Dreier gegen Warnemünde

SV Lindow-Gransee vs. SV Warnemünde, 09.12.17, 2. BLNM
Der Lindower Block stand oft wie eine Wand für den Gäasten
Foto: Matthias Haack © MZV

Ballmädchen, Hausmeister, Schreiber, Teammanager, Hallensprecher - sie alle wurden von Vereinschef Frank Seeger während der zehnminütigen Pause nach dem zweiten Satz mit Geschenken bedacht. Die beiden Mannschaften weilten währenddessen in ihren Kabinen. Als sie zurückkehrten, nahm die Partie einen unerwarteten Verlauf. Die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern, Liganeuling und mit einem Sieg aus zehn Spielen Tabellenletzter, erzwangen plötzlich ein ausgeglichenes Spiel. "Typischer kann Volleyball nicht sein", bemerkte der Granseer Libero Martin Pomerenke.

Sein Team hatte Spiel und Gegner bis zu diesem Zeitpunkt nach Belieben beherrscht, gewann die ersten beiden Sätze locker mit 25:17 und 25:12. "Die Kunst wird es sein, in diesem Spiel die Spannung zu halten", betonte Teammanager Dirk Schmidt schon zu Beginn des ungleichen Duells.

"Für uns war die Pause gut", betonte Warnemünde-Trainer Christian Hinze. Seine Mannschaft habe danach besser aufgeschlagen, "und beim Gegner kamen auch mal ein paar Fehler". Den 25:23-Satzgewinn bejubelten seine Spieler ausgelassen - es war erst der neunte im elften Saisonspiel.

Zu mehr sollte es am Sonnabend nicht reichen, denn die Hausherren fanden zurück in die Spur und machten mit dem 25:17 in Durchgang vier den siebten Sieg im elften Saisonspiel perfekt. "Es war schon ein Pflichtsieg", räumte Trainer Jan-Philipp Marks ein. Nach den enttäuschenden Ergebnissen in Essen (0:3) und gegen Schüttorf (1:3) sei es wichtig gewesen, mit einem guten Gefühl in die vierwöchige Pause zu gehen.

"Wir hoffen, dass wir in der Rückrunde die Mannschaften, die über uns stehen, ein bisschen ärgern können. Unter die ersten drei wollen wir schon", blickt Romulo Galiao Goncalves voraus. Der Mittelblocker ärgerte sich über den verlorenen Satz. "Wir waren m dritten Durchgang zu schludrig. In allen anderen Sätzen haben wir aber schon gezeigt, was wir können." Dies gelang gerade im zweiten Durchgang sehr eindrucksvoll, als die Grün-Weißen mit 12:1 führten. Warnemünde wirkte phasenweise überfordert. "Dass es schwer wird, war uns klar. Dass es aber so deutlich werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet", bemerkte Christian Hinze. Gerade in der Annahme offenbarte sein Team Schwächen. "Solche Spiele bringen uns in der Entwicklung aber weiter."

Wenngleich es wenige spannende Momente gab, waren die Zuschauer aus dem Häuschen und sorgten einmal mehr für phantastische Stimmung. "Wir wurden in jedem Spiel bedingungslos unterstützt", freute sich Marks. Motivationsprobleme hatte er bei seinen Jungs vor dem Duell mit dem Außenseiter nicht ausgemacht. Goncalves begründete das so: "Wir hatten zuvor zwei Spiele verloren. Da war klar, dass jeder mit voller Motivation auf das Feld geht. Es war eine starke Leistung vom ganzen Team. Und ohne die Pause, die kontraproduktiv war, hätten wir klarer gewonnen."

 

veröffentlicht am Montag, 11. Dezember 2017 um 15:49; erstellt von Stefan Zwahr, Lindower SV Grün-Weiß e.V.