Es war nicht mehr drin

Rote Raben Vilsbiburg II vs. VV Grimma, 08.02.20, 2. BLSF
Amelie Busch überzeugte erneut und wurde mit der Silbermedaille belohnt.
Foto: Gerhard Lichtmannecker

Rote Raben II unterliegen dem VV Grimma mit 1:3

Vilsbiburg. Trotz einer couragierten und kämpferischen Leistung mussten sich die nur mit sieben Spielerinnen angetretenen Roten Raben II dem Tabellenführer VV Grimna mit 1:3 (23:25, 25:23, 13:25, 18:25) beugen.

Ohne die krankheits- und verletzungsbedingten Ausfälle von Elisabeth Kerscher, Martina Konecna, Paula Hötschl und Viviane Hones wehrten sich Gastgeberinnen nach Kräften gegen die drohende Niederlage, mussten die Überlegenheit der Gäste mit zunehmender Spieldauer allerdings anerkennen. Trainer Teemu Sarna musste gänzlich auf den Einsatz einer Libera verzichten und ließ Amelie Busch auf ihrer angestammten Position als Außenangreiferin agieren. Auf der anderen Seite sprang Kathrin Polster ein und machte ihre Sache ausgesprochen gut. Der erste Satz verlief lange ausgeglichen, wobei nach dem anfänglichen 0:2-Rückstand zunächst die Raben das Kommando übernahmen. Nachdem Kirsten Overton das 3:3 und Silbermedaillengewinnerin Amelie Busch mit einem Block die erste Führung erzielt hatten, blieben bis zum 15:14 die Vilsbiburgerinnen tonangebend. In dieser Phase segelten die Aufschläge gefährlich über das Netz, die Annahme funktionierte perfekt und vorne war es immer wieder Isabel Kovacic, die den Ball auf den Boden brachte. Nach der zweiten technischen Auszeit (15:16) setzten sich die Gäste allmählich von 16:19 über 19:22 auf 20:24 ab. Julia Brandhuber und ihre Mitstreiterinnen gaben sich jedoch nicht auf und kamen noch einmal auf 23:24 heran. Emily Langguth verwertete dann den vierten Satzball kompromisslos.

Am spannendsten verlief der zweite Abschnitt - mit dem besseren Ende für die Roten Raben. Zunächst lagen jedoch die Sächsinnen vorne und führten bis zum 20:22. Zwischenzeitlich sahen sich auch die Vilsstädterinnen beim 8:6 oder 12:11 im Vorteil. Danach gelang ihnen zwar einige Male der Ausgleich, doch lag meist Grimma einen oder zwei Punkte vorne. Zum Schluss markierte die am Netz und in der Annahme überzeugende Amelie Busch das 23:22 und Kirsten Overton sowie Kathrin Polster schlossen zwei Angriffe zum umjubelten 25:23 ab.

In der Folge steigerte sich der Tabellenführer enorm, während auf Gastgeberseite die Aufschläge nur noch für wenig Gefahr sorgten und die Annahme nicht mehr so stabil funktionierte. So gelangen nur noch wenige schnell herausgespielte Netzattacken. Den dritten Durchgang dominierten deshalb die Sächsinnen von Beginn an, lagen bald mit 5:0 in Führung und bauten diese kontinuierlich aus. Einige schnell gespielte erste Bälle über MVP Ulrike Schemel und wuchtige Aktionen von Elena Kömmling waren für die Niederbayerinnen trotz allem Kampfgeistes einfach nicht abzuwehren. Nur kurz nach der ersten technischen Auszeit (5:8) schlossen sie noch einmal auf 7:8 auf, doch bei der zweiten stand es bereits 11:16. Anschließend gelangen den Mädchen von Teemu Sarna nur noch zwei Punkte.

Ein ähnliches Bild bot sich den 100 Zuschauern auch im letzten Satz: Die Raben gingen zwar mit 1:0 in Führung, mussten dann die Gäste aber mehr und mehr davonziehen lassen. Bis zum 12:14 war es noch eine enge Geschichte. Vier Grimmaer Punkte in Folge brachten jedoch die Vorentscheidung. Ab diesem Zeitpunkt war der VV nicht mehr aufzuhalten und kam zu einem verdienten Auswärtserfolg. Gästetrainer Ronny Lederer sprach von einer gutklassigen Partie und zollte den unterlegenen Vilsbiburgerinnen großen Respekt. Auch deren Trainer Teemu Sarna war trotz der am Ende klaren Niederlage mit der Einstellung und Leistung seiner Mädchen zufrieden: "Grimma war heute besser als wir. Dennoch muss ich meiner Mannschaft ein Lob aussprechen. Ohne vier wichtige Spielerinnen war einfach nicht mehr drin. Alle haben ihr Bestes gegeben und alles aus sich herausgeholt. Wir haben unheimlich hart gekämpft. Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit zum Trainieren und zum Auskurieren."

veröffentlicht am Sonntag, 9. Februar 2020 um 11:18; erstellt von Roland Regahl, Rote Raben Vilsbiburg
letzte Änderung: 09.02.20 11:18