Es war der Abend der großen Emotionen

SV Lindow-Gransee vs. TuB Bocholt, 21.04.18, 2. BLNM
Penk und Hellmuth beim Block
Foto: Matthias Haack © MZV

Der 27-Jährige kämpfte mit den Tränen, als er in der Pause nach dem zweiten Satz - begleitet von "Toni, Toni"-Rufen der gut 270 Zuschauer - von Volleyball-Chef Frank Seeger geehrt wurde. Auch nach dem Spiel fühlte sich der Mittelblocker, der seit 2009 für die Grün-Weißen gespielt hatte, psychologisch kaum dazu in der Lage, ein paar Worte an die Fans zu richten. Diese feierten den erfolgreichen Beachvolleyballer minutenlang mit Standing Ovations. "Das waren Gänsehaut-Momente", so Teammanager Dirk Schmidt.

Abschied genommen wurde zuvor auch von Nicolai Kracht, der fünf Jahre in Gransee spielte und Mitglied der Meistermannschaft von 2015 war. Ein besonderer Abend war es auch für Matthias Penk. Nach 20Jahren zieht sich der 30-Jährige, der mit Schöneiche viele Jahre in der zweiten Liga spielte und mit Königs Wusterhausen in das Oberhaus aufstieg, aus dem aktiven Volleyball zurück.

Vor den ganz großen Emotionen im Rahmen der Abschlussfeier wurde aber noch Volleyball gespielt. Wenngleich es für Lindow-Gransee um nichts mehr ging (der sechste Platz im Endklassement war sicher), zeigte das Team eine beherzte Vorstellung. "Wir wollten gewinnen und haben alles dafür getan", betonte Trainer Jan-Philipp Marks, dessen Bruder Christoph unter den Zuschauern war. Dieser stand bis vor zwei

Jahren selbst in Gransee auf dem Feld, spielt nun für den TSV Herrsching - und ist bester Scorer der 1. Liga. Auch BR-Volleys-Mittelblocker Georg Klein war zugegen. Er sah ein Heimteam, das einen Blitzstart hinlegte (5:1), dann aber unter Druck geriet (14:16). Nach gewonnenem ersten Satz blieb es spannend. "Wir konnten über zweieinhalb Sätze gut mitspielen", freute sich Gästetrainer Henk Goor. "Wie in den letzten Wochen auch trat die ,Ende-der-Saison-Stimmung' bei uns nicht ein", bemerkte Marks. "Wir haben uns gut verkauft am Ende."

Durch den 16. Sieg im 24.Spiel baute Lindow-Gransee das Punktekonto auf 45 Zähler aus. "Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft und auch mit mir", sagte Jan-Philipp Marks nach seiner Premierensaison als Trainer. "Ich hatte großen Respekt vor diesem Job. Mannschaft, Verein und Fans haben es mir leicht gemacht." Im Gesamten könne man mit dem Endprodukt zufrieden sein. "Wir haben vielleicht ein paar Punkte liegenlassen, dafür haben wir die Mannschaften an der Spitze schön ärgern können", sprach er unter anderem die Heimsiege gegen die beiden Topteams aus Berlin und Spergau an.

 

veröffentlicht am Montag, 23. April 2018 um 06:29; erstellt von Stefan Zwahr, Lindower SV Grün-Weiß e.V.