Foto: Jörg Janke
Nach drei Niederlagen in den ersten drei Spielen holt Volleyball-Zweitligist DJK Delbrück den ersten Sieg. Im Heimspiel gegen den TVA Hürth heißt es am Ende 3:2 (28:30, 25:17, 25:22, 17:25, 15:13) für die Delbrücker Gastgeber
»Das war aber eine schwere Geburt. Wir hätten auch 3:0 gewinnen können«, kommentierte DJK-Trainer Uli Kussin, der aber erst einmal froh über den Erfolg war. Recht hatte er aber. Das meinte auch Benjamin Hunke, der für den verletzten Kevin Kreker wieder als Libero agierte. »Ein 3:0 wäre realistisch gewesen«, sagte der eigentliche Diagonalangreifer. Der half so gut aus, dass er sogar zum MVP gekürt wurde. »Ich greife aber lieber an, weil das mehr Spaß macht«, sagte Hunke.
Im engen ersten Satz brachten sich die Delbrücker nach Abwehr eines Satzballes (24:25) tatsächlich selbst um die mögliche 1:0-Führung. Die DJK führte 26:25, fiel aber auf 26:27 zurück, weil die Blockabwehr zweimal patzte. Beim Stand von 27:27 vergaben die Delbrücker dann erneut einen Aufschlag (wie schon beim 24:24) und so hatten schließlich die Gäste die Nase vorn und verwandelten ihren vierten Satzball zum 1:0. »Wir sind immer noch nicht bei 100 Prozent«, gab Kussin zu. Aber es wurde besser.
Im zweiten Satz lag die DJK von Beginn an vorne. Kussin hatte mit Fabian Dicken und Thomas Konrad Cieslar für Fabian-Alexander Albrecht und Lars Wienhues Erfahrung für Jugend eingewechselt und insbesondere Dicken setzte einige Akzente. So rettete er zum Beispiel hinter die Werbebande springend einen Ball, der noch zum 17:11 führte oder hämmerte den Ball wuchtig von hinten heranfliegend zum 22:16 und 24:17 ins gegnerische Feld. Delbrück war nun klar tonangebend, während die vorher so sicheren Hürther Fehler produzierten.
Als sie im dritten Satz auch noch meckerten, kamen sie richtig aus der Bahn. Ja, es gab einige strittige Schiedsrichter-Entscheidungen in dieser Begegnung. Eine pro DJK, die auf 16:17 verkürzte, führte nach Protesten der Gäste zu einer Gelben Karte und als sich die Hürther nach dem 17:17-Ausgleich wieder beschwerten, zog das eine Rote Karte und damit den Punkt zum 18:17 für Delbrück nach sich. Als Johannes Grodde anschließend sein zweites Ass servierte, war das Momentum von den Gastgebern weidlich ausgenutzt: Der TVA blieb hinten und die DJK ging 2:1 in Führung.
Im vierten Durchgang standen die Vorzeichen andersherum. Dicken hatte den vermeintlichen 7:7-Gleichstand erzielt, war aber nach Meinung der Schiedsrichter übergetreten. Also 8:6 für den TVA, der nun davonzog, weil die Delbrücker plötzlich durchhingen. Erst nach verlorenem vierten Satz und 1:3-Rückstand im fünften kam die DJK zurück, als der gerade eingewechselte Albrecht zusammen mit Christian Wuttke per Monsterblock das 3:3 schaffte, war der Siegeswille zurück, der auch vom 12:12-Gleichstand (nach 12:8) nicht mehr gestoppt wurde.
DJK: Dicken, Cieslar, Hönisch, Grodde, Wuttke, Rietz, Daniels, Hunke, Wienhues, Protte, Albrecht