markus Weber gratulierte dem Heimteam zwar artig zum Sieg, grantelte aber über „viele Dinge, die diskussionswürdig waren“. Er haderte mit vielen Schiedsrichterentscheidungen. Er räumte aber auch ein. „Wir haben nicht unbedingt gut gespielt, haben viele Fehler gemacht, aber gekämpft. Das rechne ich meiner Mannschaft hoch an.“

veröffentlicht am Montag, 10. Februar 2020 um 07:08; erstellt von Gunnar Reblin, Lindower SV Grün-Weiß e.V.