Um die Verlängerung einer erfolgreichen Saison kämpfen die United Volleys am Sonntag in Berlin.
Foto: Gregor Biskup
Es wird nicht leichter für die United Volleys, auch wenn es nach dem knappen Halbfinal-Aus im Europapokal nun wieder in den Playoffs um die Deutsche Meisterschaft weitergeht. Der nächste Gegner hat allemal internationales Niveau, es handelt sich schließlich um den Titelverteidiger, die Berlin Recycling Volleys. „Die sind momentan in ganz anderen Sphären unterwegs als wir, haben in der Champions League am Mittwoch mal eben einen Giganten wie Dynamo Moskau geschlagen“, betont United-Headcoach Michael Warm vor dem ersten Aufeinandertreffen am Samstagabend in der Hauptstadt.
Als erstes deutsches Team seit Jahren haben die Berliner damit weiterhin die Chance, ins „Final Four“ des höchsten europäischen Wettbewerbs einzuziehen und die Phalanx der italienischen und russischen Clubs zu durchbrechen. „Auf Augenhöhe mit den absoluten Weltstars – Das wäre eine ganz tolle Sache für den Volleyball hierzulande. Allein schon, so weit gekommen zu sein, ist eine sensationelle Leistung“, zollt Warm seinem ehemaligen Arbeitgeber Respekt. Während der BR-Express zweigleisig auf vollen Touren rollt, richteten der Rhein-Main-Cheftrainer und sein Team in der zurückliegenden Woche zunächst einmal den Fokus neu aus. Sich in den Entscheidungsspielen um den Einzug ins Meisterschaftsfinale so teuer wie möglich zu verkaufen, lautet nun das Ziel.
Bessere Bank als Tours
Die Herausforderung, vor welcher die Uniteds dabei stehen, könnte größer kaum sein. In sechs Begegnungen mit den Berlinern zogen sie bislang sechs Mal den Kürzeren – auch wenn es teilweise äußerst knapp war, etwa beim denkwürdigen 2:3 in der Max-Schmeling-Halle im DVV-Pokal 2015. Zudem dürften die Gastgeber richtig heiß auf den nationalen Titel sein, mussten sie im Pokal und im Supercup doch jeweils dem Erzrivalen aus Friedrichshafen den Vortritt lassen. „Berlin ist noch einmal eine härtere Nummer als zuletzt Tours“, weiß Michael Warm. „Die Stammsechs ist in etwa gleich einzuschätzen, aber die BR Volleys haben eine wesentlich besser besetzte Bank.“
So verwundert auch nicht seine launige Antwort auf die Frage nach möglichen Schwächen das nächsten Gegners: „Wenn zum Beispiel Paul Carroll und Wouter ter Maat gleichzeitig ausfallen, könnten sie auf der Diagonalposition schon Probleme bekommen…“. Tatsächlich sieht es aber eher andersherum aus, denn mit dem Kanadier Steven Marshall hat sich bei Berlin sogar ein zusätzlicher Top-Angreifer wieder fit zurückgemeldet. Meistertrainer Roberto Serniotti kann damit wieder aus dem Vollen schöpfen – wie in den vergangenen Begegnungen, als er starke Spielphasen der Uniteds stets mit dem richtigen Wechsel zu kontern wusste.
Kampf der Talente: „Tob Gun“ gegen „Schott Gun“
Punkten können die United Volleys gegen den haushohen Favoriten höchstens bei den Einsatzzeiten für ihre jungen deutschen Spieler. Etwa im Vergleich „Tob Gun“ gegen „Schott Gun“: Während der gerade 18-jährige Tobias Krick im Rhein-Main-Gebiet mittlerweile schon zur festen Größe und einem der besten Mittelblocker der Liga herangereift ist, kommt die Berliner Zukunftshoffnung Ruben Schott (22) oft nur als Ersatzspieler zum Einsatz, lieferte aber zuletzt gegen Moskau einen Glanzauftritt. „Einen deutschen Nationalspieler als zusätzliche Option draußen stehen zu haben, das sagt eigentlich schon alles über den BR Volleys-Kader aus“, unterstreicht Michael Warm.
Kämpfen, sich immer wieder gegenseitig pushen und die Chance nutzen, falls die Berliner eine Schwäche zeigen – Das wollen die United Volleys vor allem auch im Rückspiel am Ostersonntag (16.4.) um 16 Uhr in der Fraport Arena. Online wurde auf www.unitedvolleys.de/tickets bereits die Aktion „Wir brauchen Eier!“ gestartet. Fans, die die Hausherren in ihrem Bestreben, die erfolgreiche Saison vielleicht noch etwas zu verlängern, unterstützen wollen, können sämtliche Sitzplätze zum Preis von nur fünf Euro buchen. Einzige Voraussetzung: Am Spieltag muss mindestens ein Schokoladen-Osterei für das große United-Osternest mitgebracht werden. Da sollte einem echten Volleyball-Feiertag doch nichts mehr im Wege stehen!
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veröffentlicht am Freitag, 7. April 2017 um 20:05; erstellt von TG 1862 e.V. Rüsselsheim
letzte Änderung: 07.04.17 20:05