Der Stachel saß tief, das war den GSVE-Recken direkt im Anschluss an die vertane Siegeschance gegen Unterhaching anzusehen. 2:3. „Das hat alle mitgenommen“, sagte Kapitän Felipe Pardini Glaser. Deshalb rottete sich die Mannschaft am Dienstag ohne die beiden Trainer Frank Pietzonka und Olaf Pohlmann zusammen. „Wir haben alle das selbe Ziel“, fasste der Zuspieler das Ergebnis der Gesprächsrunde zusammen. „Wir haben nie gedacht, dass wir durchmarschieren, aber unter den Umständen war das Ergebnis enttäuschend. Der Frust vom Sonntag sollte nun der Vergangenheit angehören“, zog der 26-Jährige den Schlussstrich.
Neue Seite, neues Glück. Morgen, dieses Mal wird bereits 19 Uhr im Beckerkarton angepfiffen. Gegen den SSC Karlsruhe, die seit dieser Saison unter Baden Volleys firmieren. Vor zwei Jahren boxte sich das „Volleyball-Baby“ in die 2. Liga. Jene Spielzeit, in der der Dino GSVE abdankte. Beide Teams hatten in Summe 12 Siege und 14 Niederlagen – der SSC 39 Punkte, der GSVE 33. Auch in der vergangenen Saison hielten sich die Badener solide. Fünfter Platz mit 36 Zählern. Das Mittelfeld in der Südstaffel war sehr, sehr breit.
Und so hat sich das Bild in dieser Spielzeit umgekehrt: Die Herren aus Karlsruhe sind Favorit. Und mit Blick auf das, was der Kontrahent bisher geleistet hat auch zurecht. In der Liga ungeschlagen. Zwei Spiele, zwei Siege. 3:1 im Derby gegen Freiburg an der Dreisam, 3:0 zu Hause gegen den Vizemeister Grafing. Und natürlich der Regionalpokal. Während es da manche Teams in der Republik leicht hatten, mussten die Volleys gleich zwei ganz große Steine aus dem Weg rollen. Wieder gegen Freiburg und Leistungsschau gegen Mimmenhausen. In Meersburg am Bodensee machte es gleich zweimal Plumps. 3:1 und 3:2. Summa summarum sind das vier Siege.
Der GSVE bringt es auf zwei Erfolge plus einen Trostpunkt, muss sich aber nicht unendlich tief vor dem Gegner verneigen. „Ziel ist, dass wir uns wieder eine Chance erarbeiten, allerdings mit einem guten Ende“, gibt Pardini-Glaser die Marschrichtung vor. „Wir dürfen nur nicht locker lassen, egal, ob das Spiel gut oder schlecht läuft.“ Der Haching-Schuss hat sich im GSVE-Hinterstübchen fest eingepflanzt. „Wir dürfen die Messlatte nicht vom Gegner legen lassen, das müssen wir machen.“ Back to basics – zurück zu den Grundlagen. Wer sich auf sich konzentriert, kann nicht viel falsch machen. „Wir kennen die aktuelle Mannschaft auch nicht, deswegen sind wir gut beraten, wenn wir auf uns schauen“, sagt Pardini Glaser. Dazu noch eine Prise Konstanz über das gesamte Spiel et voilà.
Zurück nach Baden. Die Volleys haben eine ganz passable Anreise bis an den Lober. 530 Kilometer, das geht auf Knochen und Gemüt. Am Sonntag muss die Mannschaft von Antonio Bonelli erneut ran. In Frankfurt gegen die deutsche Nachwuchselite. Wenn auswärts, dann gleich die volle Dröhnung.
Mit der hatte auch Felix Winkler in dieser Woche zu kämpfen. Der Libero der Delitzscher musste gegen Haching gleich zweimal den Kopf hinhalten. Während er den ersten Angriff noch verkraften konnte, hinterließ der zweite Schmetterball Wirkung. Mit Gehirnerschütterung musste er diese Woche beim Training passen.
Info: Dieses Mal lockt der GSVE alle Gehirnjogger zum Stelldichein. Beim Kreuzworträtsel ist das Wissen über den Verein gefragt. Zu gewinnen gibt es auch was.
LVZ, Lokalsport 11.10.2019