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1. Bundesliga Männer Playoff

Zweites Halbfinale für „Balu & seine Crew“

TSV Herrsching vs. United Volleys Rhein-Main, 22.03.17, 1. BLMPO
Keine Zerreißprobe, aber umso mehr ein Grund zur Freude war der Auftritt in Innsbruck.
Foto: United Volleys

„Auswärts“ bedeutet im Altbayrischen auch „Frühling“, und so war das „Auswärts-Heimspiel“ im österreichischen Innsbruck für die Bayern vom TSV Herrsching wohl ein eher unerfreuliches „Frühlingserwachen“. Mit 0:3 (16:25, 29:31, 22:25) kamen sie auch beim zweiten Playoff-Aufeinandertreffen mit den United Volleys unter die Räder. Die Hessen hingegen haben geschafft, was kaum möglich schien: Mit zwei Halbfinalteilnahmen, eine davon sogar international, haben sie die sensationelle Bilanz ihrer Premierensaison im zweiten Jahr noch einmal getoppt.

Wir sind sehr glücklich, das war in dieser Form nicht zu erwarten“, freute sich Cheftrainer Michael Warm im Tiroler TSV-Ausweichquartier, in das die Ammersee-Anwohner das Match mangels regelkonformer Halle in der eigenen Heimatregion hatten verlegen müssen. Tatsächlich schien der Wechsel ins benachbarte Ausland die „Gastgeber“ stärker zu verunsichern als die mittlerweile schon international erprobten Uniteds. Regelmäßig segelten Aufschläge und Angriffe des TSV, der statt Zielwasser scheinbar kollektiv  Almdudler getrunken hatte,  ins Aus.

Klobucar-Verletzung als Wermutstropfen

Mit seinem Ass zum 21:11 im ersten Satz erwischte United-Außen Jan Klobucar auch den sonst so souveränen Herrschinger Libero Ferdinand Tille derart auf dem falschen Fuß, als trüge der Bayer und nicht der slowenische Nationalspieler eine Schutzmaske im Gesicht. Kurz darauf war allerdings Schluss für den leidgeprüften „Buc“. Bei einer Rettungsaktion stieß er mit Libero Florian Ringseis zusammen und musste mit Schmerzen im Knie ausgewechselt werden. „Danach hatten wir nicht mehr viele Optionen, das hätte auch schiefgehen könnten“, beurteilte Michael Warm diesen einzigen, allerdings umso gravierenderen Wermutstropfen aus Sicht der Gäste.

In Durchgang zwei hatte Herrsching weiter mit einer unglaublichen Fehlerquote bei den Angaben zu kämpfen, die United Volleys verstanden es allerdings ihrerseits lange nicht, aus erfolgreichen Abwehraktionen Kapital zu schlagen. So waren am Ende ganze sieben Satzbälle, alle für die Youngster aus dem Rhein-Main-Gebiet, erforderlich, bis die 2:0-Führung stand. Was im Europacup nach dem klaren Erfolg im ersten Spiel schon zum Weiterkommen genügt hätte, bedeutete im nach dem Modus „best of three“ ausgetragenen Playoff-Viertelfinale freilich noch gar nichts. Während der Herrschinger Hallensprecher lautstark  sämtliches Unheil dieser Welt gegen sie heraufbeschwor, gingen die Uniteds deshalb weiter konzentriert und unerschrocken zu Werke.

Warm freut sich über „Megaerfolg“

Neben dem 18-jährigen Tobias Krick, der später zum goldenen „Sports&Travel MVP“ gewählt wurde, war es in dieser Phase erneut Lukas Bauer, der in der Mitte Akzente setzte. Dem bedrohlichen „Hahaha“ des Manns am Mikrofon ließen „Balu und seine Crew“ unbeeindruckt einen Punkt nach dem anderen folgen. Mit drei erfolgreichen Angriffen hintereinander holte Jung-Nationalspieler Moritz Reichert den entscheidenden Vorsprung heraus, den Matchball besorgte wenig später der Rumäne Adrian Aciobanitei mit der Brechstange. Dass das bayrisch-österreichische Publikum sich daraufhin von den Sitzen erhob, nahm der Oberpfälzer Bauer zum Anlass, krachend durch die Mitte zu verwandeln.

„Wir gewinnen beide Viertelfinals mit 3:0, stehen jetzt in zwei fantastischen Halbfinals – Das ist ein Megaerfolg“, jubilierte Cheftrainer Warm. Leider sei sein Team gegen Herrsching bei Weitem nicht so gefordert worden wie erwartet, bedauerte der Headcoach: „Das war natürlich keine optimale Vorbereitung auf die Gegner, die nun kommen.“ Nach einem spielfreien Wochenende geht es am Dienstag nach Tours, wo mit dem mehrfachen französischen Meister und Champions League-Gewinner im CEV Cup eine ganz große Nummer auf die Uniteds wartet. Das Rückspiel findet am Samstag, 1. April, um 15 Uhr in der Fraport Arena statt. Der nächste Playoff-Gegner muss noch zwischen Berlin und Bühl ermittelt werden, „aber wir können es jetzt locker nehmen und die anstehenden Highlights genießen“, so Warm.

 

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veröffentlicht am Mittwoch, 22. März 2017 um 23:55; erstellt von TG 1862 e.V. Rüsselsheim
letzte Änderung: 22.03.17 23:55