HEITEC Volleys Eltmann ohne Glück

TSV Grafing vs. HEITEC Volleys Eltmann, 29.09.18, 2. BLSM
TSV Grafing - HEITEC Volleys Eltmann
Foto: VC 2010 Eltmann e.V.

HEITEC Volleys ohne Glück in der Crunch Time

2. Volleyball-BL: In der „Bärenhöhle“ gab es ein Top-Spiel, aber keinen Punkt (25:23, 25:21, 25:23).

Grafing. Am Samstagabend herrschte Oktoberfeststimmung in der Grafinger „Bärenhöhle“ für die begeisterten fast 500 Grafinger Fans, weniger für die Heitec Volleys, die sich erhofft hatten, die Punkte aus Oberbayern zu entführen. Und sie waren nahe dran, zwei Sätze endeten mit 25:23 zugunsten der Gastgeber, und auch das 25:21 im zweiten Satz war alles andere als deutlich, denn auch da führten die HEITEC Volleys noch mit 20:19. Doch ein überragender Außenangreifer Julius Höfer, der in den Vorjahren noch erste Liga in Herrsching gespielt hatte, und Zierhut (14) machten die für Eltmann tödlichen Punkte, auch wenn beide letztlich nicht als MVP geehrt wurde.

Spielerisch war es ein Match auf Augenhöhe, und in allen Sätzen hätten auch die Eltmanner als Sieger  das Feld verlassen können, doch das Nervenkostüm  in der Crunch Time aller Sätze reichte nicht aus.

Den Oberbayern als aktueller Meister der Bundesliga Süd gelang das Kunststück, in dem sehr spannenden Match, die HEITEC Volleys Eltmann  ohne einen Punkt nach Hause zu schicken.

Grafings Coach Alexander Hazareh, der, in der Stunde nach dem Spiel viele Glückwünsche, auch der an einer Hand abzuzählenden mitgereisten Eltmanner Fans entgegennahm, bedanke sich im Oktoberfest-Lederhosen-Outfit mit der Einschätzung, dass er über diesen hart erkämpften Sieg sehr stolz sei, aber erwarte, dass sich die HEITEC Volleys schon nächste Woche in der bayrischen Pokalfinalrunde in Memmeldorf revanchieren könnten.

Eine Option, mit der auch Eltmanns Manager Rolf Werner, der nach dem Spiel zwar enttäuscht war, und dennoch bilanzierte, dass man sich spielerisch nichts prinzipielles vorwerfen müsse, auch Trainer Donat viel Mut im Spiel bewiesen habe. Und außer der Tatsache, dass in der Schlussphase aller drei Sätze das Nervenkostüm zu dünn war, und bei einigen Leistungsträgern mehrfach sprichwörtlich das Pech an den Händen klebte.  

Der amtierende Meister und Meisterfavorit TSV Grafing ist nach diesem Match der alleinige Sptzenreiter, die HEITEC Volleys fielen noch vor ihrem mit Spannung erwarteten ersten Heimspieltag am 6. Okrober vorübergehend auf Rang 7 zurück.

Grafings Hallensprecher hatte gleich die Favoritenrolle den Gästen zugewiesen, die seiner Meinung nach mit fünf Profis angereist seien. Doch die Eltmanner haben keine Profis, der einzige, der sich diese Bezeichnung im Top-Match verdient hatte, war der Herrschinger Ex-Erstligaspieler Höfer (Nr. 5) auf Grafinger Seite, auch wenn er am Ende nicht die MVP-Goldmedaille erhielt, sondern Zuspieler Fabian Wagner (11).

Mit Höfner, Dorant und Zierhut hatte Grafing drei Linkshänder in der Angriffsabteilung, und gegen diese fand der HEITEC-Block einige Male kein wirksames Abwehrkonzept.

Eltmanns Manager Rolf Werner konstatierte, wenn man in Grafing gewinnen will, muss alles 100-prozentig klappen, und auch das Glück mitspielen, doch trotz engagierter Leistung aller eingesetzter Spieler und das Trainers reichte es letztendlich nicht. Einzig kritikwürdig ist, dass es im dritten Satz trotz einer 16:11-Führung nicht gelungen sei, den Satz in den sicheren Hafen zu bringen.

Grafing spielte vor allem  bei den Aufschlägen mit höchsten Risiko. Der Meister  wurde im ersten Satz beim Stand von 20:18 mit einem Ass durch Zierhut belohnt, was einen Fehler in der Eltmanner Annahme nach sich zog. Auch wenn Peta mit zwei Assen in Folge die HEITECs nochmals auf 23:22 und 24:22 heranbrachte, auf seine MVP-Silbermedaille dürfte er an diesem Abend nicht richtig stolz gewesen sein. Und dank einer Deckenberührung ging der erste Satz mit 25:23 unspektakulär an die Grafinger.

Im zweiten Satz führten die HEITEC Volleys nach einem hochklassigen Ballwechsel mit 21:20, doch dem Grafinger Block gelangen dann drei Aktionen in Folge, Zierhut legte mit dem 24:21 nach und der Jubel auf den Rängen kannte beim 25:21 keine Grenzen - in Grafing war eben Oktoberfest-Athmossphäre.

Und im dritten Satz versuchte Donat mutig mehrere Optionen,  Daniel Schmitt mit einer Fünferserie, einige beherzte Aktionen von Youngster Bibrack und ein immer stärker aufspielender Mariusz Wacek waren aus HEITEC-Sicht die Lichtblicke des Abends, und erneut war es im dritten Satz ein Zierhut-Ass zum 24:22 für Grafing, das den Nerv zog.

Nun gilt es, die Wunden zu lecken, und bis nächste Woche, wenn gegen Mainz endlich das erste Heimspiel und einen Tag später das  Finalturnier im Bayernpokal ansteht, am psychologischen Krisenmanagement der Crunch Time intensiv zu arbeiten. Schade, es war in Grafing ein Sieg möglich, und die Eltmanner waren ganz nah am Erfolg dran.  - Rolf Müller-  

Aufgebot HEITEC Volleys: 

Clay Couchmann, Johannes Engel, Mircea Paul Peta, Sebastian Richter, Max Kolbe, Daniel Schmitt, Merten Krüger, Sven Kellermann, Tobias Werner, Georgi Stojanow, Mariusz Wacek, Max Bibrack, Marko Julian Knauer – Trainer Marco Donat, Co-Trainer Gary House, Teammanager Bernhard Wegmann

 

 

 

 

                                                                                                                            

 

 

 

 

 

veröffentlicht am Sonntag, 30. September 2018 um 12:37; erstellt von Rolf Müller, VC 2010 Eltmann e.V.