„In Mannheim wollen wir den Spieß umdrehen“

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Paul Carroll hat schon einige Erfolge mit den BR Volleys gefeiert. Nach seinem Wechsel im Jahr 2011 in die Hauptstadt gelang den Berlinern gleich viermal der Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Im letzten Jahr holten die BR Volleys zudem den CEV-Cup und gewannen das DVV-Pokalfinale. Gerade der Pokalsieg in Mannheim dürfte Carroll in besonderer Erinnerung geblieben sein. Schließlich gelangen dem Australier beim 3:0 gegen den TV Ingersoll Bühl herausragende 18 Punkte, sodass er nach dem Erfolg als Most Valuable Player ausgezeichnet wurde. Am 29. Januar (live auf SPORT1) spielt Carroll in der SAP Arena erneut um den Pokalsieg. Vor dem Finale stellte sich der 30-Jährige zum Interview.

Paul Carroll erzielte 2016 im Männerfinale in Mannheim die meisten Punkte (Foto: Eckhard Herfet, foto-herfet.de)

Paul Carroll erzielte 2016 im Männerfinale in Mannheim die meisten Punkte (Foto: Eckhard Herfet, foto-herfet.de)

Herr Carroll, im letzten Jahr waren Sie schon einmal in Mannheim erfolgreich. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Tag?

Paul Carroll: Das war großartig. Die Atmosphäre war herausragend. Deshalb kann ich es gar nicht abwarten, wieder in Mannheim zu spielen.

Welche Bedeutung hatte der Pokalsieg für Sie?

Carroll: Da Berlin im Pokal gleich 16 Jahre nicht am Zug war, ist das für mich persönlich der wichtigste und auch bedeutendste Titel gewesen. Im Halbfinale gegen die United Volleys standen wir schon mit dem Rücken zur Wand und lagen im fünften Satz mit 0:4 zurück. In diesem Moment dachte ich, dass im Pokal ein Fluch auf uns lastet. Doch dann haben wir uns zurückgemeldet und den fünften Satz gegen die United Volleys noch gewonnen. Danach waren wir so motiviert, dass uns auch Bühl im Finale nicht stoppen konnte.

Gegen Bühl waren Sie dennoch in der Favoritenrolle. Wie sieht das in diesem Jahr aus? Schließlich spielen Sie am 29. Januar gegen den 13-fachen Pokalsieger VfB Friedrichshafen?

Carroll: Das stimmt. Im letzten Jahr waren wir haushoher Favorit im DVV-Pokalfinale. In diesem ist das nicht so. Das wird ein richtiger Kampf. Es wäre reine Spekulation, wenn ich sagen würde, wer am 29. Januar in der Favoritenrolle ist.

Die Spiele gegen den VfB Friedrichshafen sind für die BR Volleys immer eine ganz besondere Sache. Warum ist das eigentlich so? 

Carroll: Im Laufe der Jahre ist natürlich eine Menge in den Spielen gegen Friedrichshafen passiert. Hinzu kommt, dass beide Teams in den letzten Jahren fast durchweg Spitzenpositionen innehatten. Es gibt keine Mannschaft in der Volleyball Bundesliga, gegen die ich lieber gewinne. Ich habe den früheren Coach Stelian Moculescu als Trainer respektiert - und auch dafür, was er für den VfB, die Bundesliga und die Sportart getan hat. Aber gerade das machte die Genugtuung, gegen Friedrichshafen zu gewinnen, noch größer. Und jetzt haben wir natürlich die gleiche Motivation, den VfB mit Ex-Bundestrainer Vital Heynen zu besiegen. Das ist uns bisher nicht gelungen, denn wir haben zweimal – im Supercup und in der Bundesliga – gegen Friedrichshafen verloren. Doch in Mannheim wollen wir den Spieß umdrehen.

Was muss Berlin denn anders machen, damit am 29. Januar in der SAP Arena ein Sieg herausspringt?

Carroll: Wir haben im letzten Jahr schon in Mannheim gespielt. Diese Erfahrung ist sicher ein kleiner Vorteil für uns. Wir müssen die Chancen nutzen, die uns der VfB gibt. Denn so einem Team darf man nicht die Möglichkeit geben, in einen Satz oder in das Spiel zurückzufinden. Deshalb müssen wir unseren Killerinstinkt zeigen und versuchen, sie auf dem falschen Fuß zu erwischen.

Die BR Volleys haben in diesem Jahr gleich zwei großartige Diagonalspieler. Wie sehen Sie die Situation? Motivieren Wouter ter Maat und Sie sich gegenseitig? Macht die Konstellation Berlin in dieser Saison sogar noch unkalkulierbarer? 

Carroll: Für mich ist das schon eine neue Situation. Wouter ist zu uns gekommen und spielte unglaublich gut. In den letzten fünf Spielzeiten haben wir mit dem Verein und im Team eine echte Siegermentalität entwickelt. Trotzdem bin ich ein Spieler, der jederzeit in wichtigen Spielen und Momenten zum Einsatz kommen will, der dabei sein will, wenn wir gewinnen. Daher können wir von Glück sagen, dass Wouter und ich als Diagonalspieler im Team sind. Denn jeder von uns ist in der Lage, ein Spiel oder ein Finale in jedem Moment zu unseren Gunsten zu entscheiden.

Glauben Sie, das wird auch am 29. Januar so sein?

Carroll: Ja, das glaube ich. Doch wir müssen entsprechend auftreten und unsere Erfahrung nutzen. Das Feuer in uns muss brennen, um das Spiel an uns zu reißen.

Eintrittskarten für das DVV-Pokalfinale am 29. Januar in Mannheim sind über www.ticketmaster.de (Ticket-Hotline 01806-999 0000*) und über  www.saparena.de (Ticket-Hotline 0621-18190333) erhältlich.

* (0,20 EUR/Verbindung aus dt. Festnetz / max. 0,60 EUR/Verbindung aus dt. Mobilfunknetz

veröffentlicht am Freitag, 13. Januar 2017 um 15:43; erstellt von Bleydorn, Frank
letzte Änderung: 05.03.17 14:58