Gespenster vertrieben

FT 1844 Freiburg vs. TSV Unterhaching II, 31.03.18, 2. BLSM
Kein Durchkommen: Marcus Gensitz und August Sigle
Foto: Patrick Seeger

Eine kleine Rückblende: Schon vor Wochen – nach dem klaren Sieg gegen Fellbach – sagen sich die FT-Volleyballer von jeglichen Abstiegssorgen los. Der Nichtabstieg scheint eingetütet, der Saisonendspurt und eventuell ein Angriff auf die Spitzengruppe der Liga sollen folgen. Doch bald passiert das Unerwartete. Das Hin und Her um Erstligisten Herrsching sowie eine eigene unglückliche Serie mit Niederlagen gegen Hammelburg, Mainz und Rüsselsheim bringen leise Zweifel zurück. Schlaflose Nächte bereitet den Affen das Abstiegsgespenst noch nicht, dafür war die bisherige Saison zu stark und die eigene Entwicklung zu deutlich. Doch vor der Schwelle des Burdadschungels huscht der Geist umher in diesen Tagen und sorgt bei Manchem für ein leicht unangenehmes Gefühl im Hinterkopf.

Nervöser Beginn und trügerische Sicherheit

Am Samstagabend ist Unterhaching II zu Gast und die letzten Zweifel sollen vertrieben werden. Zunächst merkt man den Gästen an, dass sie bereits von allen Sorgen befreit aufspielen können. „Sie sind zwar leicht dezimiert angereist, haben aber mit viel Spaß und mutig gespielt.“, lobt Coach Jakob Schönhagen die Oberbayern. Bei der Affenbande herrscht dagegen noch Nervosität. Die Abstimmung stimmt noch nicht. So setzen sich die Gäste zur Mitte des Durchgangs ab und holen sich den ersten Satzgewinn. Im zweiten Satz ein deutlich verändertes Bild: Die Affenbande erspielt sich früh einen Vorsprung und gewinnt den Durchgang deutlich mit 25:15. Rund 500 Zuschauer atmen tief durch. Das sollte Sicherheit geben. Diejenigen, die in der Halbzeitpause frische Luft schnappen, können keine Geister feststellen.

„Nervenflattern“ und Comeback

Die Beruhigung erweist sich allerdings schnell als verfrüht: Der dritte Satz ist sehr eng, am Ende hat Unterhaching die Nase vorne. „Da haben wir nochmal richtig Nervenflattern bekommen“, so Jakob Schönhagen. Erinnerungen an die knappe Niederlage von letzter Woche werden wach. Die FT-Mitglieder – an diesem Abend besonders eingeladen – sehen ihr Flaggschiff wieder in unruhigen Gewässern. Das Gespenst grüßt. Doch mit all ihrer Power und einem lauten Burdadschungel im Rücken vertreibt die Affenbande in der Folge jegliche bösen Geister. „Da sind wir richtig stark zurückgekommen. Riesenkompliment an die Mannschaft!“, zeigt sich der Trainer begeistert. Mit einem fulminanten Comeback sichern sich die Affen erst den vierten Satz, dann den Tiebreak souverän und hochverdient. Keinen hält es auf den Sitzen – die Erleichterung und der Jubel sind riesig.

Deutliche Entwicklung

Das starke Comeback der Affenbande macht nicht nur dem Abstiegsgespenst in Freiburg endgültig den Garaus. Es zeigt auch, welche Entwicklung die Mannschaft in dieser Saison genommen hat: Nach 24 Spielen steht dieses Jahr ein Punkt mehr zu Buche als in der letzten Spielzeit. „Die Liga ist stärker geworden, aber wir sind es auch“, bilanziert der Coach. Die Affen können die letzten Spiele nun mit purer Spielfreude angehen und ihre Entwicklung deutlich herausstreichen. Gegen Schwaig und Eltmann wollen sie für ein positives Saisonfinale sorgen.

veröffentlicht am Sonntag, 1. April 2018 um 19:04; erstellt von Christian Stein, FT 1844 Freiburg e.V.