Routine schlägt Courage

FT 1844 Freiburg vs. TSV Grafing, 13.10.18, 2. BLSM
Paul Botho beim Aufschlag
Foto: Patrick Seeger

Freiburg startet jung und dynamisch

Eine Zeit lang sieht es im gut gefüllten Burdadschungel nach einer Überraschung aus. Nach anfänglichem Hin und Her zieht die Affenbande gegen den Topfavoriten Grafing im ersten Satz davon. Die Freiburger gehen mit einer jungen Aufstellung in die Partie: Paul Mauch (21), Tom Kaufhold (18) und Paul Botho (19) gehören zur Startformation. Die jungen Affen zahlen das Vertrauen eindrucksvoll zurück. Im Mittelpunkt ein dynamisches Duo: Zuspieler Tom Kaufhold setzt immer wieder Paul Botho in Szene. Der Diagonalspieler spielt erneut mit ungeheurer Wucht und ist im ersten Satz nicht zu stoppen. Das Freiburger Publikum bekommt eine starke Teamleistung der Affenbande geboten. „Wir haben sehr gut aufgeschlagen und unsere Taktik gut umgesetzt.“, erklärt Marc Zimmermann die Erfolgsfaktoren. Der erste Satz geht somit deutlich an die Affen: 1:0. Das ist erst der zweite Satzverlust in dieser Saison für Grafing. Können die Affen dem Favoriten etwa ein Bein stellen?

Grafing behält die Nerven

Der amtierende Meister findet nach anfänglichem Straucheln aber schnell zur erwarteten Souveränität zurück. Die Freiburger Youngstars werden von den Gästen nun zwei Sätze lang stark eingedämmt, bevor sie im vierten Satz ihre Klasse wieder zeigen können. Es gelingt den Freiburgern nun weniger gut, Grafing in unangenehme Spielsituationen zu zwingen. „Es gab immer wieder Phasen, in denen wir gut mitgehalten haben. In den entscheidenden Momenten war Grafing aber abgeklärter.“, fasst Marc Zimmermann die Geschichte des zweiten und dritten Durchgangs zusammen. Grafing gewinnt beide Sätze deutlich und scheint die Partie gänzlich im Griff zu haben. Aufseiten der Affenbande macht sich hingegen Ärger über den verspielten guten Start breit. Mit etwas Mitspielen möchte man sich auch gegen den Meister nicht zufriedengeben.

Dies ist den Affen im vierten Durchgang deutlich anzumerken. Zumindest den Tiebreak will man erzwingen und hätte es die für die gezeigte Energieleistung wohl verdient gehabt. Die Affenbande zeigt nochmal einen dynamischen Auftritt und hält den Satz knapp. Das Freiburger Publikum schöpft Hoffnung. Grafing lässt sich aber erneut nicht aus der Ruhe bringen und beendet die entscheidende Phase erfolgreich. Besonders heraus sticht bei den Gästen – der bereits im Vorbericht von Wolfgang Beck gelobte – Julius Höfer. Der Außenangreifer kann seine Qualität in allen Elementen zeigen und wird der MVP der Gäste, die ohne Punktverlust in dieser Saison bleiben. „Man hat deutlich gesehen, dass die Grafinger in großen Teilen Profis sind, während uns die Konstanz gefehlt hat.“, erklärt Marc Zimmermann.

Freiburger Lichtblicke

Allzu enttäuscht ist nach dem Spiel im Burdadschungel niemand. Dafür war der Freiburger Auftritt zu couragiert und die Lichtblicke zu zahlreich. Nicht nur die jungen Spieler machen hungrig auf mehr, auch ein Altbekannter wird von Marc Zimmermann hervorgehoben: „Oliver Morath macht es an dem Abend richtig gut.“, lobt der Zuspieler seinen Teamkollegen.

veröffentlicht am Montag, 15. Oktober 2018 um 23:07; erstellt von Christian Stein, FT 1844 Freiburg e.V.