Foto: Dirk Birnbaum - L.E. Volleys
L.E. Volleys bestreiten (vorerst) letzte Zweitligapartie
Eine Ära geht für die Leipziger Volleyballer zu Ende. Wenn am Samstag der letzte Pfiff durch die Brüderhalle ertönt, geht es nach neun, meist sehr schönen Jahren in der zweiten Volleyball Bundesliga für die Leipziger Schmetterkünstler eine Etage tiefer. Dann heißen die Gegner nicht mehr Fellbach, Unterhaching und Grafing, sondern Deggendorf, Niederviehbach und Taufkirchen.
Doch bevor es soweit ist, kommt das heimische Publikum noch einmal in den Genuss einer Zweitligapartie. Zu Gast diesmal: der SSC Karlsruhe. Und wer denkt, es geht nur noch um die goldene Ananas hat nicht auf die Tabelle geschaut. Es ist noch alles drin im Tabellenkeller, zwar nicht für die Gastgeber, wohl aber für deren Gegner. Und die Nachbarn aus Nordsachsen. Denn die Delitzscher sind auf Schützenhilfe der Großstädter angewiesen, wahrlich keine angenehme Situation so unter Stadtrivalen.
Für die Volleys wird es wiederum darum gehen, die jungen Wilden ins Team zu integrieren und sie für die Deutsche Meisterschaft der U20 Mitte Mai in Oldenburg fit zu machen. Außerdem wollen sich die Rascher-Boys für die tolle Unterstützung während dieser nicht allzu einfachen Saison bedanken. Viele Publikumslieblinge verabschiedeten sich am Ende der letzten Spielzeit und dennoch war trotz der vielen Pleiten in der Brüderhalle immer ordentlich Rabatz. Auch wenn manche den guten, alten Zeiten nachtrauern: der Generationenwechsel war überfällig, bei den Leistungsträgern der vergangenen Tage häuften sich Verletzungssorgen und familiäre wie berufliche Verpflichtungen. Die Jungspunde Karoos, Künitz & Co. sind heiß auf den Ball, jedoch bei weitem noch nicht so gewieft, dass sie gegen die starke Konkurrenz in der zweiten Volleyball Bundesliga mithalten können. Das hat die mit der Partie am Samstag ablaufende Spielzeit schmerzlich gezeigt. Dennoch freut sich Trainer Christoph Rascher, dass seine Mannen gut mitziehen und die Volleys-Gemeinde den eingeschlagenen Weg weitergehen will.
Außerdem werden sich wahrscheinlich am Samstag in der Brüderhalle Szenen abspielen, die die westsächsische Volleyballwelt noch nie zuvor erlebt hat und vielleicht auch nicht so schnell wieder erleben wird: während im weit entfernten Grafing die Delitzscher Recken beim bereits feststehenden Meister zum 3-Punkte-Sieg verdammt sind, werden einige daheim gebliebene Delitzscher Schlachtenbummler den Volleys insgeheim die Daumen drücken oder gar lautstark von den Rängen aus unterstützen. Denn ein eventueller Erfolg beim Meister bringt den Nordsachsen gar nichts, wenn nicht auch die L.E. Volleys ihre Hausaufgaben erledigen und Karlsruhe Punkte abknöpfen. Leipzigs Gegner strauchelte in der jüngsten Vergangenheit ziemlich, nach drei Niederlagen in Folge gab es erst letztes Wochenende wieder ein Erfolgserlebnis. Doch auch die Delitzscher trainieren auf dem Boden der Tatsachen und können ihre wahrlich misslige Ausgangslage realisitisch einschätzen.
Damit sich die Leipziger Volleyballer gebührend aus der zweiten Bundesliga verabschieden können, gibt’s diesmal für alle freien Eintritt. Die Volleys würden sich freuen, wenn die Leipziger Volleyballgemeinde sich noch einmal vor der Sommerpause versammelt und ihre Boys in Blau-Weiß nach vorn peitscht! Anpfiff ist am Samstag in der Sporthalle Brüderstraße um 19.30 Uhr.