Doppelspieltag und die kleinen Hürden...

TGM Mainz-Gonsenheim vs. Volley Youngstars Friedrichshafen, 19.01.19, 2. BLSM
TGM Team
Foto: TGM Team

Seit 2009 spielt Manuel Lohmann für die Zweitliga-Volleyballer der TGM Gonsenheim. Vor dem Doppelspieltag gegen Friedrichshafen (Samstag, 19 Uhr) und Eltmann (Sonntag, 16 Uhr) spricht der Mittelspieler im AZ-Interview über den überraschenden Erfolg und die Rollenverteilung innerhalb der Mannschaft.

33 Punkte und Platz eins in der Liga – hast du in zehn Jahren TGM so etwas schon einmal erlebt?

Nein, das gab es wirklich noch nie. Unser Ziel war immer der Nicht-Abstieg. Die überraschenden Siege direkt zu Beginn der Saison gegen Karlsruhe und Eltmann haben uns großes Selbstbewusstsein gegeben, was über die Zeit mit weiteren Erfolgen gewachsen ist. Wenn man so wie wir über seinen Erwartungen spielt, hat man nichts zu verlieren und kann befreit aufspielen.

Wie lässt sich der Erfolg erklären?

Wir haben eine sehr starke erste sechs. Mit Torben Tidick-Wagner haben wir den besten Zuspieler der Liga. Unsere Außenangreifer Tobi Brand und Jonas Reinhardt haben eine hohe individuelle Klasse. Wenn einer der beiden ausfällt, übernimmt Frederik Mingers die Rolle. Jörn Freiwald und Onno Claassen können ihre Positionen tauschen. Auch Hendrik Diwersy erledigt seine Aufgabe als Libero grundsolide. Dazu kommt die Mischung aus Jung und Alt. Jörn, Torben und ich sind die mit der Erfahrung, während Tobi, Hendrik und Jonas die Rolle der jungen motivierenden Spieler einnehmen.

Wie wäre die Rollenverteilung, wenn sich einer der Spieler verletzen würde?

Das würde uns aus der Bahn werfen. Verglichen zu den letzten Jahren ist unsere Startmannschaft deutlich stärker, dafür ist die Bank aber auch dünner besetzt. Es gibt keine wirklichen Alternativen. Das war in der vergangenen Saison anders. In diesem Jahr sind die Ergänzungsspieler deutlich jünger und unerfahrener, weshalb sie die erste Sechs nicht ohne weiteres ersetzen können.

Wie groß ist der Anteil von Trainer Markus Pfahlert am Erfolg?   

Wir sind nach zwölf Spielen Tabellenführer, haben gegen jeden Gegner mindestens einen Punkt geholt. Markus hat also einen großen Anteil am Erfolg. Trotzdem ist es ein Konstrukt, dass sich an manchen Stellen noch finden muss. Markus nimmt sich keinen Spieler zur Brust oder schreit rum. Er will, dass jeder eigenständig an sich arbeitet und sich diszipliniert. Dadurch stehen Torben und ich als dienstälteste Spieler mehr in der Verantwortung.

Wie empfindet die Mannschaft die unterschiedliche Rollenverteilung, wenn auch Mitspieler das Sagen haben?

Das wird akzeptiert. Man darf nicht vergessen, dass Volleyball unser Hobby ist. Unser Alltag ist nicht auf Leistungssport ausgerichtet. Markus ist vollberufstätig und wird daher auch von Co-Trainer Matthias Mollenhauer oder eben von Torben und mir unterstützt. Daneben müssen die Spieler auch ein stückweit Eigeninitiative zeigen und zum Beispiel selbstständig Krafttraining absolvieren.

Gehen die Spieler dieser Aufgabe auch nach?

Der eine mehr, der andere weniger. Gewisse Dinge muss man voraussetzen können und den Spieler in die Pflicht nehmen. Einigen fehlt aber auch das nötige Know-how. Ernährung und Disziplin sind Dinge denen nicht alle nachgehen.

Reicht diese Einstellung trotzdem, um oben dran zu bleiben?

Nur weil wir keinen Leistungssport ausüben, heißt es nicht, dass wir in der Liga nicht mithalten können. Der Mannschaftskonsens ist, dass wir am Ende mindestens Platz drei erreichen. Wir wissen, dass wir alle schlagen können. Der Erfolg zeigt, dass es auch funktionieren kann.

 

Siehe auch: www.allgemeine-zeitung.de/mainz/sport/volleyball

 

veröffentlicht am Samstag, 19. Januar 2019 um 08:15; erstellt von Marjorie Mauer, Turngemeinde 1861 e.V. Mainz-Gonsenheim